Zu viel staatliche Hilfe bezogen

Wie viel Corona-Geld muss der FCL zurückzahlen?

Der FCL subventioniert den Breiten-, Nachwuchs- und Frauenfussball quer. (Bild: FC Luzern)

Neun Klubs aus der Super und der Challenge League haben in den letzen beiden Jahren zehn Millionen Franken zu viel Corona-Hilfe bezogen. Zu diesen gehört der FC Luzern. Jetzt laufen Verhandlungen darüber, wie viel Geld zurückerstattet werden muss.

In den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 bekamen die Klubs die Möglichkeit, aus zwei staatlichen Hilfsprogrammen Geld für die Einbussen im Breitensport, im Nachwuchs- und Frauenfussball zu beziehen. 9 von 20 Vereinen in den beiden höchsten Schweizer Spielklassen haben davon Gebrauch gemacht (zentralplus berichtete).

Das Bundesamt für Sport (Baspo) bestätigt, dass es gesamthaft um einen Betrag von zehn Millionen Franken an zu viel bezogenen Hilfsgeldern geht. Das ist rund ein Viertel aller staatlichen Zuwendungen, die während der Pandemie an die Profi-Klubs gingen.

Fussball-Klubs können Einbussen neu berechnen

Zu den neun Klubs, die doppelt Hilfe bezogen haben, zählt der FC Luzern. Denn das suggeriert der Medienverantwortliche mit seiner Aussage, dass der FCL so lange keine Auskunft gebe, bis der laufende Abklärungsprozess zwischen Swiss Olympic und dem Baspo abgeschlossen sei.

Mittlerweile sind Verhandlungen zwischen Politik und Sport im Gang um die Höhe des Betrages, der von den neun Klubs an den Staat zurück bezahlt werden muss. Wie viel das sein wird, ist nicht bekannt.

Das Baspo hat fürs Corona-Jahr 2020 entschieden, dass die Klubs ihre Einbussen für dieses Jahr neu berechnen können. Sollten sich bislang ungedeckte Defizite herausstellen, so können sie diese von den zu viel erhaltenen Hilfsmitteln abziehen.

Quersubventionierungen beim FCL

Offensichtlich hat keiner der neun Vereine in betrügerischer Absicht gehandelt. Schliesslich wurden ihre Anträge allesamt von dem von Matthias Remund geführten Baspo abgesegnet. Dieses erklärt, dass während der Pandemie schnell gehandelt werden musste und die gesetzlichen Grundlagen stetigen Veränderungen unterworfen waren.

Beim FCL ist es so, dass er mit dem Breitensport, dem Nachwuchs und Frauenfussball kein Geld verdient. Im Gegenteil: Diese Bereiche müssen durch die Einkünfte im Profi-Sport quersubventioniert werden, um sie am Leben zu erhalten.

Mittlerweile hat es den politisch Verantwortlichen aber gedämmert, dass mit dem Breiten-, dem Junioren und dem Frauenfussball kein Geld zu machen ist. Darum werden in nächster Zeit Rückerstattungen in Millionenhöhe fällig.

Verwendete Quellen
  • Medienbericht von Radio SRF
  • Telefonat mit dem FCL-Medienverantwortlichen
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Paul Gretner
    Paul Gretner, 07.07.2022, 12:40 Uhr

    Aber Chaoten unterstützen bzw. sich nicht stark für personalisierte Tickets einsetzen bzw. die Schäden und Kosten (VBL / Polizeieinsätze) nicht vollständig selber bezahlen, das ist der FCL.

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    • Profilfoto von Peter Huber
      Peter Huber, 07.07.2022, 15:25 Uhr

      Was bringen denn personalisierte Tickets ausser massiven Mehraufwendungen, Datensammlung auf Vorrat in tausenden Fällen und Probleme noch und nöcher?
      Zudem interpretiert Herr Ineichen sehr viel hinein. Es ist nichts bewiesen, man hat nicht in betrügerischer Hinsicht gehandelt.
      Sie, Herr Gretner, haben offensichtlich von der Materie keine Ahnung und müssen offenbar ihren Frust am FCL rauslassen.

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      • Profilfoto von Beni
        Beni, 08.07.2022, 14:43 Uhr

        Im Ernst Herr Huber? Mehraufwendungen für personalisierte Tickets? Und das soll der Grund sein, diesen Weg nicht zu beschreiten? Jeder «Fan» mit einem anständigen und korrekten Verhalten wird sich wohl nicht gegen personalisierte Tickets wehren. Und jene die sich wehren, braucht man nicht mehr im, vor oder um das Stadium!
        Traurig, wo wir mittlerweile «gelandet» sind!

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