Mehr Stabilität im Kopf und Spiel der Luzerner

FCL-Trainer Celestini: «So ist unsere Balance fantastisch»

FCL-Trainer Fabio Celestini weiss: Ein Punkt aus einem dominant geführten Spiel wie gegen den FC Zürich ist alleweil besser als den Match noch verloren zu haben. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Keine Frage: Der FC Luzern hat beim torlosen Heimspiel gegen den FC Zürich zwei Punkte verloren. Weil er die dominante Mannschaft war. Dennoch hat die neu formierte Mannschaft von Fabio Celestini in ihrer Entwicklung einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Irgendwann, als die Schlussphase angebrochen war und sein Angreifer Varol Tasar drei gute Chancen zur Führung ausgelassen hatte (zentralplus berichtete), breitete sich in Fabio Celestini das Gefühl aus, dass seine Mannschaft den Match wenigstens nicht verlieren könne. Und das war ein Gefühl, das dem FCL-Trainer behagte.

Es gibt Abende im Fussball, da kann man sich auf den Kopf stellen – und man bringt dennoch keinen Ball im gegnerischen Tor unter. Einen solchen Arbeitstag hat der FCL gegen den FC Zürich eingezogen.

«Aber wenn du einen Match nicht gewinnen kannst, dann darfst du ihn zumindest nicht verlieren», befand Fabio Celestini hinterher. Die alte Fussballweisheit, dass sie hinten bekomme, wer die Tore vorne nicht mache, hat er in seiner Karriere als Profi und Trainer zur Genüge miterlebt. «Dann gehst du geknickt nach Hause und kannst dir nicht erklären, wie das passieren konnte.»

Verzweiflung wuchs, doch FCL blieb stabil

Dieses Schicksal widerfuhr dem FCL nicht. Sein Team lief nie Gefahr, den Spielverweigerern aus Zürich gar alle drei Punkte hinterherzuwerfen. Weil die Luzerner im Kopf und darum auch in ihrer Spielweise schon stabil genug waren.

Diese Erkenntnis vermittelte Fabio Celestini das positive Gefühl an der Seitenlinie. Der FCL war die spielbestimmende, die gefährlichere und die in allen drei Zonen des Platzes dominante Mannschaft. Und sie verlor nicht den Kopf, als die Verzweiflung darüber wuchs, dass das wohl schon siegbringende Führungstor einfach nicht fallen wollte.

Deshalb gelangte Celestini zur Feststellung: «So wie gegen den FC Zürich ist die Balance im Spiel meines Teams fantastisch.»

FCL mit Spassfussball auf gutem Weg

Die Balance ist das entscheidende Stichwort in der Entwicklung des FC Luzern (zentralplus berichtete), seit sich der Verein auf die laufende Saison hin einer spielerischen Neuausrichtung verschrieben hat. Der mit sieben Neuzugängen spielerisch aufgeforstete Kader musste erst das Vertrauen zueinander und die Automatismen im Vorwärts- und Rückwärtsgang finden. Und das brauchte eben Zeit.

«So viel Stabilität brachten wir noch nie auf den Platz. Vor allem auch mental.»

Nach einem Drittel der Meisterschaft und 13 Punkten aus zwölf Spielen lässt sich getrost sagen: Die Rädchen in Luzerns offensiv ausgerichtetem Spassfussball, der jeden Liga-Konkurrenten in Bedrängnis bringen kann, greifen immer besser ineinander.

Die Illustration dazu lieferte Fabio Celestini: «Wir hatten über 30 Abschlüsse und Marius Müller musste nicht eine Parade zeigen.» Und das gegen eine Mannschaft, die sich nach dem Trainerwechsel im Aufwind befindet.

Maul abwischen und weiter geht’s

Auch wenn der Leistung der Luzerner das Manko anhaftete, dass die Belohnung in Form eines vierten Saisonsiegs ausblieb, gelangte Celestini zu einer weiteren wichtigen Erkenntnis: «In unserer Entwicklung war dieser Auftritt ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.»

Vielleicht war es sogar die bis anhin beste Vorstellung seiner Mannschaft in dieser Saison, mit Sicherheit aber die stabilste über die gesamte Spieldauer. Weil der FCL zwingend auftrat, die Zürcher mit seinem Offensivspiel in arge Nöte brachte und seinerseits defensiv nichts zuliess.

Auf eine entsprechende Frage von zentralplus bemerkte Fabio Celestini: «Ja, so viel Stabilität brachten wir noch nie auf den Platz. Vor allem auch mental.»

Die FCL-Profis sind auf dem richtigen Weg. Das lässt sich auch daran erkennen, dass sie das 0:0 im Bewusstsein, eine überzeugende Leistung geliefert zu haben, nach Spielende schnell und ohne Gejammer abhakten.

Frei nach dem Motto: Maul abwischen und noch besser machen am Sonntag im zweitletzten Spiel dieses denkwürdigen Jahres in Lausanne.

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