Sparen bei der Luzerner Polizei

Frauenhandel – Keine Kontrollen mehr im Sexmilieu?

Die Luzerner Polizei baue ihre Tätigkeit im Bereich des Menschen- und Frauenhandels ab, schreibt die SP des Kantons Luzern. Sie hat deshalb ein Dringliches Postulat über eine sofortige Aufstockung bei der Kriminalpolizei eingereicht.

Aus Fachkreisen und aus anderen Kantonen sei zu vernehmen, dass die Luzerner Polizei mangels Ressourcen ihre Tätigkeiten im Bereich Menschen- und Frauenhandel in den letzten zwei Jahren sukzessive abgebaut und seit über einem Jahr keine Kontrollen und Ermittlungen mehr im Sexmilieu durchführen, schreibt die SP Kanton Luzern in einer Mitteilung.

Sie fordert den Regierungsrat deshalb dazu auf, Stellen bei der Kriminalpolizei im Bereich Sexualdelikte per sofort um mindestens zwei Stellen aufzustocken und die Ermittlungen im Bereich Menschenhandel wieder aufzunehmen.

Die Zahlen

Der Kanton hat mit der FIZ Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration eine Vereinbarung im Bereich des Opferschutzes. Auf Nachfrage werden die Anzahl zugewiesene Fälle im Bereich Menschenhandel mit Tatort Kanton Luzern bekannt gegeben:

2014: 12 neue Fälle

2015: 7 neue Fälle

2016: 5 neue Fälle

2017, bis Ende August: 1 neuer Fall

Die Auswirkungen zeigen sich klar, schreibt die SP: «Wo keine Ermittlungen durchgeführt werden, können auch keine Opfer identifiziert und Straftaten bekämpft werden. Die Aufstockung um zwei Stellen im Bereich Sexualdelikte entspricht den geforderten Stellen aus dem Planungsbericht über die Ressourcen bei der Luzerner Polizei aus dem Jahr 2014.»

Die Schweiz hat 2012 das Übereinkommen des Europarates zur Bekämpfung des Menschenhandels ratifiziert. Das Übereinkommen verpflichtet dazu, alle Formen von Menschenhandel zu verhüten und zu bekämpfen, die Opfer zu schützen, die Täter konsequent zu verfolgen. Für die Ermittlung und Verfolgung von Menschenhandel sowie für den Opferschutz sind die Kantone zuständig.

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