Alles gewinnen oder verlieren

FCL-Vorkämpfer Schürpf: «Jedes Jahr diese Ausgangslage – das macht mich verrückt»

FCL-Vorkämpfer Pascal Schürpf und Trainer Fabio Celestini in Jubellaune – sind sie das auch nach dem Cup-Halbfinal in Aarau? (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Mit dem 2:1-Auswärtssieg über Vaduz hat der FC Luzern hinter seine Mission Ligaerhalt ein Häckchen für «erledigt» setzen dürfen. In den nächsten drei Wochen besitzen die Luzerner die Chance, einer lange zäh verlaufenen Saison ein schönes Ende zu verpassen. Der erste Schritt dazu ist am Dienstag der Einzug in den Cupfinal.

Nach der Pflicht folgt beim FCL nun die Kür: In den letzten vier Meisterschaftsrunden kann er sich, wenn alles optimal läuft, noch ins Geschäft um die zwei Europa-League-Plätze bringen. Noch grösser ist die Chance, im Schweizer Cup Geschichte zu schreiben. Gegen den FC Aarau, den Dritten der Challenge League, kann er am Dienstag im Brügglifeld (17.30 Uhr) das Ticket für den Final lösen. Dieser wird am Pfingstmontag stattfinden.

Angesprochen auf diese ambivalente Ausgangslage platzt es aus FCL-Vorkämpfer Pascal Schürpf heraus: «Ich habe es langsam satt, dass bei uns gefühlt in jedem Jahr nach hinten als auch nach vorne alles möglich ist. Heuer empfand ich es in dieser engen Super League so extrem wie noch nie. Das macht mich verrückt.»

Es wäre schön, merkt der Offensivspieler an, wenn «es uns mal gelänge, in einer Saison von Beginn weg konstant zu punkten. Ich kann mir nicht erklären, warum wir dazu nicht fähig sind.»

Schmerzen im Knie: Einsatz von Frydek ist fraglich

Seine Worte machen deutlich, wie anstrengend der jährlich wiederkehrende Kampf der Luzerner um den Ligaerhalt auf mentaler Ebene ist. «Wir kommen aus einer komischen Saison heraus mit späten Transfers zu Beginn der Saison, einer Quarantäne und einer hohen Belastung mit Ernstkämpfen alle drei Tage. Diese können wir jetzt noch auf eine wunderbare Art und Weise abschliessen», sagt Pascal Schürpf und bilanziert: «Das stärkt uns mehr, das gibt Energie und Motivation.»

«Schon in Chiasso und erst recht in Lugano haben wir gemerkt, wie viel Arbeit es braucht, um im Cup eine Runde weiterzukommen.»

FCL-Offensivspieler Pascal Schürpf

Energie ist ein wichtiges Stichwort, wenn es gilt, das zu umschreiben, was der 31-Jährige mit seiner Spielweise dem FCL bringt. Bei 27 Meisterschaftsspielen steht er aktuell bei sechs Toren und sieben Assists. Und im Cupviertelfinal hat er das wichtige, vom Winde verwehte 1:1 in Lugano erzielt. Das Weiterkommen hat den Luzernern jenen Schwung verpasst, der sie zu zehn Punkten in den letzten vier Super-League-Spielen und zum Ligaerhalt trug.

«Schon in Chiasso und erst recht in Lugano haben wir gemerkt, wie viel Arbeit es braucht, um im Cup eine Runde weiterzukommen. Diese Erfahrung nehmen wir nach Aarau mit», hält Pascal Schürpf zur Favoritenrolle seines Teams fest. Er konnte sich nach der Gelbsperre, die er in Vaduz absitzen musste, eine Woche lang erholen und damit auch seiner Reizung an der Achillesferse Entlastung geben.

Ob Linksverteidiger Martin Frydek, der etwas Flüssigkeit im schmerzenden Knie hat und deshalb in Vaduz zur Pause ausgewechselt wurde, wieder zur Verfügung steht, wird sich zeigen. Er werde kein Risiko eingehen, so FCL-Trainer Fabio Celestini.

Von der Lust darauf, die FCL-Fans zu beschenken

Für ihn ist Energie ebenfalls ein entscheidendes Stichwort. Und zwar im Zusammenhang mit den Faktoren, die über ein Weiterkommen in einem Cupspiel entscheiden. «Für mich machen in erster Linie die Energie und der Wille den Unterschied aus», sagt Fabio Celestini.

Er verschwendet keinen Gedanken daran, dass der FC Luzern bei seinen vier letzten Cuphalbfinals (2019 zu Hause gegen Thun, 2017 in Sion, 2016 zu Hause gegen Lugano und 2014 in Basel) stets ausgeschieden ist. «Wir sind ein anderes Team, wir haben Lust darauf, unseren Fans und der Stadt Luzern ein fantastisches Geschenk zu machen.»

«Im Cup geht es einzig und allein darum, ob man den Final erreicht oder nicht.»

FCL-Trainer Fabio Celestini

Fünfmal ist der FCL in einem Endspiel des Schweizer Cups gestanden. Die ersten beiden Auftritte 1960 und 1992 gestaltete er erfolgreich, die folgenden vier nicht mehr (1997, 2005, 2007 und 2012).

«Im Cup geht es einzig und allein darum, ob man den Final erreicht oder nicht. An ein vorangegangenes Spiel und Ausscheiden kann sich kein Mensch mehr erinnern», hält Fabio Celestini fest.

Er weiss aus seiner aktiven Zeit, wie man den Kübel gewinnt. 1998 und 1999 gewann ihn Fabio Celestini mit Lausanne, im darauffolgenden Jahr ging der defensive Mittelfeldspieler als Verlierer vom Platz. Diese schmerzliche Erfahrung musste er auch im spanischen Cupwettbewerb 2007 mit Getafe (gegen Sevilla) und 2008 (gegen Valencia) machen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 04.05.2021, 12:36 Uhr

    Einfach den «Chöbu» nach Hause holen und nicht weiter labern.

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  • Profilfoto von Govolbeat
    Govolbeat, 03.05.2021, 18:14 Uhr

    Sooo, ond jetzt holed ändlich dä Chöbu hei!!! Hopp Lozärn!

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