Wer hat nach der Corona-Saison Lust auf den Cup?

FCL-Goalie Müller: «Ein Titelgewinn schmückt jede Visitenkarte»

Er will im Cup «voll angreifen»: FCL-Goalie und Teamleader Marius Müller. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Die kräftezehrende Corona-Meisterschaft mit sechs englischen Wochen ist zu Ende. Nun folgen als Zugabe noch die drei letzten Runden im Schweizer Cup – und der Weg in den Final erstreckt sich nochmals über gut drei Wochen. Lockt diese Perspektive den angeschlagenen FCL, alles zu geben?

An diesem Donnerstag um 18 Uhr fordert der Sechste der Super League in der Swissporarena den alten und neuen Meister YB im Cup-Viertelfinal heraus. Zweifellos eine attraktive Affiche. Heuer auch?

Die Corona-Krise hat unser Leben durcheinander gewirbelt. Es ist nichts mehr so, wie es war. Auch im Profi-Sport nicht.

Der Cup ist zum Anhängsel einer Wiederaufnahme der Meisterschaft geworden, die in sechs englischen Wochen durchgeboxt wurde. Und erst noch eines, das an Attraktivität eingebüsst hat.

Weil der europäische Fussballverband Uefa seinen Mitgliedern zur Ermittlung der am internationalen Geschäft teilnehmenden Klubs eine Deadline bis zum 3. August setzte, erhält der Cup-Sieger dieses Mal kein Europa-League-Ticket. Es ging an Servette, den Vierten der Meisterschaft.

YB hat eine andere Priorität

Die sechs englischen Wochen haben die Fussball arbeitenden Luzerner an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Die Energietanks gingen Mitte Juli zur Neige (zentralplus berichtete). Und darüber hinaus wütete auch noch das Verletzungspech in den FCL-Reihen (zentralplus berichtete).

«Im FC Luzern gibt es nicht viele Spieler und Staff-Mitglieder, die in ihrer Karriere schon einen grossen Titel eingefahren haben.»

FCL-Trainer Fabio Celestini

Aber selbst YB kämpft gegen Begleitumstände der Corona-Meisterschaft. Der seit Freitag feststehende Gewinn des dritten Meistertitels in Serie wollte gefeiert werden, zudem haben die Berner die Qualifikation zur Champions League vor der Brust. Da kann die aktuelle Austragung des Schweizer Cups schon mal in den Hintergrund geraten.

Erst recht, weil am 12. September die neue Super-League-Saison losgeht.

Final erst in letzter August-Woche

Der Schweizer Cup dauert in jedem Fall bis in die letzte August-Woche. Doch das schreckt die Luzerner offensichtlich nicht ab. FCL-Teamleader Marius Müller sagt über seine Cup-Ambitionen: «Wir werden voll angreifen. Auch wenn der Cup in diesem Jahr vielleicht nicht ganz so attraktiv ist – der Titelgewinn steht auf deiner Visitenkarte. Und ich kenne keinen Fussballer, der auf einen solchen Eintrag keinen Bock hat.»

Sein Chef Fabio Celestini stösst ins gleiche Horn: «In drei Spielen können wir etwas Grosses gewinnen. Im FC Luzern gibt es nicht viele Spieler und Staff-Mitglieder, die in ihrer Karriere schon einen grossen Titel eingefahren haben.»

FCL wartet seit 28 Jahren auf Titelgewinn

Weil der FC Sion der Barrage auf den letzten Drücker entgangen ist, wird der Halbfinal voraussichtlich am 9. August, also drei Tage nach dem Viertelfinal, ausgetragen. Der Sieger zwischen Rapperswil-Jona und Sion trifft dann auf den Sieger zwischen Luzern und YB. Der Sieger letztgenannter Paarung wird Heimrecht haben.

Für die Austragung des Cupfinals hat der Schweizer Verband den 30. August im Berner Wankdorf fixiert. Macht sich der FCL zum Finalisten, gibt's wohl über die zweite August-Woche hinaus Ferien, bevor die Vorbereitung fürs Endspiel beginnt.

Der letzte Titelgewinn der Luzerner liegt 28 Jahre zurück. 1992 holte der FCL zum zweiten Mal nach 1960 den Cupsieg. Seither setzte es vier Niederlagen im Cupfinal (1997, 2005, 2007 und 2012) ab.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Michael Gründeler
    Michael Gründeler, 04.08.2020, 11:02 Uhr

    Die Cupfinalteilnahme 1997 gegen Sion ging im Bericht vergessen ;o)

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    • Profilfoto von Andreas Ineichen
      Andreas Ineichen, 05.08.2020, 08:12 Uhr

      Danke für den Hinweis und sorry für das Versehen! Wir haben es angepasst.

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