Steigen Preise in Zukunft zehn Franken?

So viel teurer wurde Skifahren in der Zentralschweiz

Sonne geniessen und stilvolle Schwünge auf der Skipiste gehören für viele zu einem erfolgreichen Wintertag. (Bild: Maarten Duineveld)

Skifahren wird immer teurer. Und der Trend scheint sich fortzusetzen. Drei Zentralschweizer Skigebiete im Vergleich.

Das prächtige Skiwetter zwischen Weihnachten und Neujahr hat die diesjährige Wintersportsaison gebührend eingeläutet. Mancherorts zog es so viele Personen in die Berge, dass ein «noch nie gesehener Andrang» entstand (zentralplus berichtete). Andernorts warteten Wintersportwütige und Sonnenanbeterinnen gar bis zu eineinhalb Stunden auf eine Gondelfahrt bergwärts (zentralplus berichtete).

Doch wie stark belastet ein Wintersporttag in den Zentralschweizer Bergen diese Saison das Portemonnaie? zentralplus hat die Skitageskartenpreise für Erwachsene der Skigebiete Melchsee-Frutt, Stoos und Sörenberg unter die Lupe genommen und die Preisentwicklung der vergangenen zehn Jahre untersucht sowie eine Prognose eingeholt.

Für Wintersportler mit Stucard bietet sich das Skigebiet Melchsee-Frutt an

Im Skigebiet Melchsee-Frutt zahlt eine erwachsene Person für einen Tag Fahrspass im Schnee 59 Franken. Besitzt man eine Stucard, kriegt man den Tagespass vergünstigt. Bei einem Onlinekauf gibts 20 Prozent Rabatt, bei einem Kauf an der Tageskasse 10 Prozent.

Ein Blick zurück zeigt: Im Vergleich zum Vorjahr gab es keinen Preisanstieg, doch dieselbe Skitageskarte kostete in der Saison 2019/2020 noch 55 Franken. Weitere fünf Jahre zuvor, in der Wintersaison 2014/2015, hätten sich die Ausgaben für einen Tag Skifahren auf 50 Franken belaufen, wie Marketingleiterin Edith Cadena-Michel gegenüber zentralplus erklärt.

Skifahrerinnen auf dem Stoos profitieren von Onlinebuchungen

Auf dem Stoos kann man als Erwachsener bereits ab 56 Franken einen Tag auf den Skiern oder dem Board verbringen – dies jedoch nur bei einem Kauf des Tagespasses online. Wer seinen Skitagespass erst vor Ort kauft, bezahlt 58 Franken.

Fleissige Stoos-Gängerinnen wissen also: Im Schwyzer Skigebiet gab es – im Vergleich zum vergangenen Jahr – eine Preisanpassung. Der Skitagespass koste dieses Jahr zwei Franken mehr, bestätigt Marketingleiterin Rahel Stocker. Vor zehn Jahren kostete eine Tageskarte 50 und in der Saison 2019/2020 52 Franken. Auch auf dem Stoos lässt sich dementsprechend ein kontinuierlicher Preisanstieg beobachten.

Im Skigebiet Sörenberg herrscht diesen Winter ein neues Preissystem

Diesen Sommer kündigten die Bergbahnen Sörenberg eine Umorientierung hin zu mehr Sommertourismus an. Im Rahmen der neuen Strategie bleiben diesen Winter zwei Skilifte geschlossen, und man kehre vom dynamischen Preissystem zurück zu Fixpreisen (zentralplus berichtete). Der Fixpreis liegt diese Saison für Erwachsene bei 58 Franken für eine Skitageskarte.

Im Entlebuch sind die Preise im Vergleich zur Saison 2019/2020 am stärksten angestiegen – und zwar um sechs Franken. Ein Vergleich zum Vorjahr ist aufgrund der damals herrschenden dynamischen Preise nicht möglich. Auch die Ausweitung des Vergleichzeitraums auf die vergangenen zehn Jahre lässt sich nicht bewerkstelligen. Die Bergbahnen Sörenberg wollten auf Anfrage keine Auskunft über die Preise für Skitageskarten der Saison 2014/2015 geben.

Aufgrund der Teuerung könnte Skitageskarte zehn Franken teurer werden

Insgesamt lässt sich in Zentralschweizer Skigebieten bei den Skitagespasspreisen eine steigende Tendenz erkennen. Der Anstieg lässt sich einfach nachvollziehen. Stocker verweist beispielsweise auf den mit der Teuerung verbundenen Kostendruck. Die Marketingleiterin der Sportbahnen Melchsee-Frutt nennt steigende Betriebs- und Personalkosten, Investitionen sowie Instandhaltung von Anlagen, Maschinen und Systemen als Gründe für die Preisdiskrepanz.

Auch für die Bergbahnen Sörenberg hätten sich viele Parameter verändert, erklärt Verwaltungsratspräsident Theo Schnider. Seines Erachtens seien die ausschlaggebendsten Gründe für den Preisanstieg in der Seilbahnbranche, eine Veränderung der Energie-, Personal- und Investitionskosten sowie immer höhere Komfortansprüche der Kundschaft.

Die zukünftige Preisentwicklung hänge stark mit der Teuerung und der Kostenentwicklung im Bergbahnenbereich zusammen, heisst es seitens der Stoosbahnen. Vor diesem Hintergrund errechne die Bahnbetreiberin die Skitageskartenpreise jedes Jahr aufs Neue.

Schnider ergänzt: «Preiserhöhungen sind nachvollziehbar, müssen nachvollziehbar bleiben und sind keine Laune der Natur.» Auch im Skigebiet Melchsee-Frutt denkt man ähnlich über zukünftige Preise. Marketingleiterin Cadena-Michel geht davon aus, dass Preiserhöhungen von bis zu zehn Franken möglich seien.

Verwendete Quellen
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