«Luzern Poker League» startet

In Horw können Pokerspieler künftig «all in» gehen

José Navarro, der Gründer der Lucerne Poker League, ist selbst ausgebildeter Pokerdealer. (Bild: kap)

Mit der «Luzern Poker League» entsteht in Horw ein privates Pokerangebot. Möglich macht dies eine Gesetzesänderung. zentralplus hat sich mit dem Gründer getroffen.

Noch ist es ruhig im Lokal Station 4, direkt neben dem Bahnhof Horw. Kein Dunst schwebt in der Luft der Raucherbar, niemand spielt Billard und keiner wirft Dartpfeile in Richtung einer der zahlreichen Dartscheiben.

Auch spielt niemand Poker – noch nicht. Ein aufgestellter Pokertisch lässt aber erahnen, dass dies hier bald der Fall sein wird. Am Platz des Pokerdealers sitzt José Navarro, ein 48-jähriger Mann mit Brille. Er trägt ein anthrazitfarbenes T-Shirt, eine graue Weste und eine Schirmmütze. Auf dem T-Shirt prangt der Aufdruck «I love Poker». Wobei das Herz durch das rote Logo der grössten Online-Pokerseite Pokerstars dargestellt ist.

Kleine Pokerturniere in Luzern seit 2021 wieder erlaubt

Navarro hat das Pokerspiel im Jahr 2005 bei einem Beizenturnier kennengelernt. «Das Spiel hat mich von Beginn an fasziniert», sagt er gegenüber zentralplus am etwas wackligen Pokertisch. Jetzt wird Navarro selbst Turniere anbieten. Am vergangenen Freitag startete der regelmässige Turnierbetrieb. Möglich macht es eine Gesetzesänderung, deren Umsetzung kleine Pokerturniere in Luzern seit dem Jahr 2021 wieder erlaubt. Ein Jahrzehnt lang waren solche den Casinos vorbehalten.

«Bei uns spielen nicht nur Profis oder Halbprofis. Wir wollen auch Leute anziehen, die einfach Live-Poker ausprobieren wollen.»

José Navarro, Gründer Luzern Poker League

Die Gesetzesänderung ist bloss die rechtliche Voraussetzung dafür, dass Navarro solche Turniere anbieten will. Eigentlich ist er vorwiegend mit dem Onlinepoker vertraut. Mit der Gesetzesänderung wurde das Onlinepokern aber schwieriger, da das neue Geldspielgesetz Netzsperren für ausländische Anbieter vorsah. Das habe ihn dazu bewogen, sich mehr in die Live-Pokerszene zu bewegen.

Turniere gibt es jeden Freitag, Samstag und Sonntag

Geht es nach dem Pokerfan, kommt sein neues Angebot, die «Luzern Poker League», genau zum richtigen Zeitpunkt: «Seitdem das Grand Casino Luzern kein wöchentliches Angebot mehr hat, gibt es in Luzern und der näheren Umgebung keine anderen Anbieter von legalem Poker.»

Im Bild: ein Turnier der «Luzern Poker League» in Reussbühl. Nun wird der Veranstalter regelmässig Turniere in Horw anbieten. (Bild: zvg)

Jeweils freitags, samstags und sonntags können Pokerbegeisterte im «Station 4» Turniere spielen. Navarro betont, dass das Angebot der «Luzern Poker League» alle Personen anziehen soll. «Bei uns spielen nicht nur Profis oder Halbprofis. Wir wollen auch Leute anziehen, die einfach Live-Poker ausprobieren wollen. Dafür haben wir kleine Turniere, bei denen das Verlustrisiko nicht so hoch ist.»

Günstigstes Turnier kostet 80 Franken

Konkret umfasst das Angebot vier verschiedene Formate. Freitags gibt es mit einem Turnier für 80 Franken etwas für das kleine Budget, samstags steigen Turniere für 240 Franken und sonntags solche für 130 Franken, Gebühren jeweils einberechnet. Zudem bietet die «Luzern Poker League» ein eigens kreiertes Format an, das dem Cash-Game sehr ähnelt – eine Spielart des klassischen Pokers.

Das kurzfristige Ziel der «Luzern Poker League» sei es, jeweils drei bis vier Tische zu füllen, was maximal 40 Spielern entspricht. Längerfristig will Navarro den Betrieb auf fünf bis sechs Tische erweitern. Das Material habe er, entsprechend Platz sei auch vorhanden.

Navarro hat in Reussbühl bereits von Januar bis März Pokerturniere angeboten. Angesprochen auf die Einnahmen, die er sich verspricht, sagt der Informatiker: «Man muss ein bisschen eine Passion haben, damit man das Ganze durchzieht. Momentan reichen die Einnahmen noch nicht, um davon leben zu können. Nach Abzug aller Kosten bleibt momentan nicht viel übrig.»

Verwendete Quellen
  • Persönliches Gespräch vor Ort mit José Navarro
  • Website der «Luzern Poker League»
  • Telefonat mit Urs Renggli, Chef der Gewerbepolizei
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