Fanclubs zeigen Flagge bei Heimspielen

FCL-Gala von neuer Fanaktion untermalt

Im Spiel gegen YB fand erstmals die Fahnenparade statt. Im Bild die Fahne der VFFC.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Die Vereinigten FCL-Fanclubs VFFC begehen einen neuen Weg, den man in der Schweiz in dieser Form noch nicht kennt: Während des Spielereinlaufes werden vor Heimspielen neu blauweisse Fahnen geschwenkt. Im ersten Spiel mit grossem Erfolg.

Was war das für ein Spiel am vergangenen Sonntag. Gleich mit einer 4:1-Packung schickte der FC Luzern die Berner Young Boys nach Hause. Wer hätte das gedacht, beim FCL sorgte in der Vorwoche die Geschichte um die Suspendierung von Tomislav Puljic für rote Köpfe und YB blieb bis zu diesem Sonntag 13 Spiele ohne Niederlage.

Der FC Luzern hat die Gala in 229 Sekunden zusammengefasst:


 

Mit dem Start in die Rückrunde erneuert der FC Luzern auch das Matchvorprogramm. Die Mitglieder der Vereinigten FCL-Fanclubs VFFC schwingen neu vor Spielbeginn grosse Fahnen mit ihren Logos auf dem Rasen der Swissporarena. Es gibt viele Einflüsse, die ein Fussballspiel im Stadion zum Erlebnis machen. Die ausgelassene Stimmung unter den blau-weiss gekleideten Fans, der Geruch der Stadionbratwurst oder die Ankündigungen der Spieler durch den Stadionsprecher vor dem Spiel.

«Die Fahnenträger müssen ihre Aufgabe mit Stolz und Freude erfüllen.»

Hugo Ottiger, Präsident der VFFC

In Luzern soll nun eine neue Art Gänsehaut-Stimmung möglich sein, dachten sich die VFFC. «Es wird zwar immer wieder gesagt, dass der FCL die besten Fans der Schweiz hat, aber wir wollten dem Ganzen noch die Krone aufsetzen», sagt Hugo Ottiger, Präsident der VFFC und gleichzeitig Projekt-Mitverantwortlicher von Seiten der VFFC.

Vor dem Spiel gegen YB betreten die Fahnenträger den Rasen der Swissporarena.

Vor dem Spiel gegen YB betreten die Fahnenträger den Rasen der Swissporarena.

(Bild: Alex Schüpbach)

Insgesamt zehn Fahnen auf dem Rasen

Wie so oft in einem Verein sind es die Neumitglieder, die frische Ideen in den Verein bringen. Bei diesem Projekt war es nicht anders. Der Fan Club Härzbluet 1901, erst vor einem Jahr fix in den VFFC aufgenommen, ist mit der Idee an den Vorstand herangetreten, der sich dann zuerst an den FCL gewandt hat.

«Wir freuen uns, gleich auf die kreative Unterstützung zweier Fanvereinigungen zählen zu können.»

Marcel Kälin, FCL-CEO

Einige organisatorische Punkte waren im Vorfeld zu klären. Die Anzahl der Fahnen war ein solcher: «Wir haben uns auf die runde Zahl von zehn Fahnen geeinigt – also die sechs Fanclubs des VFFC mit ihren Logos, dazu zwei VFFC-Fahnen, und natürlich durften zwei FCL-Fahnen nicht fehlten», so Ottiger. «Auch neue Fanclub-Fahnen sind jederzeit willkommen. Diese müssen nicht zwingend der VFFC angehören», so Ottiger.

Pflichtbewusste Träger statt Groupies

Die Fahnen wurden alle im Entlebuch hergestellt. «Wir waren selbst überrascht, dass hier die Zentralschweizer Offerte preismässig auf dem gleichen Niveau wie die Offerten aus dem benachbarten Ausland lag», sagt Ottiger dazu. Der Besitzer der Herstellerfirma, Sandro Baumann, ist selbst FCL-Fan und Mitglied im VFFC.

Die Fahnenträger konnten aus den einzelnen Fanclubs rekrutiert werden. Hugo Ottiger hebt den Mahnfinger: «Wir wollen natürlich keine Leute auf dem Spielfeld, die nur den Spielern auf die Schulter klopfen oder sonstwie den Spielern oder Clubverantwortlichen nachstellen wollen.» Die Spieler sollen sich auf den bevorstehenden Match konzentrieren können. «Die Fahnenträger müssen sich einer gewissen Verantwortung bewusst sein und ihre Aufgabe mit Stolz und Freude erfüllen.»

Was für eine Aussicht aus dem 16. Obergeschoss eines Allmend-Hochhauses.

Was für eine Aussicht aus dem 16. Obergeschoss eines Allmend-Hochhauses.

(Bild: Melanie Blättler-Lambrigger)

USL und VFFC machen Stadion zur Festung

Beim FC Luzern freut man sich über die neue Aktion. Somit sei in der Swissporarena neben den sensationellen Choreos der USL für noch mehr Farbe gesorgt. «Wir freuen uns, gleich auf die kreative Unterstützung zweier Fanvereinigungen zählen zu können», sagt FCL-CEO Marcel Kälin.

Die USL ist übrigens nicht Teil dieser VFFC-Aktion. Eine Medienanfrage von zentralplus blieb unbeantwortet. Ein Leitsatz der USL lautet: «Die Fankultur in Luzern setzt sich für traditionelle und ehrliche Werte im Fussball ein und hinterfragt gewisse Veränderungen, welche die Fankultur oder den Fussball ganz allgemein betreffen.» Die Idee mit der Fahnenparade stammt aus der Bundesliga. Gut möglich, dass die USL deshalb den Trend nicht mitmachen will. Wie von Kälin angedeutet, legt die USL stattdessen mehr Wert auf die Choreos. zentralplus hat vor einiger Zeit die zehn schönsten Choreos präsentiert.

Neben der Fahnenparade sorgen auch die Fans im Sektor B für eine fantastische Stimmung.

Neben der Fahnenparade sorgen auch die Fans im Sektor B für eine fantastische Stimmung.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Fahnenparade und Choreo – es ist also alles angerichtet für ein Fussballfest mit ausserordentlicher Stimmung. Bleibt zu hoffen, dass sich die FCL-Spieler weiter von der einzigartigen Stimmung im heimischen Stadion tragen lassen. In dieser Saison bislang mit Erfolg, denn in der Hinrunde verlor man nur die beiden Heimspiele gegen den FC Basel und Aufsteiger Lausanne. In der Rückrunde hat man dank des glänzenden Auftakts noch eine weisse Weste – und das soll so lange wie möglich so bleiben.

Hinweis: Der Autor Alex Schüpbach ist freier Mitarbeiter von zentralplus sowie Mitglied der VFFC.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Fabi Lusti
    Fabi Lusti, 19.02.2017, 10:50 Uhr

    Hugo Ottiger hebt den Mahnfinger: «Wir wollen natürlich keine Leute auf dem Spielfeld, die nur den Spielern auf die Schulter klopfen oder sonstwie den Spielern oder Clubverantwortlichen nachstellen wollen.»
    Was soll das? Die Spieler beim Einlaufen zu behindern geht ja gar nicht.

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