Nach Vertragsverlängerung mit Trainer Celestini

FCL-Sportchef Meyer: «Jetzt müssen wir schnell aus der Abstiegszone finden»

FCL-Sportchef Remo Meyer sagt über Trainer Fabio Celestini, dieser habe die Spieler in ihrer individuellen Entwicklung weitergebracht. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Ist es eine Vertragsverlängerung zur Unzeit? Kurz vor Beginn des Abstiegskampfs hat der FC Luzern den Vertrag mit seinem Cheftrainer Fabio Celestini um zwei Jahre bis 2023 verlängert. Sportchef Remo Meyer erläutert im Interview, warum er diesen Schritt gemacht hat.

Eigentlich hätte es schon vor Beginn dieser Meisterschaft passieren sollen. Vollbracht ist es aber erst seit Montag: Die Zusammenarbeit mit Fabio Celestini ist über diesen Sommer hinaus verlängert worden. Das stützt die Autorität des 45-jährigen Romands im Hinblick auf die Herausforderung, vor der die Luzerner im ersten Halbjahr 2021 stehen (zentralplus berichtete).

zentralplus: Remo Meyer, Sie haben wahr gemacht, was Sie vor Weihnachten ein zweites Mal ankündigten: Der FCL hat den Vertrag mit Trainer Fabio Celestini um zwei Jahre verlängert.

Remo Meyer: Wir sind glücklich darüber, dass vor unserem ersten Punktespiel im neuen Jahr Klarheit herrscht.

zentralplus: Welche Gründe haben den Ausschlag zu diesem Schritt gegeben?

Meyer: Wir sind der festen Überzeugung, dass Fabio Celestini der richtige Trainer für den FCL ist. Hätte es nur den leisesten Zweifel gegeben, wäre es nicht zu einer Verlängerung gekommen. Das Team entwickelt sich gut, auch wenn dieser Prozess noch am Laufen ist.

«Gedanken an einen Abstieg blenden wir aus.»

zentralplus: Allerdings kämpft der FCL wie vor einem Jahr, als Fabio Celestini seine Arbeit in Luzern begann, gegen den Abstieg.

Meyer: Wir sind weder blind noch naiv und sagen auch klar, dass der FCL betreffend Punkte nicht das abgeliefert hat, was wir uns vorstellten. Jetzt müssen wir schnell aus der Abstiegszone finden. Aber nochmals: Wir arbeiten jetzt gut ein Jahr mit Fabio Celestini zusammen und darum wissen wir, dass er der richtige Trainer ist.

zentralplus: Hat der FCL einen finanziellen Rettungsschirm in den Vertrag mit Fabio Celestini eingebaut, um günstiger davonzukommen, wenn es sportlich nicht klappen sollte?

Meyer: Wir haben noch nie über Vertragsinhalte in der Öffentlichkeit gesprochen und daran halte ich mich weiterhin. Wir gehen mit positiven Gedanken in die Fortsetzung der Meisterschaft, weil wir an das Potenzial der Mannschaft glauben.

zentralplus: Als schlauer Sportchef müssen Sie aber stets an die Kasse Ihres Arbeitgebers denken.

Meyer: Gedanken an einen Abstieg blenden wir aus. Stattdessen sehen Fabio Celestini und ich einen gemeinsamen Weg, den wir gehen wollen. Wir haben die gleichen Ambitionen und arbeiten hart dafür. Darum gibt es keine Gedanken daran, was passieren könnte, wenn dieses oder jenes nicht eintreten sollte. Das ist meines Erachtens die einzig richtige Herangehensweise.

zentralplus: Warum passt Fabio Celestini so gut zu Ihnen und dem FCL?

Meyer: Wir haben ähnliche Ansichten und Vorstellungen von Fussball. Fabio Celestini ist ein Schaffer mit Ambitionen. Er hat die Spieler individuell weitergebracht. Mit ihm als Trainer spielt der FCL taktisch flexibler und variabler. Zudem tritt die Mannschaft offensiver und mutiger auf. Dabei ist allerdings nicht vergessen gegangen, woher wir gekommen sind. Wir sind nach wie vor laufstark und haben die Kämpfer-Mentalität beibehalten.

zentralplus: Sie haben also nie daran gedacht, den Trainer-Job in andere Hände zu legen?

Meyer: Nein, dieser Gedanke ist mir nie gekommen.

zentralplus: Für Fabio Celestini hätte sich die Aufgabe in den nächsten Wochen zusätzlich erschwert, wenn es nicht zu einer Verlängerung seines ursprünglich im Sommer auslaufenden Vertrags gekommen wäre. Seine Autorität gegenüber der Mannschaft wäre infrage gestellt worden.

Meyer: Es ist ein deutliches Zeichen, das wir aussenden. Wir sind überzeugt von dem Weg, den wir eingeschlagen haben, und streben auf dem Trainerposten Kontinuität an.

«Jammern hilft ganz bestimmt nicht weiter.»

zentralplus: Hat Fabio Celestini bei den Vertragsverhandlungen eine Verstärkung für den FCL gefordert?

Meyer: Nein, das hat er nicht. Wir sind ja im ständigen Austausch und haben gemeinsam die Vorrunde analysiert.

zentralplus: Das heisst, dass es noch einen Zuzug geben wird?

Meyer: Ja, das ist möglich. Mit dem Ausfall von Tsiy Ndenge kann es im Zentrum eng werden.

zentralplus: Muss es ein Spieler sein, der dem FCL sofort helfen kann?

Meyer: Da sind wir relativ offen. Bei einem neuen Spieler sind immer die Qualität und das Potenzial entscheidend.

zentralplus: Wegen positiver Corona-Fälle und der Quarantäne hatte der FCL keine optimale Vorbereitung auf die Fortsetzung der Meisterschaft. Wie wird sich das auswirken?

Meyer: Das ist schwer zu sagen. Die Ernstkämpfe werden erst Aufschluss geben können. Aber Jammern hilft ganz bestimmt nicht weiter. Deshalb müssen wir das ausblenden und uns stattdessen optimal auf die grosse Challenge einstellen, die auf uns zukommen wird. Wir werden in den nächsten vier Wochen alle drei Tage ein Spiel bestreiten müssen.

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