FC Luzern droht Anzeige durch Polizei

Am Pfingstmontag haben in der Stadt Luzern rund 10'000 Personen an Feierlichkeiten anlässlich des Cupsiegs des FC Luzern teilgenommen. Die Luzerner Polizei ermittelt, ob mögliche Straftatbestände vorliegen. 

Redaktion

Isabelle Dahinden

Am Montag kam es anlässlich des Cupsiegs des FC Luzern in der Stadt Luzern zu unbewilligten Feierlichkeiten. Im Vorfeld des Cupfinals hatte die Stadt Luzern darauf hingewiesen, dass aufgrund der pandemischen Massnahmen keine Feierlichkeiten erlaubt sind. Die Luzerner Polizei hat am Montag die Lage laufend beurteilt und aus Gründen der Verhältnismässigkeit entschieden, die Feierlichkeiten an den verschiedenen Standorten nicht aufzulösen (zentralplus berichtete).
 
Die Ereignisse vom Pfingstmontag werden nun durch die Luzerner Polizei genauer abgeklärt, wie die Luzerner Polizei am Mittwoch mitteilt. Dabei geht es darum zu untersuchen, inwiefern mögliche Straftatbestände vorliegen. Dies wie beispielsweise das Abfeuern von Pyromaterial (Verstoss gegen das Sprengstoffgesetz) oder die Durchführung einer nach Art. 6 der Verordnung über Massnahmen in der besonderen Lage zur Bekämpfung der Covid-19-Epidemie nicht erlaubten Veranstaltung. Damit spricht die Luzerner Polizei das Public Viewing im Vögeligärtli an – und auch die Mannschaftspräsentation des FCL gerät ins Visier. Die Luzerner Polizei behält sich vor, entsprechend Anzeige(n) bei der Staatsanwaltschaft Luzern einzureichen.

Wer nun ins Visier der Polizei gerät

Wie Mediensprecher Christian Bertschi auf Anfrage sagt, ermittelt die Luzerner Polizei nun gegen Unbekannt. Ob auch der FCL wegen der Mannschaftspräsentation oder Stadtpräsident Züsli, der dafür gesorgt haben soll, dass der Balkon für die FCL-Spieler zur Verfügung steht – ins Visier der Polizei gerät, kann er so nicht beantworten.

«Wir verfolgen die Absicht, herauszufinden, wer das Public Viewing und die Feierlichkeiten organisiert hat. Die Ermittlungen richten sich nicht gegen die Teilnehmenden, sondern gegen mögliche Organisatoren, die dazu aufgerufen haben, an einer unbewilligten Veranstaltung teilzunehmen. Und auch gegen andere Personen, die gegen das Strafrecht verstossen haben – wie etwa wegen Abfeuern von Pyromaterial.» Jemand, der friedlich im Vögeligärtli den Match verfolgte und allenfalls sogar vorbildlich mit Schutzmaske unterwegs war, habe keine Konsequenzen zu fürchten, so Bertschi weiter.

Öffentlichkeitsfahndungen sind derzeit nicht vorgesehen

Auch schon hat die Luzerner Polizei beispielsweise nach gewalttätigen Auseinandersetzungen bei Fussballspielen eine Öffentlichkeitsfahndung durchgeführt. So wurden erst verpixelte, daraufhin unverpixelte Bilder veröffentlicht, um Hooligans aufzusuchen. Ob solche Filmaufnahmen von der Cupfeier veröffentlicht werden, um mutmassliche Täter aufzuspüren, ist zurzeit nicht vorgesehen. «Eine solche Öffentlichkeitsfahndung ist eines der letzten Mittel der Strafuntersuchungsbehörden, wenn andere Ermittlungsarbeiten nicht zum Erfolg führen würden.»