Entscheidung erst im Penaltyschiessen

FCL-Wahnsinn gestoppt: Lugano steht im Cupfinal

Es war ein harter Abnützungskampf zwischen dem FCL (links Martin Frydek) und den Luganesi (Olivier Custodio), die das bessere Ende für sich behielten. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Wieder schaffte der FC Luzern zweimal in extremis ein Comeback auswärts gegen den FC Lugano. Doch die Fehlversuche von Filip Ugrinic und Pascal Schürpf im Penaltyschiessen verhinderten den abermaligen Einzug in den Cupfinal.

Am Ende blieb nur Bitterkeit und Enttäuschung. Der FCL hatte alles in die Waagschale geworfen, um mit einem Sieg im Cup-Halbfinal einen fulminanten Saisonfinish zu lancieren. Doch der Traum, die Cup-Trophäe erfolgreich verteidigen zu können, müssen die Mannen von Mario Frick begraben. Ab sofort gilt der Fokus der Sicherstellung des Ligaerhalts.

2:2 stand es am Ende von 120 spannenden Minuten. Zweimal gingen die Tessiner in Front, zweimal glichen die Luzerner in der regulären Spielzeit und in der Verlängerung auf den letzten Drücker aus. Späte Comebacks sind zum FCL-Markenzeichen geworden.

Doch im Penaltyschiessen fand der FCL-Wahnsinn ein Ende. Filip Ugrinic als dritter und Pascal Schürpf als vierter Luzerner Schütze sahen ihre Versuche von Lugano-Goalie Amir Saipi abgewehrt. So machte FCL-Schreck Zan Celar als letzter Schütze für Lugano den Einzug in den Cupfinal klar.

Bei den Tessinern hatte zuvor nur Mijat Maric den Punkt nicht verwertet. Er setzte den Ball an die Latte. Am Ende hiess es also 6:5 für die Luganesi.

Zwei Joker produzieren den FCL-Ausgleich

Es lief die 89. Minute, als es sich FCL-Trainer Mario Frick nicht nehmen liess, seiner Freude mit einem Tänzchen auf dem Rasen des Cornaredo Ausdruck zu verleihen. Sein Team hat nach dem dramaturgisch schier unfassbaren 3:2-Comeback in der Schlussphase gegen den FC St. Gallen wieder spät zurückgeschlagen (zentralplus berichtete).

Dieses Mal glich Silvan Sidler mit einem Flachschuss nach Vorarbeit von Pascal Schürpf zum 1:1 aus. Beide FCL-Spieler hatte Frick in der Schlussphase eingewechselt. Der Traum vom abermaligen Einzug in den Cupfinal erlebte ein überraschendes Revival.

Denn über die gesamte reguläre Spielzeit gesehen war Lugano die bessere, die dominante Mannschaft. Vom Momentum, das Trainer Mario Frick nach dem jüngsten Erfolg in der Meisterschaft auf den Luzernern wähnte, war eigentlich nie etwas spüren (zentralplus berichtete).

Das Handspiel von FCL-Frydek

Wenigstens gelang es den Luzernern, nicht schon früh in Rückstand zu geraten. Trotz deutlichem Chancen-Plus der Tessiner erfolgte der erste Nackenschlag erst in der 72. Minute. Kevin Rüegg spielte sich an die Grundlinie der Luzerner, legte den Ball zurück. Denis Simani schoss den eigenen Goalie an. Von Marius Müller prallte der Ball vor die Füsse von Zan Celar, und der Lugano-Stürmer traf zur Führung.

Schon vier seiner neun Tore in der Meisterschaft schoss der FCL-Schreck gegen seinen Lieblingsgegner. Und es sollte nicht der letzte Torerfolg des Slowenen an diesem Abend bleiben.

Denn das Momentum lag nur kurz auf Seiten der Luzerner, die sich in die Verlängerung gerettet hatten. Beim ersten Angriff der Tessiner in der Überzeit geriet der FCL wieder in Rückstand.

Ein Ball von Adrian Durrer sprang im Luzerner Strafraum an den Arm von FCL-Verteidiger Martin Frydek. Auf Intervention des Video Assistant Referee (VAR) pfiff Spielleiter Feday San schliesslich Penalty. Und diesen verwertete Zan Celar souverän zum 2:1 für den FC Lugano.

Und wieder rannte der FCL-Trainer vor Glück auf den Platz

Doch der Wahnsinn trägt wohl das Kürzel FCL. Wieder rannte Mario Frick vor lauter Glück auf den Platz, nachdem seine Mannen in der 119. Minute den Ausgleich schafften. Der in der Winterpause von Lugano neuverpflichtete Asumah Abubakar traf im dritten Versuch, nachdem Luganos Goalie Amir Saipi zuvor die Kopfbälle von Marko Kvasina und Pascal Schürpf entschärft hatte.

Und das 2:2 war verdient. Saipi musste zuvor schon einen strammen Distanzschuss von Marvin Schulz abwehren. Und dann rettete die Latte die Luganesi beim Abschluss von Varol Tasar.

Dennoch blieb am Ende ein Happy End für die Luzerner aus.

Verwendete Quellen
  • Bericht via SRF
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Michel von der Schwand
    Michel von der Schwand, 22.04.2022, 14:45 Uhr

    Fussball ist eine Bewegungssportart! Luzern stellt dies eindrücklich in der zweiten Halbzeit und der Verlängerung unter Beweis. Was aber den deutschen Plauderi geritten hat, vollkommen demotiviert, teilnahmslos und bewegungslos am Penaltyschiessen anwesend sein sein, bleibt wohl das Geheimnis von Müller. Dazu noch die beiden dilettantisch geschossenen Elfer. Mann, Mann! Luzern muss die Partie in der Verlängerung für sich entscheiden. Schade trifft Tasar nur die Querstange. Diese Einlage hätte ein Tor mehr als nur verdient. Zu gerne hätte man Luzern im Final gegen St. Gallen wieder siegen gesehen.

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