«Monsieur Baguette» schliesst

Filiale der Traditionsbäckerei Speck in Zug weicht einer Fastfood-Kette

Adieu Monsieur Baguette, hello Subway. In Zug gibt es einen Gastro-Wechsel. (Bild: wia)

Nach einer Phase der Expansion bäckt die Confisérie Speck wieder kleinere Brötchen. Das Bistro «Monsieur Baguette» an der Kreuzung Baarer-/Gubelstrasse in Zug wurde geschlossen. Drei Personen mussten entlassen werden. Im Lokal unterhalb des Migros-Fitnesscenters entsteht nun eine Subway-Filiale.

Künftig gibt es an der Baarerstrasse 53 keine Flammkuchen mehr zu geniessen. Das «Monsieur Baguette», welches 1994 vom Zuger Familienunternehmen Speck eröffnet wurde, schliesst seine Türen. «Die Rentabilität des «Monsieur Baguette» war schon länger nicht mehr gut», sagt Mitinhaber Peter Speck zu den Gründen für den Entscheid für die Schliessung. «Wir hatten Umsatzrückgänge, ausserdem ist der Standort sehr teuer.» Das Lokal befand sich in einer Liegenschaft der Eichstätte AG, gleich unterhalb des Migros Fitnesscenters.

Mit der Pandemie habe der Entscheid nur indirekt zu tun, so Speck weiter. «Sie hat uns dazu gezwungen, die Quersubvention dieser Filiale einzustellen und den Prozess der Betriebsaufgabe zu beschleunigen.» Eigenen Angaben zufolge leidet die Firma Speck aufgrund Corona unter einem massiven Umsatzrückgang.

Sandwich-Gigant hält Einzug

Anstelle des Zuger Traditionsunternehmens hält nun bald ein Gastrogigant Einzug in der Eichstätte. Wie die verklebten Fenster unschwer erkennen lassen, zieht die Sandwich-Firma Subway nach Zug.

Unter dem Namen Subway werden laut Firmeninfo weltweit rund 44'000 Filialen im Franchise-System betrieben. 54 davon befinden sich aktuell in der Schweiz. Das Unternehmen gilt als Fastfoodkette mit den weltweit meisten Restaurants.

Die neue Filiale ist zwar die derzeit einzige im Kanton Zug, doch hat sich die Sandwich-Kette in der Vergangenheit bereits einmal in Zug versucht. Gegenüber des Metalli, dort, wo heute Burger King eine Filiale betreibt, wurden vor Jahren bereits Subway-Sandwiches verkauft.

Drei Entlassungen ausgesprochen

Was bedeutet die Schliessung der Speck-Filiale für das Personal? «Da wir in unseren Betrieben teilweise Kurzarbeit haben, ist es nicht einfach, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu behalten», erklärt der Geschäftsführer. «Drei Personen haben wir trotzdem ein Angebot gemacht. Dies bedeutet, dass wir diese Löhne ohne staatliche Unterstützung bezahlen müssen.» Man hoffe daher sehr, dass die Confisérie Speck ihre Gastronomiebetriebe rasch wieder öffnen könne. «Unsere Mitarbeitenden sind bereits seit Oktober über die Geschäftsaufgabe informiert. Einer hat das Angebot nicht angenommen, da er schon ein alternatives Angebot hat.»

Doch auch Kündigungen mussten ausgesprochen werden. «Mit drei Personen mussten wir leider das Arbeitsverhältnis aufkündigen», so Peter Speck. Eine Person habe jedoch bereits eine Anschlusslösung gefunden, so der Firmeninhaber. Abgesehen vom Personal des «Monsieur Baguette» habe man sich aufgrund der Pandemie von keinem Mitarbeiter trennen müssen. Und auch wenn die Lage finanziell durchaus schwierig sei, «sind wir zuversichtlich, dass wir dank Rückstellungen, Kurzarbeit, Härtefallgelder und teilweiser Unterstützung von Vermietern diese Krise überstehen werden».

2022 eröffnet Speck im Göbli ein Café

Die Firma Speck besteht seit 125 Jahren. Neben dem Hauptsitz an der Alpenstrasse betreibt das von zwei Brüdern geführte Familienunternehmen noch vier weitere Filialen, darunter das Bistro «Pfauen» am Kolinplatz, im Einkaufszentrum Metalli sowie in Baar eine Confisérie mit Café. Auch die Gelateria in der Vorstadt am See gehört zum Unternehmensportfolio. Im Frühsommer 2022 soll zudem am Standort des neuen Ökihofs im Göbli, wo auch die künftige Backstube der Firma Speck entsteht, ein Verkaufsladen und ein Café eröffnet werden.

Mögliche Subway-Eröffnung im Mai

Bei Subway  freut man sich über den neu akquirierten Standort. Die Baueingabe sei gemacht, noch sei jedoch nicht ganz klar, wann die neue Filiale eröffnen werde. «Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa von den Behörden, oder aber der Geschwindigkeit, mit der das Equipments geliefert werden kann für den Umbau», so Benedikt Fischer, der für die Unternehmensentwicklung der Subway-Filialen in der Region zuständig ist.

«Wir hoffen, dass wir im Verlauf des nächsten Monats Klarheit haben und dann möglichst rasch umbauen können.» Im besten Fall könne die neue Subway-Filiale noch im Mai eröffnet werden.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Marc Mingard
    Marc Mingard, 10.04.2021, 08:30 Uhr

    Soso. Ein Traditionsunternehmen weicht einer Zombie Firma mit Einheitsbrei die den Mitarbeitern absolute Tiefstlöhne bezahlt und deren Gewinne primär ins Ausland abfliessen?
    Und sowas wollen wir? Ich zumindest nicht. Tja ein Kunde weniger in diesem Teil der Stadt.

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