Nachdem es 15 Jahre ungenutzt war

Fertig Dornröschenschlaf: Aus altem Krematorium wird bald ein Kräutergarten

Hier sollen bald Kräuter angebaut werden und Kräuterkurse stattfinden. (Bild: zvg)

Eine Ausschreibung im letzten Jahr half nicht, das alte Krematorium einer neuen Nutzung zuzuführen. Nach 15 Jahren konnte nun aber für eine Teilfläche des Areals eine neue Verwendung gefunden werden: Die «Kräuterei» wird dort ab diesem Frühling biologische Kräuter anbauen – und Kräuterkurse anbieten.

Obwohl im Sommer 2019 eine Ausschreibung stattfand, konnte für das alte Krematorium der Stadt Luzern keine neue Nutzung gefunden werden. Die Konzepte seien inhaltlich zu wenig ausgereift, hiess es damals (zentralplus berichtete). Fünf Bewerbungen gingen damals ein – vom Gastronomieangebot über Ateliers bis zu einer Parknutzung.

Damals hat sich gezeigt: Eine Neunutzung mit einer arealübergreifenden Trägerschaft für die gesamte Fläche zu finden, ist schwierig. Einige Zeit später zeigte aber das Projekt Kräuterei aus Luzern Interesse an einer Teilnutzung des Aussenareals.

Die Kräuterei will gemeinschaftlich biologisch Kräuter anbauen «und sich Kräuterwissen aneignen», teilt die Kommunikationsabteilung der Stadt Luzern am Mittwoch mit. Das Konzept des Projekts ist inspiriert von der Solidarischen Landwirtschaft und nicht gewinnorientiert.

Kräuteranbau und Kräuterkurse

Konkret stellt die Stadt der Kräuterei einen Teil des Grundstücks für den Kräuteranbau (rot markiert) und Aufenthaltsfläche etwa für Kräuterkurse (violett) zur Verfügung. Als Arbeitsraum wird das Gebäude vis-à-vis des Haupteingangs (gelbgrün) dienen.

Die Nutzung ist kostenlos und wird in einem Gebrauchsleihvertrag geregelt. Sie ist vorerst auf knapp vier Jahre befristet.

Stadt ist mit weiteren Interessierten in Kontakt

Das einzigartige Bijou erwacht somit nach einigen Jahren wieder aus dem Dornröschenschlaf. Die Stiftung Luzerner Feuerbestattung (STLF), der das Gebäude des alten Krematoriums gehört, und der Stadtrat freuen sich, dass dem alten Krematorium neues Leben eingehaucht wird.

Mit weiteren interessierten Personen und Organisationen stehen die STLF und die Stadt Luzern betreffend einer Nutzung von weiteren Teilen der Anlage in Diskussion, heisst es in der Mitteilung weiter.

Luzerner dürfen weiterhin aufs Areal

Das gesamte Areal steht der Bevölkerung weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung. Auf den benachbarten Friedhof- und Krematoriumbetrieb werde Rücksicht genommen. Die neue Teilnutzung lasse sich gut mit den denkmalpflegerischen Vorgaben vereinbaren, ist man überzeugt.

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4 Kommentare
  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 30.04.2020, 21:55 Uhr

    Ich persönlich glaube ja nicht, dass Hugo Ball ein humorloser Moralist war. Nehmen Sie‘s halt mit etwas Ironie, Ball, der Sie ja auch gar nicht Ball heissen, was ohne Ironie ja auch nicht goutierbar wäre. Besonders, wenn Sie zuerst von Anderen auf die Pointe gestossen werden müssen.

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 29.04.2020, 17:29 Uhr

    „Das einzigartige Bijou erwacht somit nach einigen Jahren wieder aus dem Dornröschenschlaf. Die Stiftung Luzerner Feuerbestattung (STLF), der das Gebäude des alten Krematoriums gehört, und der Stadtrat freuen sich, dass dem alten Krematorium neues Leben eingehaucht wird.“ Im Zusammenhang mit einem Krematorium sind das natürlich fein ziselierte Super-Formulierungen.

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    • Profilfoto von Irene Aebi
      Irene Aebi, 29.04.2020, 18:16 Uhr

      Hehe. Eine besonders treffende Formulierung.

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    • Profilfoto von Hugo Ball
      Hugo Ball, 30.04.2020, 12:53 Uhr

      «..einem Krematorium neues Leben einhauchen…» ist an kruder Morbidität wirklich nicht mehr zu überbieten!

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