In Sempach haben alle Mitarbeiterinnen der Jugendarbeit gekündigt. Die Kündigungen seien unabhängig voneinander geschehen, schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung. Verschiedene Aspekte hätten eine Rolle gespielt. Aber was genau ist vorgefallen?
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Die Mitteilung der Stadt Sempach liest sich einerseits kryptisch, aber auch irgendwie dramatisch. Auf konkrete Fragen antwortet die Stadt vage. Die Jugendarbeit Sempach sei in den vergangenen Monaten mit «verschiedenen, grossen Herausforderungen konfrontiert gewesen», schreibt die Stadt auf Anfrage von zentralplus. Man habe externe Unterstützung gesucht bei der «Erarbeitung von Lösungen».
Normale Teenieprobleme
Auf die Frage, worum es sich bei den «anspruchsvollen Themen» neben den Grundaufgaben der Jugendarbeit handle, betont die Stadt, dass es sich in der direkten Arbeit mit Jugendlichen nicht um «aussergewöhnliche Probleme» handle. Vielmehr würden sie gesellschaftliche Themen widerspiegeln, die in vielen Gemeinden präsent seien – so zum Beispiel der soziale Umgang untereinander, die Nutzung von Medien und die Einhaltung von Regeln. Normale Teenieprobleme also.
Die Jugendarbeit Sempach war in den vergangenen Monaten tatsächlich im Wandel. Ursprünglich sei sie mit einem 60-Prozent-Pensum ausgestattet gewesen. Die Stellenkapazität wurde jedoch aufgrund «steigender Anforderungen» auf 100 Prozent erhöht – verteilt auf drei Mitarbeiterinnen.
Hüte gezückt – trotz Bemühungen
Doch trotz dieser Anpassung habe es sich als «schwierig» erwiesen, die «anspruchsvolle Arbeit» mit Jugendlichen, die administrativen Aufgaben und die Projektmitarbeit innerhalb kleiner Teilzeitpensen zu bewältigen, schreibt die Stadt.
Deshalb habe sie eine externe Beratung hinzugezogen, welche die bestehenden Strukturen und Aufgaben analysieren sollte. Dabei habe man gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen «verschiedene Szenarien» erarbeitet, um die Lage der Sempacher Jugendarbeit zu verbessern.
Doch scheinbar hat alles nichts genutzt: Trotz des Engagements der Beteiligten entschieden sich die bisherigen Mitarbeiterinnen dazu, ihre Anstellung zu beenden.
Nun sucht die Stadt zwei neue Personen für die Jugendarbeit. Die gewonnenen Erkenntnisse aus den vergangenen Monaten und der externen Analyse sollen in die Neustrukturierung der Jugendarbeit einfliessen. Die Stadt will das Angebot der Jugendarbeit wie gewohnt aufrechterhalten. Gleichzeitig prüft sie die Möglichkeiten für eine «fachkundige, temporäre Übergangslösung».
ist seit Oktober 2024 als Praktikantin bei zentralplus tätig. Als echte Lokalpatriotin liebt sie die Stadt Luzern und schreibt gerne über die Menschen, die hier leben. Sie mag es harmonisch, teilt aber auch gerne aus.