Festival Verve lockt Tausende Raver an

Messe in Luzern verwandelt sich in einen Techno-Tempel

Die beiden Organisatoren hinter dem grössten Techno-Festival, das Luzern je gesehen hat: Omar Abdelrahman (links) und Jan Bösch (rechts). (Bild: ida)

An diesem Wochenende verwandelt sich Luzern in ein Techno-Mekka: In der Messe Luzern steigt ein Techno-Festival, welches es so noch nie gegeben hat. Wir haben dem Festival vorab einen Besuch abgestattet.

30 Künstler, die auf 2 Bühnen für insgesamt 24 Stunden ihr Können zum Besten geben – und nicht weniger als 10’000 Tanzende an den beiden Tagen: An diesem Wochenende verwandelt sich die Messe Luzern in einen Techno-Tempel. Die Zahlen sprechen für sich. Und die Namen. Denn auch ein Weltstar aus dem Berghain – dem berühmt-berüchtigten Techno-Club in Berlin – wird an den Decks spielen und die Meute zum Toben bringen.

Das Verve-Festival findet zum ersten Mal statt. Dahinter stecken Omar Abdelrahman und Jan Bösch. Die beiden haben auch das Partylabel Kopflos gegründet, das in den Luzerner Clubs Rok und Südpol regelmässig Partys steigen lässt. Am Samstag erwartet Bösch gut 6’000 Tanzende, am Sonntag um die 3’000 auf der Allmend.

Am Donnerstagmorgen fahren die Lastwagen noch tonnenweise Eventmaterial auf das Gelände. Ausgemusterte Schiffscontainer fungieren als Bar. Echte Bäume werden aufgestellt, welche die kargen Hallen in einen Park verwandeln. Hunderte Lampen werden installiert sowie eine LED-Wand auf einem Dancefloor. Mehr Informationen zur Dekoration will Bösch noch nicht preisgeben. «Die Gäste sollen überrascht werden.»

Neben der Main Stage gibt es eine zweite, kleinere Bühne. Es gibt aber auch genügend Platz zum Relaxen und Verschnaufen – und zum Schlemmen. Hungrige Raverinnen können sich bei neun Foodständen verpflegen und sich mit griechischem Essen, vietnamesischen Reisbällchen sowie Pancakes und Eis einmal quer um den Globus futtern. Ein Schminkstand steht ebenfalls bereit, und wer es spontan mag, kann sich vor Ort auch gleich eine Erinnerung tätowieren lassen.

Berghain-Grössen wie Ben Klock legen auf

Techno-Liebhaberinnen, die das Line-up des Verve sichten, wird wohl ab und an die Kinnlade runterklappen. Es spielen Grössen wie Ben Klock – Dauergast im Berghain – aber auch Stella Bossi, Dubfire und Lilly Palmer. Aber auch lokale DJs wie das Kollektiv Luether oder Flo le Fortis. Von melodischem bis hartem Techno ist alles dabei.

Spielt am Sonntag das letzte Set – Ben Klock:

Wie zum Teufel haben Sie diese Acts buchen können? Jan Böscht lacht. Und sagt dann: «Das war wirklich eine sehr, sehr schwierige Arbeit.» Und auch der Verdienst seines Geschäftspartners Omar, der für die Bookings zuständig ist. «Wir arbeiten seit vier Jahren zusammen und zu weit über 100 lokalen und internationalen Artisten und Artistinnen Verbindungen aufgebaut.» Diese hat man genutzt.

Ein grosses Techno-Festival: Ein Traum von Jan Bösch

Die Idee, ein grösseres Techno-Festival auf die Beine zu stellen, hatte Bösch schon lange. Seit sieben Jahren organisiert er Partys, nun verwirklicht er sich mit dem Verve einen langgehegten Traum. Das Nachtleben litt in den vergangenen Jahren enorm unter der Pandemie (zentralplus berichtete). Bösch will den Jungen etwas zurückgeben. Und nach einigen Gesprächen mit Verantwortlichen der Messe und anderen Festival-Veranstaltern hat er es einfach mal gewagt und mit der Planung des Verve losgelegt.

«Die Allmend hat mich dabei als Location schon immer gereizt. Für mich ist es die beste Location für ein Indoor-Festival in der Schweiz.» Zum einen wegen des guten Anschlusses, denn der Zug hält direkt vor der Halle. Zum anderen wegen der industriellen Vibes, die die Halle ausstrahle.

Auch viele Künstlerinnen sind am Festival. Eine von ihnen ist Stella Bossi:

Der Vorteil von Indoor: Die Licht-Shows

Auch wenn das Wetter an diesem Wochenende sommerlich wird, Bösch hätte so oder so auf ein Indoor-Festival gesetzt. «Es ist ein ganz anderes Feeling in der Halle – mit der Lichtshow, die wir hier bieten werden.» Das gehöre auch zu gutem Techno dazu.

Und, was ist das persönliche Highlight für den 24-jährigen Organisator? Für einen bestimmten Act kann er sich nicht entscheiden. «Ich freue mich sicher enorm auf Øostil und The Element, die am Samstag ein Duo spielen.» Sie seien mittlerweile gute Freunde von ihm und Omar, letztens weilten sie auch gemeinsam in Kairo. «Ich freue mich, sie wieder zu treffen, weil sie ja sonst als DJs immer um die Welt fliegen», so Bösch.

Und – worauf er sich natürlich auch freut: Wenn beim Raven der Sound leiser wird, plötzlich gewollt aussetzt, die Meute unruhig wird, die Spannung steigt – und sich schliesslich entlädt, wenn der Bass wieder einsetzt und der «Drop» fällt. Davon wird es am Wochenende in der Messe sicherlich genug geben.

Und – eins vorneweg: Es wird übrigens nicht das letzte Mal sein, dass Bösch und Abdelrahman mit der grossen Kelle anrichten: Der nächste Event ist schon in der Pipeline. Und das in diesem Jahr. Und auch da dürfen Raverinnen Grosses erwarten.

Verwendete Quellen
  • Augenschein vor Ort
  • Gespräch mit Jan Bösch
  • Website Verve-Festival
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Lilo Zimmermann
    Lilo Zimmermann, 21.05.2022, 20:31 Uhr

    Ich wünsche den Ravern viel Spass. Jedoch ist es in der Nachbarschaft so laut, dass es im Wohnzimmer den tv übertönt.

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  • Profilfoto von Paul
    Paul, 19.05.2022, 20:10 Uhr

    Gutes gelingen!

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