Luzerns Strassen gehören für einmal den Kids

Am Sonntag fand die erste «Kidical Mass» in Luzern statt. Zahlreiche Kinder haben den Anlass genutzt, um einmal sorgenfrei mit dem Velo durch Luzerns Strassen zu radeln.

Redaktion

Christian Bucher

Wo gestern noch Aktivisten für das Klima und eine Arbeitszeitreduktion demonstriert haben (zentralplus berichtete), gehört der Mühlenplatz in Luzern am Sonntagmittag den Kleinen.

Mit Helm und Velo ausgerüstet, warten hier schätzungsweise 200 Kids und Eltern darauf, an der ersten «Kidical Mass» in Luzern teilzunehmen. «Kidical» Mass ist eine weltweite Bewegung, die Kinder und Familien aufs Velo bringen möchte. Ziel ist es, den Kindern das Velofahren schmackhaft zu machen – auch im Stadtverkehr. «Wenn Kinder heute aufs Velo steigen, fahren sie auch morgen damit», schreiben die Veranstalter in einer Mitteilung.

Beim Mühlenplatz gibt es kein Durchkommen mehr

Im Vorjahr fand der Anlass auch in anderen Schweizer Städten wie Zürich, Bern, Baden, Biel, Lausanne und St. Gallen statt. Und jetzt auch in der Leuchtenstadt. Hinter der Durchführung in Luzern steht der Verein Pro Velo.

Das sonnige Wetter lockt denn auch zahlreiche Velofreunde auf den Mühlenplatz. Kurz vor der Abfahrt gibt es kaum ein Durchkommen mehr, so dicht gedrängt stehen die Drahtesel. «Ich finde es eine lustige Idee», sagt uns eine Mutter. Auf die Frage, ob es sich auf die Radtour freut, antwortet ein kleines Mädchen scheu: «Ja.»

Luzerns Strassen gehören den Kindern und ihren Velos

Um 13 Uhr fällt der Startschuss und Kids wie auch Eltern radeln gemütlich den Löwengraben hoch. Der Umzug wird von der Polizei und Pro-Velo-Mitgliedern begleitet, welche für die Sicherheit und den guten Verlauf sorgen.

«Gesetzlich gesehen müssten Kinder ab sechs Jahren auf der Strasse Velo fahren», erklärt uns eine Helferin von Pro Velo. «Das trauen sich aber die wenigsten.» Beim «Kidical Mass» sollen Kinder darum auch einmal das Vergnügen haben, gefahrlos auf den Strassen der Stadt Luzern herumzukurven.

Die Route ist rund sechs Kilometer lang, führt einmal quer durch die Stadt und findet bei der Kulturbrache Kubra bei der Eichwaldstrasse ihr Ende. Hier sollen die Teilnehmerinnen – Jung und Alt – Platz zum Verweilen und Herumtollen haben, wie die Veranstalter in einer Mitteilung schreiben.