Direkter Ligaerhalt wieder in Griffnähe

Der Start in den Schlussspurt ist dem FC Luzern geglückt

Freude herrscht bei den Luzernern, nachdem Ugrinic mit dem Schuss zum 3:0 den Sieg besiegelt. (Bild: Martin Meienberger/Freshfocus)

Die Erleichterung ist gross: Nach zwei bitteren Niederlagen holt sich der FC Luzern gegen das Tabellenschlusslicht Lausanne hart erarbeitete 3 Punkte. Die Pflichtaufgabe haben die Leuchtenstädter somit erfüllt und vorerst scheint der direkte Abschied keine Gefahr mehr darzustellen.

Es handelt sich um einen klaren Mannschaftssieg, den die Luzerner nach 90 Minuten verdient errungen haben. Nach dem 3:0-Sieg im Abstiegskampf haben sich die Spieler wohlverdient vor dem Heimpublikum feiern lassen (zentralplus berichtete). Kaum ein Spieler fiel negativ auf, gleichzeitig ragte aber auch kein Einzelner besonders heraus. Frei von Kritik bleibt der Auftritt der Mannen um Mario Frick aber leider nicht.

FCL geriet dieses Mal nicht ins Hintertreffen

Was Marius Müller freuen dürfte: Nach sechs Partien hat der FCL mal wieder zu 0 gespielt. Der Keeper ist daran massgeblich beteiligt gewesen und hielt vor allem in der ersten Hälfte, in welcher der FCL noch nicht so recht zu überzeugen vermochte, mit zahlreichen guten Aktionen die 0 fest.

Das Team hat gut daran getan, nicht wie zuletzt so oft früh in Rückstand zu geraten. Somit konnte das Team umso mutiger nach vorne spielen. Dies hat dazu geführt, dass die Luzerner zum ersten Mal seit dem 24. Oktober mit mehr als einem Tor Unterschied gewonnen haben.

Dem FC Luzern war die Spielfreude gegen Ende der Partie deutlich anzumerken. Trotz klarer Führung und einem gegnerischen Team, dass schon merkbar zurückgeschaltet hatte, haben die Luzerner weiter nach vorne gespielt und Druck auf den Kasten von Thomas Castella gemacht.

Hinten dichthalten und vorne eintüten

Stürmer Marko Kvasina hat vor der Partie noch gegenüber zentralplus gesagt, dass der FCL es sich nicht weiter erlauben kann, hinten zu kassieren, ohne vorne die Tore zu erzielen (zentralplus berichtete). Am Sonntag haben die Luzerner das umgesetzt. Obwohl Lausanne einen guten Einstieg in die Partie erwischt, bleibt Luzern in der Defensive über die gesamte Spielzeit stabil.

Es mag einerseits an Lausanne liegen, wenige Gelegenheiten gefunden zu haben, die anfällige Luzerner Defensive zu knacken. Andererseits hat die FCL-Viererkette nicht allzu viel anbrennen lassen. Es ist sogar Captain Marco Burch, der aus der Innenverteidigung nach vorne rückt, um den FCL in Führung zu köpfen.

«Es fehlte uns an Laufbereitschaft und Entschlossenheit.»

Mario Frick, Cheftrainer des FCL

Trotzdem hat Trainer Mario Frick nach der Partie nicht nur lobende Worte für sein Team übrig. Er kritisiert seine Mannen insbesondere für die ungenügende erste Hälfte. Sie hätten Glück gehabt, dass Müller den Kasten sauber und den FCL somit im Spiel gehalten hat. «Es fehlte uns an Laufbereitschaft und Entschlossenheit». Besonderes der erste Punkt ist seit dem Start beim FCL ein wichtiger Punkt für den Liechtensteiner (zentralplus berichtete).

Er appelliert deshalb an seine Spieler, weiterhin viel zu arbeiten und Leistungen wie die in der zweiten Hälfte abzurufen. Der Trainer will die Energie nach dem Sieg direkt mitnehmen, um heiss in die nächste Woche zu starten.

Chancenauswertung lässt nach wie vor zu wünschen übrig

Nach einem verdienten und hohen Sieg sollte Kritik nicht unbedingt nötig sein. Der Auftritt gegen Lausanne, so wichtig er auch gewesen ist, hinterlässt aber nicht die erhoffte Sicherheit. Die Mannschaft hat es wieder einmal verpasst, die gebotenen Chancen effizient zu nutzen.

Dies fällt bei drei Toren weniger ins Gewicht. In den noch kommenden Spielen könnten solch fahrlässig vergebene Chancen den FCL aber teuer zu stehen kommen. So hat Marko Kvasina beispielsweise direkt vor dem Penalty gleich zweimal aus bester Position verschossen. Oder auch Nikola Cumic hat in der Schlussphase die Chance ganz alleine vor dem Tor vergeben.

Wie auch in den Wochen zuvor, hat der FCL am Sonntag bewiesen, dass er Chancen kreieren kann. Schlau nutzen tut er diese aber noch immer nicht, was den FC Luzern wichtige Punkte im Abstiegskampf kostet. Gegen stärkere Gegner können solch verpasste Chancen den Unterschied ausmachen.

Mit weiteren Siegen wäre rechnerisch noch immer der direkte Verbleib in der Liga möglich. Vier Partien vor Saisonende ist der Abstand auf Sion auf vier Punkte geschrumpft. Es sind also theoretisch noch 12 Punkte machbar für den FCL. Die ersten drei davon gibt es hoffentlich am nächsten Sonntag gegen Servette Genf. Eine absolut machbare Herausforderung, mit einem Auftritt wie dem gegen Lausanne. Plus noch etwas mehr Entschlossenheit im Abschluss.

Verwendete Quellen
  • Verfolgung des FCL-Matches am Sonntag
  • Persönliches Gespräch mit Mario Frick
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Mac Tanner
    Mac Tanner, 03.05.2022, 15:37 Uhr

    Endlich mal ein positiver und optimistischer Bericht über unseren FCL. Bravo Herr Heini, sie machen das toll!!!

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    • Profilfoto von Niels Heini
      Niels Heini, 04.05.2022, 16:41 Uhr

      Vielen Dank für ihren Kommentar!
      Ich denke der FC Luzern hat uns in der Rückrunde immer wieder positive Funken gezeigt, so dass wir jetzt auch optimistisch in die Schlussphase blicken können. Ein hoher Sieg heisst aber nicht, dass das Luzerner Spiel nicht kritikwürdig ist, darum lasse ich mir auch einen kurzen kritischen Blick auf die Dinge nicht nehmen. Ich hoffe sie lesen auch weiterhin was rund um den FCL passiert und wünsche noch eine gute Woche.
      Beste Grüsse, Niels Heini

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