Allmend wird zum Zirkus-Dorf

Knie stellt in Luzern seine gefrorenen Zeltstangen auf

Die Pfützen auf der Luzerner Allmend sind gefroren, als der Zirkus Knie am Dienstagmorgen sein Zelt aufstellt. Wir sagen dir, warum die Mitarbeiter offenbar besonders heissblütig sind und welche Herausforderungen die Knies im Winter haben.

Das Thermometer zeigt frostige -1 Grad an, als wir kurz vor 8 Uhr auf den Platz einbiegen. Ivan Knie begrüsst uns und erzählt von der Reise, welche die Zirkusleute gerade hinter sich gebracht haben. «Im Tessin hatten wir mit dem Schnee zu kämpfen. Mit einigen Verzögerungen haben wir es aber gut nach Luzern geschafft.»

Am Wochenende hat Frau Holle auf der Alpensüdseite bis zu 50 Zentimeter Neuschnee hingezaubert (zentralplus berichtete). Da wird der trockene, aber gefrorene Platz in Luzern als Geschenk betrachtet.

«Camping ist im Sommer angenehmer»

In früheren Jahren hatte die Crew die Zirkuswagen bereits in Rapperswil ins Winterlager gestellt. Durch die Pandemie hat die Familie Knie eine neue Strategie entwickelt und so gab es vor einem Jahr zum ersten Mal Vorstellungen über Weihnachten und Neujahr (zentralplus berichtete).

Wie ist das so, mit dem Wohnwagen noch mitten im Winter unterwegs zu sein? Ivan Knie sagt uns mit einem Lächeln: «Camping ist im Sommer angenehmer.» Es ist schon eine besondere Herausforderung, auf einem neuen Platz die eingefrorenen Stromkabel neu zu verlegen und das Wasser in den Tank zu bekommen, bevor es gefriert.

«Wir haben eine ganz neue Weihnachtswelt, welche wir aufbauen werden.»

Ivan Knie

Während wir mit Ivan Knie sprechen (und schon langsam durchgefroren sind), arbeiten um uns herum rund 80 Personen. Zwei Arbeiter fallen uns besonders auf. Bei Minustemperaturen arbeiten die beiden Männer locker im T-Shirt am Zirkuszelt.

Der eine der beiden trägt eine eingefrorene Metallstange ohne Handschuhe über den Platz. Erst als er mit dem Material arbeiten muss, montiert er seine Sicherheitshandschuhe. «Die beiden lieben die Kälte. Das ist ihre Betriebstemperatur», erklärt uns die Mediensprecherin. Wir können über die Rumänen nur staunen und selbst weiter schlottern.

Durch neuen Tourneeplan mit Stress ins neue Jahr

Dadurch, dass der Zirkus im Winter länger unterwegs ist, gibt es weniger «Luft» zwischen den Saisons. Bis am 6. Januar steht das Zelt noch auf der Allmend. Schon im März ist die Premiere 2023 in Rapperswil. «Wir spielen jetzt zwar einen Monat länger, dafür haben wir im Juli fünf Wochen Sommerferien», erklärt Ivan Knie. «Jetzt stecken wir schon voll in den Vorbereitungen für die kommende Saison.»

Diese stecken noch voll in der theoretischen Phase. Effektiv für das neue Programm geprobt, wird auch schon bald in Rapperswil. «Sobald wir in Luzern fertig sind, geht es in die praktischen Vorbereitungen.»

Ivan Knie und seine Zirkusleute haben die Zelte dieses Jahr (inklusive Luzern) an 23 verschiedenen Spielorten aufgebaut. Und auch wenn das sicherlich Energie gekostet hat, der 21-Jährige bekommt ein Funkeln in den Augen, wenn er von der laufenden Saison spricht. «Wir freuen uns auf das Luzerner Publikum. Wir haben eine ganz neue Weihnachtswelt, welche wir aufbauen werden.» Im letzten Jahr gab es durch die Pandemie noch einige Anpassungen. Jetzt können die Knies wieder das volle Menü auftischen.

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