Klagen und ein Privatdetektiv waren im Spiel

FCL-Drama entpuppt sich als Schlammschlacht

So schön die Kulisse, dahinter brodelt es beim FCL gewaltig.

Dem Eklat im FCL-Verwaltungsrat geht ein happiger Streit voraus: Gegen Hauptaktionär Bernhard Alpstaeg werden schwere Vorwürfe erhoben. Er soll seinen Gegenspielern mit pikanten privaten Geschichten und einer Klage gedroht haben.

Der FCL-Verwaltungsrat besteht seit kurzem nur noch aus zwei Personen. Die Aktionäre Bernhard Alpstaeg auf der einen Seite und Samih Sawiris, Hans Schmid sowie Marco Sieber auf der anderen Seite haben nach einem Zerwürfnis ihren Hut genommen (zentralplus berichtete).

Der Streit drehte sich um das Aktienpaket des ehemaligen FCL-Präsidenten Walter Stierli und nahm extreme Züge an, wie die «Luzerner Zeitung» am Donnerstag publik macht. So soll Hauptaktionär Bernhard Alpstaeg die anderen Verwaltungsräte massiv unter Druck gesetzt haben, um zu seiner Aktienmehrheit zu gelangen. Unter anderem mit einer Ankündigung einer Klage, mit der er seine Interessen vor Gericht durchsetzen wollte.

«Ich weiss, dass es schmutzig wird»

Zudem zielte er laut dem Anwalt des Trios Sawiris, Sieber, Schmid auf das Privatleben seiner Gegenspieler. Sogar einen Privatdetektiv habe Alpstaeg angeheuert und gedroht, dass möglicherweise eine Ehe kaputt gehe und sexuelle Verfehlungen bekannt würden. Der schillernde Mehrheitsaktionär hat laut dem Anwalt bei einem Treffen selber gesagt: «Ich weiss, dass es schmutzig wird.» 

Tatsächlich reichte Bernhard Alpstaeg im Februar Klage beim Luzerner Bezirksgericht ein. Nachdem Sawiris, Schmid und Sieber nachgaben und ihm das «Stierli-Paket» überliessen, habe er sie wieder zurückgezogen. Zum Einlenken des Trios kam es laut Bericht nur, weil Alpstaeg ansonsten seine finanzielle Unterstützung verweigern wollte. «Dem FCL hätten die Lizenzverweigerung und somit der Konkurs gedroht», erklärt Marco Sieber gegenüber der LZ den Schritt zur Einigung.

Sorge um Reputation des FCL

Obwohl das geschilderte Verhalten Alpstaegs womöglich strafrechtlich relevant sein könnte, habe man aus Angst vor einem massiven Schaden für den Klub von einer Anzeige abgesehen. Gleichwohl schliesst Sieber derzeit juristische Schritte nicht aus.

Bernhard Alpstaeg wollte zu den Vorwürfen gegenüber der «Luzerner Zeitung» nicht Stellung nehmen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hauri
    Hauri, 07.11.2019, 11:55 Uhr

    Zum Wohle des FCL?? Das ich nicht Lache…. Sieber und Co. hatten Angst, dass bei Ihnen im Privatbereich viel rauskommen würde; reiner Schmutz, vielleicht teure Scheidungen?

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