Alfred «Fredy» Gantner gehört mit der Partners Group mit Sitz in Baar zu den führenden Finanzdienstleistern. Nun lobbyiert er mit prominenten Köpfe gegen das EU-Rahmenabkommen.

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Zusammen mit Kurt Aeschbacher Finanz-Schwergewichte aus Baar weibeln gegen EU-Abkommen
Das Komitee «Kompass Europa» hat in kurzer Zeit eine gewisse Bekanntheit erlangt, weil der ehemalige TV-Moderator Kurt Aeschbacher darin seinen Wechsel in die Politik bekannt gab. Er will sich gegen die dynamische Übernahme von europäischem Recht einsetzen und das Rahmenabkommen mit der Europäischen Union bekämpfen. Rund um sich schart Aeschbacher auch weitere Prominenz wie Ski-Legende Bernhard Russi, «Yello»-Gründer und Weinbauer Dieter Meier oder den Luzerner Autor Rolf Dobelli.
Rund 250 Persönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Kultur und Sport haben am 18. Januar laut Webseite «die Allianz Kompass / Europa» lanciert. Die Bewegung hat ihren Sitz in Steinhausen. Sie versteht sich als überparteiliche Organisation und «vertritt ihre Interessen gesamtschweizerisch unabhängig von Partikularinteressen».
Wirtschaftsführer hält sich im Hintergrund
Doch auch wenn Aeschbacher als das Gesicht des Komitees erscheint, der Kopf dahinter ist ein anderer: Wirtschaftsführer Alfred «Fredy» Gantner. Wie das Branchenmagazin «Klein Report» schreibt, hat Gantner das Netzwerk von Unternehmern aufgebaut, um sich gegen das Rahmenabkommen einzusetzen.

Der Mit-Gründer der Partners Group mit Sitz in Baar gehört zu den Schwergewichten auf dem Finanzplatz. Das gemeinsame Vermögen der Gründer Marcel Erni, Alfred Gantner und Urs Wietlisbach wird von der «Bilanz» auf 5 bis 6 Milliarden Franken geschätzt. Von der «Handelszeitung» wurde Gantner auch schon als «der Geldvermehrer» bezeichnet. Er ist parteilos, bezeichnet sich aber als CVP-nahe. Gantner besitzt auch ein rund 35’000 Quadratmeter grosses Grundstück in Meggen, direkt am Vierwaldstättersee gelegen.
Der Bundesrat muss also nicht nur mit starkem Gegenwind von prominenter Seite rechnen, sondern auch mit einer gut dotierten Kampagne gegen das Mammut-Projekt, welches das Verhältnis der Schweiz zur EU regeln soll.
Die finanzielle Potenz seiner Partners Group zeigt sich im übrigen auch an einem aktuellen Bauvorhaben: Momentan hat das Unternehmen seinen Hauptsitz im «Glashaus» in Baar. Wie die «Zuger Zeitung» berichtet, soll dieser nun ins Unterfeld verlegt werden. Die Bauprofile stehen bereits: Auf 21’000 Quadratmeter sollen gleich drei miteinander verbundene Gebäude entstehen. Zwei im Stile einer Fabrik in Backstein gehalten, eines soll ein begrüntes Terrassenhaus werden.
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Ist doch schön, dass es Teile der Wirtschaft gibt, die dieses Land und die demokratischen Rechte der Bürger nicht ausverkauft für ein bisschen besseren Marktzugang in der EU.
Aus der EconomieSuisse Ecke dürfte genug Geld für die Pro-Komitees fliessen.