Kürzlich wurde das Baden in der Stadt Luzern aufgrund steigender Kosten teurer. Jetzt reagiert der Stadtrat und plant, die Eintrittspreise wieder zu senken.
Der Stadtrat Luzern will die Eintrittspreise für das Hallenbad Allmend, das Waldbad Zimmeregg und das Strandbad Tribschen senken. Damit hat er vor, einen bezahlbaren Badibesuch für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten.
Hintergrund für diese Entscheidung war eine Erhöhung der Eintrittspreise im vergangenen Sommer. Da die Badis mit stetig steigenden Kosten zu kämpfen haben, entschied die Betreiberin der drei Stadtluzerner Bäder – die Hallenbad Luzern AG – die Eintrittspreise zu erhöhen (zentralplus berichtete).
Die Preise stiegen um bis zu 50 Prozent. Hier eine exemplarische Übersicht für die Badesaison 2024 anhand der Preise für einen Erwachsenen:
Teuerung wurde auf Badigäste abgewälzt
Den Stadtluzerner Grünen und deren Jungpartei passte dieser Preisanstieg jedoch nicht, weswegen sie einen Vorstoss lancierten. In einem Postulat forderten sie, dass die Stadtluzerner Regierung der Teuerung Gegensteuer gibt (zentralplus berichtete).
Inwiefern hängen Stadtluzerner Badis und Stadt zusammen?
Die Hallenbad Luzern AG betreibt die städtischen Schwimmbäder Hallenbad Allmend, Strandbad Tribschen und Waldschwimmbad Zimmeregg im Auftrag der Stadt Luzern. Zudem ist sie für das regionale Eiszentrum und das Sportcenter Würzenbach verantwortlich. Die Aktiengesellschaft befindet sich zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt Luzern.
Zwischen der Stadt Luzern und der Hallenbad Luzern AG besteht eine Leistungsvereinbarung. Diese gilt für die Periode von 2022 bis 2027. Um die geforderten Leistungen zu erbringen, erhält die Hallenbad Luzern AG einen jährlichen Subventionsbeitrag von 1,534 Millionen Franken.
Das Abwälzen der Mehrkosten auf die Eintrittspreise mache den Badibesuch deutlich teurer. Dies treffe insbesondere Familien, hiess es im Postulat. Ausserdem sei ein niederschwelliger Zugang zu Schwimmeinrichtungen in Anbetracht von Schwimmkursen und dem Schwimmunterricht in den Schulen von zentraler Wichtigkeit.
Mit der Preiserhöhung seien die Eintrittspreise deutlich höher als in umliegenden Gemeinden. Deswegen soll der Stadtrat überprüfen, wie er die Subventionen an die Hallenbad Luzern AG anpassen könne, sodass die Eintrittspreise wieder sinken.
Höhere Subventionen können Preise senken
Zwischen der Stadt Luzern und der Hallenbad Luzern AG besteht eine Leistungsvereinbarung für die Periode von 2022 bis 2027, wie der Stadtrat in seiner Stellungnahme erinnert. Darin heisst es, dass die Hallenbad Luzern AG so zu führen sei, dass die Rechnung unter Berücksichtigung der Eintrittspreise, der städtischen Beiträge und weiterer Einnahmen ausgeglichen ist.
Konkret bedeutet dies, dass die Betreiberin die drei Bäder kundenorientiert führen soll. Weiter soll sich die Preispolitik an vergleichbaren Angeboten orientieren. In der Festlegung der Preise sei der Stellung der Stadt als Hauptfinanziererin Rechnung zu tragen. Erhöht die Stadt also ihre Subventionsbeiträge, wirkt sich dies direkt auf die Eintrittspreise aus.
Preissenkung ab Badesaison 2026 möglich – für 525'000 Franken jährlich
Die Hallenbad Luzern AG habe bei der Preiserhöhung im Rahmen der Leistungsvereinbarung gehandelt und unter Berücksichtigung des bisherigen städtischen Beitrags ihre unternehmerische Verantwortung wahrgenommen. Somit sei die Preisanpassung infolge der gestiegenen Personal- und Energiekosten für den Stadtrat nachvollziehbar gewesen, schreibt dieser in der Stellungnahme zum Postulat.
Dem Stadtrat sei es aber auch ein Anliegen, dass sich die gesamte Bevölkerung einen Bäderbesuch leisten kann. Deshalb soll der Eintritt weiterhin günstig bleiben. Um dies zu gewährleisten, wolle die Regierung die dafür notwendige Subventionserhöhung prüfen.
Orientiere man sich an der Badesaison 2024, sei mit jährlichen Folgekosten von rund 525'000 Franken zu rechnen, um die Preise wieder auf das Niveau vor der Erhöhung zu senken. Der Stadtrat erklärt in seiner Stellungnahme, dass erst ab der Badesaison 2026 mit einer Senkung der Eintrittspreise zu rechnen sei.
- Stellungnahme des Luzerner Stadtrats zum Postulat 377
- Postulat 377
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