Pony M.: «Tour d’Amour» in der Schüür Luzern

Ganz viel Liebe und Lachen

Brachte ihr mehrheitlich weibliches Publikum zum Lachen und Nachdenken: Komikerin und Bloggerin Pony M.

(Bild: Sarah Brühlmann)

Ein Abend ganz im Zeichen der Liebe: Yonni Meyer alias Pony M. liest ihre besten Texte zum Thema Liebe vor. Ehrlich, humorvoll und ohne Kitsch. Dabei rührt, amüsiert und inspiriert sie ihr Publikum mit ihrer Authentizität und Herzlichkeit.

Auf ihrer Lesetour «Tour d’Amour» präsentiert die Komikerin und Bloggerin Yonni Meyer eine Auswahl ihrer besten Texte, an diesem Abend dem überwiegend weiblichen Publikum in der Schüür. Die meisten dieser Texte findet man auf ihrer Facebook-Seite Pony M. oder bei der Onlinezeitung «watson», wo sie unter ihrem richtigen Namen bloggt.

Theoretisch könnte man sich den Eintritt also sparen und die Texte zu Hause gratis lesen, und bestimmt kannte sie ein Grossteil des Publikums schon. Trotzdem ist die Lesung beinahe ausverkauft. Denn wie das so ist mit Best-of-Shows, es gibt Dinge, die immer wieder unterhalten.

Wenn die Autorin ihre eigenen Passagen nicht mehr findet

Yonni Meyers Lesungen scheinen in diese Kategorie zu gehören. Sie begeistert ihre Fans, so manche hat sie schon mal gesehen. Ihre ehrliche Art überzeugt – Yonni Meyer versucht nicht zu gefallen oder zu performen. Sie putzt sich die Nase, lacht über sich selbst und findet auch mal den eigenen Text im Buch nicht mehr wieder.

«So, ez wo mers grad alli so loschtig hend, rede mer öber Trennige.»

Yonni Meyer alias Pony M.

Es gelingt ihr, eine gemütliche, intime Atmosphäre zu schaffen, in welcher zwischen der Leserin und ihrem Publikum keine Distanz besteht. Ihre Texte liest Meyer nicht einfach nur vor, sie erzählt sie mit Humor und viel Ausdruck. Und das kommt an: das Publikum lacht, vielsagende Blicke werden ausgetauscht, und «härzige» Textstellen des Öfteren mit einem kollektiven «Ooooh» quittiert.

Eine Hommage an alle Formen der Liebe

In den Texten geht es nicht um die kitschige, rosarote Liebe, die man in Büchern und Filmen antrifft. Nein, Yonni Meyer erzählt von der echten, der imperfekten Liebe. Der Liebe zu sich selbst, zu Mama und Papa, den besten Freundinnen, Fremden und den kleinen Momenten, die wir mit ihnen teilen.

Und ja, natürlich hat auch die romantische Liebe Platz darin, sowie Trennungen und Schmerz, wie man wieder zu sich selbst findet, wenn der wichtigste Mensch im Leben plötzlich weg ist. Emotionale Texte wechseln sich mit lustigen ab, kleine Anekdoten, Wortwitze (über die sich Yonni Meyer mindestens genauso sehr freut wie das Publikum) und eine gute Portion Ironie lockern den Abend auf. Wie Yonni Meyer sagt: «So, ez wo mers grad alli so loschtig hend, rede mer öber Trennige.»

Die Stärke ihrer Texte liegt darin, dass man sich mit ihnen identifizieren kann. In den «Tipps zur Aufrechterhaltung einer harmonischen Beziehung» fasst sie beispielsweise voller Ironie Fehler zusammen, die wohl so mancher schon einmal begangen hat. Die kleinen und grossen Fragen des Lebens, die sie im Gedicht an ihr Mami aufführt, haben wir uns alle schon gestellt, wie sie denken auch wir mit Belustigung und ein klein wenig Scham an die Modesünden und Problemchen unserer Teenagerjahre zurück.

Bescheidener Bühnenprofi

Am Ende des kurzweiligen Abends scheint Yonni Meyer der Applaus trotz grosser Bühnenerfahrung ein wenig unangenehm zu sein. Sie verbeugt sich, gibt eine Mischung aus Tanz und Hampelmann zum Besten und zitiert dann Hazel Brugger: Applaus zu bekommen sei, wie wenn jemand «Happy Birthday» singe. Es sei zwar härzig, aber man wisse doch nie, wie man darauf reagieren solle.

Vor ihrer Zugabe sagt Yonni Meyer, sie wolle das Publikum mit einem rauchenden Kopf und einem volleren Herzen nach Hause schicken, und das gelingt ihr auch. So wie manche nicht zum ersten Mal eine ihrer Lesungen besuchten, so wird es für einige bestimmt auch nicht das letzte Mal gewesen sein.

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