Neuer Foodstand im Freiruum Zug trotz Corona

Gastronom Josef Jans: «Wir haben alles investiert, was wir haben»

Knöpfli in Zeiten von Corona: Josef Jans (links) und Paul Emde planen einen neuen Foodstand im «Freiruum» Zug. (Bild: zvg / Josef&Paul)

Der Gastrobereich im «Freiruum» in Zug soll um einen Essensstand reicher werden. Zwei Luzerner Gastronomen wollen inmitten der Coronakrise ein neues Gastronomieangebot für gutbürgerliche Küche lancieren. Nur mit dem Geld haperts derzeit noch.

Von Pokébowls bis Sushi und Tacos – der Street Food Market im Zuger «Freiruum» bietet für alle internationalen Geschmäcker etwas. Mit ihrem Konzept für gutbürgerliche Schweizer und deutsche Küche tanzen die beiden Gastronomen Josef Jans (31) und Paul Emde (30) fast ein wenig aus der Reihe.

«Wir lieben das kulinarische Angebot im «Freiruum», dachten aber, dass etwas fehlt», sagt Josef Jans auf Anfrage. Und die Lücke sei schnell klar geworden. «Die Heimatküche, quasi das Essen unserer Grossmütter, fehlt.» Und genau da setzen die beiden an. An ihrem Foodstand «Josef & Paul» sollen künftig am Mittag Knöpflipfannen in verschiedenen Variationen – auch vegane – die Mägen füllen. «Wir hoffen, mit den Knöpfli einen Kontrast zum bisherigen Angebot bieten zu können.»

Zmorge, Zmittag, Znacht

Mit Knöpfli alleine geben sich der Luzerner und der Deutsche noch nicht zufrieden – auch auf Wunsch des «Freiruums» hin. «Im «Freiruum» gibt es zwar sehr guten Kaffee, aber noch keine Möglichkeit für ein Frühstück», erklärt Jans weiter. Deswegen habe man in Absprache mit den «Freiruum»-Betreibern entschieden, morgens Gipfeli oder Brötchen mit Butter, Honig und Konfitüre anzubieten. Auch «Schüsseli» mit diversen Müesli und Früchten soll es geben, für «einen gesunden Start in den Tag», so Jans.

«Wir wissen noch nicht, wie die Speisekarte ankommt. Die Zeit wird es zeigen.»

Josef Jans, Gastronom

Die Gesundheit steht beim Angebot für den Abend dann nicht mehr an erster Stelle, denn dann sollen auch diverse Desserts über die Theke gehen. Insgesamt ein wilder Mix von einem Angebot, wie Jans selbst zugibt. «Wir wissen noch nicht, wie die Speisekarte ankommt. Die Zeit wird es zeigen.»

Risiko ist bekannt

Und die Zeit drängt. Jans und Emde planten den Start ihres Standes schon im letzten Herbst, mussten aber coronabedingt zuwarten. Eine Wartezeit, die bis heute anhält – und am Nervenkostüm zerrt. «Der ‹Freiruum› ist ein befristetes Projekt», so Jans, «und jeder Monat der vergeht, ist ein Monat weniger, den wir nutzen können.»

«Wir haben privat alles investiert, was wir haben.»

Dass es ein Risiko ist, während einer Pandemie einen Gastrobetrieb eröffnen zu wollen, ist den beiden klar. Trotzdem vertrauen sie auf ihre Idee. «Sonst hätten wir nicht unser Herzblut und Geld reingesteckt.» Ausserdem sehen sie die Krise auch als Chance. «Die Leute wollen wieder raus, sie möchten mal wieder auswärts essen gehen. Und wenn der Besuch in Restaurants wieder erlaubt ist, wollen wir bereit und an vorderster Front sein.»

Noch fehlt das Geld

Das Team steht grösstenteils schon. Neben den beiden gelernten Gastronomen sollen nach der Eröffnung vier weitere Personen für den Betrieb tätig werden. Was aber noch fehlt, ist das liebe Geld. Darum haben die beiden Betreiber ein Crowdfunding eingerichtet. Mit dem Geld wollen sie nicht nur den Bau des Standes finanzieren, sondern auch die Ausstattung der Küche. «Wir haben privat alles investiert, was wir haben. Mit dem Crowdfunding soll der Rest gedeckt werden.»

«Es kann zwar immer noch schiefgehen, aber das glauben wir nicht. Wir hättens sonst nicht gemacht.»

Knapp 7’400 Franken sind schon zusammengekommen. Bis zu ihrem angestrebten Ziel von 20’000 Franken ist es jedoch noch ein weiter Weg. «Wir sind stolz, was wir bisher schon erreicht haben», sagt Jans, «sind aber noch nicht da, wo wir sein möchten.» Zehn Tage bleiben noch übrig, um das Ziel zu erreichen. «Für unser Baby geben wir noch einmal alles.»

«Etwas Einzigartiges»

Und falls es nicht klappt? «Dann müssen wir andere Finanzierungsoptionen ausprobieren. Erste Ansprechpartner haben wir bereits gefunden.» Denn Aufgeben steht für Jans nicht zur Debatte. «Wir setzen alles auf diese eine Karte. Es kann zwar immer noch schiefgehen, aber das glauben wir nicht. Wir hättens sonst nicht gemacht.»

Vertrauen haben sie auch in ihren Standort. Sie wussten schon bei ihrem ersten Besuch in der Zuger Eventhalle, dass hier «etwas Einzigartiges» im Entstehen war. «Da Paul und ich schon lange ein gemeinsames Projekt aufgleisen wollten, hat sich der ‹Freiruum› dafür angeboten», erzählt Jans. «Der ‹Freiruum› ist ein Ort, an dem sich Gastronomen austoben und aufblühen können.»

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