Nach roten Zahlen

Betreiberin erhöht Preise für die Bossard-Arena

Verwaltungsratspräsident Hans-Rudolf Wild erklärt, weswegen die Kunsteisbahn Zug AG ihre Preise erhöht. (Bild: Philipp Hegglin / zvg)

Die Betreiberin der Bossard-Arena, die Kunsteisbahn Zug AG, erhöht ihre Tarife. Dies, weil die Unterhaltskosten stetig steigen. Betroffen ist vor allem der EVZ.

Der EVZ muss für die Nutzung des Eisstadions bald tiefer in die Tasche greifen. Die Betreiberin der Bossard-Arena, die Kunsteisbahn Zug AG (Keb), erhöht einige Tarife. Dies geht aus einem kürzlich veröffentlichten Stadtratsbeschluss hervor. Denn die Stadt Zug als Eigentümerin der Arena muss die Preiserhöhungen jeweils bewilligen.

Die Keb hatte in den vergangenen Jahren mit steigenden Unterhaltskosten zu kämpfen. Beispielsweise stellten die stark steigenden Strompreise im Jahr 2022 das Unternehmen vor finanzielle Probleme (zentralplus berichtete). Daraufhin gab es vereinzelt Preiserhöhungen. Nach dem Stadtratsbeschluss wird es in der Bossard-Arena bald einmal mehr teurer.

Teurere Reinigung und Vorbereitung des Gästesektors

Neben dem Eisstadion ist die Keb auch für die Trainings- und Curlinghalle, das Ausseneisfeld sowie alle Restaurationsbetriebe zuständig. Aber: Zugerinnen, die im Winter gerne auf dem Eisfeld vor dem Stadion herumkurven, können aufatmen. «Von einer Anpassung nicht betroffen sind die Preise für den öffentlichen Eislauf», heisst es im Beschluss des Stadtrates. Als grösster Mieter der Bossard-Arena dürfte künftig vor allem der EVZ tiefer in die Taschen greifen müssen.

Beispielsweise will die Keb den Stundenansatz für Reinigungsarbeiten um fünf Franken erhöhen. Weiter soll die Abdeckung der sogenannten Mundlöcher, die stollenartigen Eingänge aufs Eis, nicht mehr pauschal mit 2100 Franken abgegolten werden. Neu verrechnet die Keb dafür 300 Franken pro «Mundloch». Mehr verlangt die Keb auch fürs Abdecken des Eises mit dem Holzboden bei Veranstaltungen ohne Eis.

Die grösste Preisveränderung ist der neue Tarif für die Auf- und Abbauarbeiten der Plexiglasumrandung des Gästesektors, das sogenannte Aquarium. Hans-Rudolf Wild, Verwaltungsratspräsident der Keb, erklärt gegenüber zentralplus: «Die Position wurde bis heute nicht separat verrechnet. Der Aufwand für Auf- und Abbau ist aber sehr hoch.» Bis zu sechs Personen seien je nach Umfang des Aquariums für einen Tag beschäftigt, so Wild.

Jetzt könne der Kunde selbst entscheiden, ob er diese Arbeiten wünsche oder nicht – was neu zwischen 1100 und 4500 Franken koste.

Strompreise und Löhne führten zu roten Zahlen

Grund für die Anpassung der Preise seien vor allem die Stromkosten. Wild führt aus: «Die massiven Erhöhungen der Strompreise nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs sind an der Keb natürlich nicht spurlos vorbeigegangen.» In den vergangenen beiden Geschäftsjahren habe die Keb aufgrund der Strompreise rote Zahlen geschrieben.

Auch höhere Lohnkosten schlagen dem Unternehmen aufs Portemonnaie. Zudem wolle die Keb mit den Preiserhöhungen ihre Tarife an «branchenübliche Preise» anpassen. Wild fügt hinzu: «Wir müssen unsere Ansätze von Zeit zu Zeit überprüfen, wie andere Unternehmen auch.» Die Preisanpassungen beträfen nur wenige Positionen, deren verrechnete Kosten im Vergleich zum Markt zu tief wären. Zudem seien diese Preise nicht mehr im Verhältnis zu den für die Keb anfallenden Kosten gewesen. Gemäss Wortlaut im Stadtratsbeschluss treten diese Änderungen «schnellstmöglich» in Kraft.

Verwendete Quellen
  • Beschluss des Zuger Stadtrates
  • Schriftlicher Austausch mit Hans-Rudolf Wild, Verwaltungsratspräsident der Kunsteisbahn Zug AG
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