Sabotage am Impfkonzert verhindert

Full House in Luzern: 500 Menschen gehen zu Stress ab

Stress heizte dem Publikum im Luzerner Inseli ordentlich ein. (Bild: ida)

Stress, Kunz, Danitsa und Mimiks: Sie alle stehen am Impfkonzert im Luzerner Inseli auf der Bühne. Nachdem Impfskeptikerinnen den Ticketkauf sabotiert haben und in Lausanne nur 100 Personen kamen, schlug der Bund zurück. Mit Erfolg. Im Inseli herrschte am Samstagabend heiteres Treiben.

Vor dem Inseli steht eine lange Schlange. Es ist kurz vor 17 Uhr – und die Zeichen stehen gut, dass sich die Geschehnisse von Lausanne und Sitten hier in der Leuchtenstadt nicht wiederholen werden. Denn an die beiden Impfkonzerte, die im Rahmen der Impfwoche des Bundes stattfanden, kamen lediglich 100 Personen. Erwartet haben die Organisatoren 500 Besucherinnen.

Grund: Mutmasslich haben Impfskeptikerinnen den Ticketkauf sabotiert. Via Messenger-Dienst Telegram haben Gegner der Corona-Massnahmen Anfang Woche dazu aufgerufen, Karten zu reservieren – um dann bewusst nicht ans Konzert zu gehen. Die Organisatoren zeigten sich gegenüber zentralplus besorgt, dass sich die Geschehnisse in Luzern wiederholen könnten (zentralplus berichtete).

Full House im Inseli

Doch das hat sich nicht bestätigt. Das Inseli füllt sich mehr und mehr. Da an diesem Open-air-Konzert keine Zertifikatspflicht herrscht, dürfen bis zu 500 Menschen reingelassen werden.

Laut unserer Schätzung sind wohl um den Daumen gepeilt 300 bis 400 Zuschauer vor Ort. «Pilatus Today» geht von 200 bis 300 Besucherinnen aus. Wie ein PR-Verantwortlicher der «Back on Tour»-Konzerte gegenüber zentralplus sagt, herrscht Full House im Inseli – will heissen: 500 Zuschauer. Es sind jedenfalls zu viele, um sie alle zu zählen. Im Inseli herrscht heiteres Treiben, Gross und Klein findet zusammen.

Bereis am Impfkonzert in St. Gallen, das am Freitagabend stattgefunden hat, mussten die Künstlerinnen nicht mehr vor leeren Rängen spielen. Da sind gut 430 Gäste gekommen.

Der Bund hat schliesslich auch vorgesorgt. Er wollte verhindern, dass sich die Geschehnisse von Lausanne wiederholen und setzte deswegen in Luzern wie auch in St. Gallen auf eine Abendkasse. So konnten auch Kurzentschlossene ans Konzert kommen.

Auch der Stapi ist vor Ort

Vor Ort war auch der Luzerner Stapi Beat Züsli. Auch wenn die Stadt für die Bewilligung nicht verantwortlich war: Zu Beginn sei man ein wenig skeptisch gewesen, gibt er auf der Bühne zu.

Züsli freut sich, dass die Menschen so zahlreichen erschienen sind – trotz des Regens. «Es ist ein toller Event und ich hoffe, dass der Anlass hier der Kampagne des Bundes hilft, das Impfen vorwärts zu bringen.»

Ans Impfkonzert konnte jeder kommen – ein Zertifikat brauchte es dazu nicht. Vor Ort gibt es auch ein Beratungs- und Impfangebot. In Luzern steht unter anderem ein Impfschiff bereit, auf dem man sich gegen Corona impfen lassen kann.

Musiker Kunz betonte, dass die Politiker zwar in Bundesbern und in den kantonalen und städtischen Regierungen sitzen. «Aber wir Musikerinnen und Musiker haben alle auch Botschaften, die wir über die Musik vermitteln.» Er appelliert daran, sich über die Corona-Situation zu informieren – und mit Fakten miteinander zu diskutieren. «Wir müssen alle gemeinsam den Weg aus der Pandemie finden.»

Auch die mentale Gesundheit ist wichtig

Rapper Stress betonte, dass es eine zweite Pandemie gebe. «Es ist die Pandemie der mentalen Gesundheit.» Denn durch die Pandemie gebe es viele Menschen, die sich alleine fühlen. Stress litt vor zwei Jahren selbst an Depressionen. «Als Mann denkt man immer, man muss stark sein, man darf keine Zweifel und Schwäche zeigen. Und ich weiss: Hier im Publikum gibt es Menschen, die waren oder sind in dieser Situation. Sprecht miteinander! Seid für all die anderen hier.»

Er kündigt den nächsten Song an und sagt: «Ich hoffe, das wir alle diesen ganzen Scheiss hinter uns lassen können. Gemeinsam.»

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6 Kommentare
  • Profilfoto von Thomas Kubitscheck
    Thomas Kubitscheck, 16.11.2021, 11:27 Uhr

    Ich werde, wie bei vielen anderen Online-Medien auch, sofort ein Abo bei Euch
    lösen, wenn Ihr dieses unerträgliche Gendern wieder einstellt.

    «Impfgegnerinnen» u.a.

    Ich bin nicht bereit, jedesmal Überlegungen anzustellen, ob tatsächlich nur Frauen
    gemeint sein können oder gegendert wird.

    Da ist eine Kennzeichnung mit Binnen-I, Unterstrich, Doppelpunkt oder was sonst
    so grade woke ist noch besser, dann herrscht wenigstens gleich Verständnisklarheit.

    Freundliche Grüsse

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    • Profilfoto von Redaktion zentralplus
      Redaktion zentralplus, 16.11.2021, 11:38 Uhr

      Danke für den Input. Aus Gründen der Lesbarkeit versuchen wir das gendern möglichst zu verhindern, ebenso verzichten wir auf Binnen-I, Unterstrich, Doppelpunkt. Stattdessen nutzen wir abwechselnd das generische Feminimum und das generische Maskulinum.

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  • Profilfoto von Schninx
    Schninx, 14.11.2021, 13:02 Uhr

    Widerlich

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  • Profilfoto von Patrick Schaller
    Patrick Schaller, 14.11.2021, 12:53 Uhr

    Ah, jetzt schlägt der Bund neuerdings zurück – krass. Piksen reich wohl nicht mehr. Schämt euch!

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    • Profilfoto von Tobias Mueller
      Tobias Mueller, 14.11.2021, 21:54 Uhr

      Wie meinen Sie das? Wird ja niemand gezwungen, diesen Konzerten beizuwohnen.

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  • Profilfoto von Max
    Max, 14.11.2021, 09:17 Uhr

    Der spass ist zurück….. jea! Sehr schööön lets partyyyyy

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