Ars Imago zieht nach Zürich

Fehlende Laufkundschaft: Fotogeschäft in der Zuger Altstadt macht dicht

In der Zeughausgasse in Zug trafen Jogger und Autofahrerin zum zweiten Mal aufeinander. (Bild: mbe.)

Die Hauptpost ist verbarrikadiert, das Pianogeschäft Röllin gibt’s nicht mehr. Nun verlässt ein weiteres Geschäft die Zuger Altstadt: Ein Ladenlokal an der Aegeristrasse 5 steht seit einigen Tagen leer. Das Fotogeschäft Ars Imago ist diese Tage ausgezogen. Zu wenig los in Zug, heisst es bei den Besitzern.

Der Exodus geht weiter: Unweit des Kolinplatzes an der Aegeristrasse herrscht gähnende Leere in einem Laden. Das Fotogeschäft Ars-Imago ist am 25. November ausgezogen. «Wir ziehen um!», steht auf einem Zettel an der Fensterscheibe, «ab dem 1.12. ist dieses Ladenlokal frei und bereit für neue Abenteuer.»

Noëmi Franchini erklärt auf Anfrage, das Fotogeschäft sei nach Zürich in den belebten Kreis 4 gezogen. «Die Zuger Altstadt ist halt schon weniger belebt als unser neuer Standort an der Badenerstrasse 211», sagt sie. Die Laufkundschaft habe gefehlt, sagt sie. Ihr Mann Alessandro Franchini ist der Gründer und Inhaber des Geschäfts.

In Zürich haben Franchinis einen Ort gefunden, der Kult-Charakter hatte: das Fotogeschäft Ernst bei der Kalkbreite. Das mit alten Fotoapparaten und Materialien aus der analogen Zeiten der Fotografie vollgestopfte Schaufenster war ein Hingucker für Passanten und ein Grund zum Stehenbleiben. Nun hat der Inhaber sein Haus verkauft. Laut Franchini wurden seine Foto-Materialien während der Stadtzürcher Kunstaktion Manifesta verkauft.

Ort mit Kultcharakter: Das Fotogeschäft Ernst bei der Kalkbreite in Zürich. Das Zuger Fotogeschäft Ars Imago hat auf seiner Webseite eine originelle Fotomontage mit seinem Namen aufgeschaltet. Das Lokal ist inzwischen modernisiert und am 29. November wieder eröffnet worden.

Das Fotogeschäft Ernst bei der Kalkbreite in Zürich. Ars Imago hat auf seiner Webseite eine originelle Fotomontage mit seinem Namen aufgeschaltet. Das Lokal ist am 29. November wieder eröffnet worden.

(Bild: Screenshot)

Und die Franchinis haben das Lokal gemietet und am 29. November neu eröffnet. «Wir haben uns gedacht, dass es schön wäre, die Tradition der analogen Fotografie, die an diesem 0rt während 70 Jahren gepflegt wurde, in einem modernisierten Lokal weiterzuführen.» Laut Franchini erlebt die Analogfotografie wieder eine Renaissance, auch wenn das Hauptgeschäft online sei. «Das Interesse ist grösser, als man denkt.»

Das in Zug gegründete Fotogeschäft Ars Imago war seit sechs Jahren an der Aegeristrasse und vorher weitere sechs Jahre an der Zeughausstrasse 16 daheim. Und es gibt noch eine weitere Filiale an einem prominenten Ort: in Rom, unweit des Petersplatzes, betreiben Franchinis ebenfalls ein Geschäft.

Noch keinen Nachmieter gefunden

Und wie geht’s mit dem verwaisten Ladenlokal in Zug weiter? Die Liegenschaft wird von der Verwaltungs- und Immobiliengesellschaft Gebrüder Oswald Zug verwaltet. Das Lokal sei noch nicht vermietet, heisst es dort.  Das Gewerbelokal ist auf der Webseite ausgeschrieben. Das «Arbeiten in charmantem Zuger Stadthaus» kostet 1800 Franken Monatsmiete inklusive Nebenkosten. Das Lokal im Erdgeschoss hat 77,5 Quadratmeter und mehrere Räume.

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