Zuger Neo-Regierungsrat vor seinem Amtsantritt

FDP-Hostettler: Wie es mit seinen Firmen weitergeht

Von null auf hundert in den Zuger Regierungsrat gewählt: der diplomierte Elektroinstallateur Andreas Hostettler.

(Bild: woz)

Was passiert mit einem gelernten Elektroinstallateur, wenn er in den Regierungsrat gewählt wird? zentralplus sprach mit Andreas Hostettler (FDP), der zunächst mal seine geschäftlichen Belange regeln musste. Finanziell zahlt sich das neue Amt jedenfalls aus.

In den Baarer Gemeinderat hat er es vor Jahren nicht geschafft. Nun ist Andreas Hostettler wie eine Rakete in den Orbit des Regierungsrats aufgestiegen. Was bedeutet das für den Elektroinstallateur, der seit Jahren sein eigener Unternehmer ist?

Den feinen Zwirn hat er schon

Die neuen Anzüge für das edle Exekutivamt eines Zuger Regierungsrats sind für ihn bisher das kleinste Problem gewesen. Die hat sich der 50-jährige Freisinnige aus Baar nämlich auch schon für den Wahlkampf zugelegt. «Ich war vor drei, vier Monaten im Zuger Herren-Globus und leistete mir für 3’500 Franken feines Tuch zum Anziehen», erzählt Andreas Hostettler.

Für den Vater von zwei erwachsenen Kindern bedeutet seine Wahl in den Regierungsrat eine deutliche Zäsur. Denn zunächst einmal musste er vor allem das Geschäftliche regeln.

Aktien seiner Firmen sind verkauft

«Ich habe zum einen die Aktien meiner Firmen grossteils verkauft und den Geschäftsführern das operative Geschäft übertragen», bringt Hostettler seine berufliche Perestroika auf den Punkt.

Will heissen: Seine Hauptfirma Nussbaumer Elektro AG in Zug und Baar mit 20 Mitarbeitern hat er schon seit drei Jahren in die Hände seines Geschäftsführers Pascal Moser übergeben, der nun 25 Prozent der Aktien hält. Hostettler bleibt im Besitz der restlichen Aktien. Gleichzeitig hat der 50-Jährige sein Verwaltungsratsmandat abgegeben.

«Nun bewege ich mich im Dreieck zwischen Verwaltung, Kantonsrat und der Zuger Bevölkerung.»

Andreas Hostettler, künftiger Zuger Regierungsrat

Andere seiner Firmen wie die Tresolar in Steinhausen, die E-Team Plus AG oder die Elektro Weber & Partner AG in Menzingen hat er entweder komplett verkauft oder hält an ihnen nur noch zehn Prozent der Aktienpapiere. Die MTU-Solcatec AG in Steinhausen, die mit Infrarotheizungen handelt und von der Nussbaumer AG betreut wird, hat er behalten.

Sommerlich vereint auf dem Plakat: Schon sehr früh haben Florian Weber und Andreas Hostettler von der Zuger FDP mit ihrem Wahlkampf begonnen. Beide wurden nun in den Zuger Regierungsrat gewählt.

Sommerlich vereint auf dem Plakat: Schon sehr früh haben Florian Weber und Andreas Hostettler von der Zuger FDP mit ihrem Wahlkampf begonnen. Beide wurden nun in den Zuger Regierungsrat gewählt.

(Bild: zvg)

 

Wobei – hätten die Zuger bei den Regierungsratswahlen nicht für ihn gestimmt: «Ich hätte ab dem 1. Januar sowieso etwas Neues gemacht, eine neue Firma gegründet», hält er fest.

«Ich verdiene künftig etwas mehr», lässt sich Hostettler ins Portemonnaie blicken. Andererseits würde er dafür seine bisherige unternehmerische Freiheit verlieren. «Nun bewege ich mich im Dreieck zwischen Verwaltung, Kantonsrat und der Zuger Bevölkerung, die mich gewählt hat», sagt der FDPler.

«Ich würde gerne die Direktion des Innern oder die Volkswirtschaftsdirektion übernehmen.»

Andreas Hostettler

Doch fühle er sich auch auf der strategischen Ebene wohl. «Ich würde gerne die Direktion des Innern oder die Volkswirtschaftsdirektion übernehmen», sagt er.

Damit er auch konzeptionell sein Amt gut vorbereitet übernimmt, absolviert der in Betriebswirtschaft bereits geschulte Elektromeister noch eine Weiterbildung in Sachen politischer Praxis bei der parteiunabhängigen Institution «PolitPraxis».

Auch körperlich bereitet er sich vor

Auch seine körperliche Fitness hat der 50-Jährige schon ins Visier genommen: «Ich war in den letzten paar Tagen schon öfter joggen und im Kraftraum als in den vergangenen drei Monaten.»

Und was sagt seine Familie zu seinem künftig neuen Leben als Berufspolitiker? «Sie ist stolz auf das, was ich erreicht habe», sagt Hostettler. Seine Frau Jacqueline, die Lehrerin in Baar ist, sei auch der Meinung, dass das Amt des Regierungsrats besser und logischer für ihn sei als dasjenige des Gemeinderats. «Offizielle Empfänge wird sie aber wahrscheinlich so wenige wie möglich wahrnehmen», fügt Andreas Hostettler an.

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