FDP fordert

Recycling am See – Zuger Stadtrat bleibt skeptisch

Montage der zusätzlichen Reyclingstationen beim Hirsgarten in Cham. (Bild: Gemeinde Cham)

Abfalltrennung am Ufer des Zugersees? In der Stadt Zug ist das unmöglich. Die FDP fordert moderne Recycling-Stationen. Der Stadtrat aber zweifelt am Erfolg.

Am See hat es zahlreiche neue Abfalleimer mit genügenden Kapazitäten. Was aber fehlt ist die Möglichkeit, Wertstoffe separat zu entsorgen. Anders als in Cham, wo die Gemeinde damit gute Erfahungen macht (zentraplus berichtete). Die FDP will vom Stadtrat Zug wissen, ob er dies zu ändern gedenkt und Recycling-Stationen einführt (zentralplus berichtete).

Der Stadtrat Zug versichtert, dass er das Recycling fördert, «wo immer möglich, auch im öffentlichen Raum». Idealweise werde Abfall bereits an der Quelle vermieden. So werden an Anlässen und bei den Buvetten am See beispielsweise Mehrwegbecher oder Gläser eingesetzt.

Recycling: In Cham funktionierts prima, Zug zögert

Fest installierte Recyclingstationen, wie sie in den SBB-Bahnhöfen oder in Cham im Hirsgarten an zwei Orten im Einsatz stehen, bieten sich an regelmässig frequentierten und überwachten Orten als
gute Lösung an. Die Bevölkerung hat die Recyclingstationen im Hirsgarten gut aufgenommen (zentralplus berichtete).

Aber: Die Abfallmenge am Zugersee beträgt im Vergleich zum Chamer Hirsgarten rund das fünffache. «Die in Cham installierten Recyclingstationen könnten das in Zug anfallende Volumen nicht fassen und wären sofort überfüllt», so der Stadtrat. Die Behälter müssten deutlich grösser dimensioniert sein, damit die massiven Abfallmengen, die insbesondere an den Abenden über die Wochenenden anfallen, aufgenommen werden können.

Neue Recycling-Stationen, neue Fahrzeuge

Kommt hinzu: Mit den Kleinmüllverdichtern, die heute im Einsatz sind, ist eine getrennte Sammlung nicht möglich. Es bräuchte neue Fahrzeuge. Heisst: Funktionierende Recyclingstationen in den
Seeanlagen bedingen zusätzliche Ressourcen, sowohl an Fahrzeugen und Geräten wie auch an Mitarbeitenden für die Reinigungsteams.

«Angesichts der beschriebenen Herausforderungen und bevor weitere Investitionen getätigt werden müssen, möchte der Stadtrat im Rahmen eines Pilotprojekts Erfahrungen mit dem Recycling in den Seeanlagen sammeln», heisst es in der Antwort weiter.

Stadtrat gibt dem Recycling eine Chance – halbherzig

Zu diesem Zweck stehen vorerst an zwei stark frequentierten Standorten, 240-Liter-Sammelcontainer für Glasflaschen, die von einem Lieferwagen mit Hebebühne angefahren werden können. «Sollten diese Container auf Akzeptanz stossen und sich bewähren, prüft die Stadt Zug die Sammlung von weiteren Fraktionen, insbesondere PET», so der Stadtrat.

An der skeptischen Grundhaltung hat sich nichts geändert, wie aus dem letzten Satz der Antwort hervorgeht. «Ohne die Hoffnung zu dämpfen, möchte der Stadtrat dennoch darauf hinweisen, dass der Werkhof bei der morgendlichen Reinigung heute oft leere Abfalltonnen antrifft, neben denen sich der Abfall und zerbrochene Glasflaschen rundherum häufen.» Anders gesagt: Der Stadtrat glaubt nicht, dass es funktionieren wird.

Verwendete Quellen
  • Antwort des Stadtrats auf den Vorstoss der FDP
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