Nach Entgleisung am Bahnhof Luzern

(Fast) alles geht wieder seinen gewohnten Gang

Der Ausfall am Luzerner Bahnhof konnte in der Nacht auf heute nach mehr als vier Tagen behoben werden. Laut Fahrplan verliess um 4.22 Uhr als erster Zug die S 1 Luzern in Richtung Olten. Einzelne Zugsausfälle können nicht ausgeschlossen werden, bis zum jetzigen Zeitpunkt (07:30 Uhr) scheint aber alles rund zu laufen.

Statt wie gewohnt auf Gleis 11 fährt der Zug auf Gleis 4. Durch die diversen Umstellungen beim Rollmaterial kann es vorkommen, dass Züge am Morgen noch in geänderter Formation und als Einer- statt Doppelkomposition verkehren. Ebenso sind einzelne Ausfälle nicht ausgeschlossen, heisst es seitens der SBB.

In mehrtätigen Arbeiten mussten die Bauteams insgesamt 400 Meter Gleis neu verbauen, vier Weichen vollständig ersetzen und zwei Weichen teilumbauen. Zudem wurden zwei Fahrleitungsmasten und ein Joch über mehrere Gleise ersetzt. Bis zum Abschluss der Arbeiten mussten noch rund 200 Tonnen Schotter bewegt und gestopft werden. Für den mehrstündigen Einsatz der Gleisstopfmaschine benötigten die Bauteams seitlich Platz. Deshalb mussten am Sonntag Abend auch die benachbarten Gleise der Zentralbahn gesperrt werden. In dieser Zeit verkehrten zwischen Luzern und Luzern Allmend Ersatzbusse.

Unfallursache noch unklar

Die Unfallursache ist noch unklar und wird von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) abgeklärt. Die letzte Inspektion fand vergangenen Montag statt. Dabei wurden auch die Weichen, welche der entgleiste Zug befahren hat, untersucht und keine Unregelmässigkeiten festgestellt. Nach Angaben von Trenitalia seien am Zug wenige Tage vor dem Ereignis Unterhaltsarbeiten ausgeführt worden. Aus dem Umfeld der Einsatzkräfte, die am Mittwoch ihren Dienst leisteten, kursierten die ganze Woche Gerüchte: Das Gleisbett an der Unfallstelle habe man nicht saniert, obwohl es nötig gewesen wäre (zentralplus berichtete). Die SBB schreiben, dass bis dato keine konkreten Hinweise auf Unregelmässigkeiten bestünden.

Sechs Verletzte und Millionenschaden

Bei der Entgleisung des EuroCity 158 Mailand–Basel von Trenitalia am Mittwoch im Bahnhof Luzern wurden sechs Menschen leicht verletzt. Im Zug befanden sich insgesamt 160 Reisende. Zudem entstand Sachschaden am Fahrzeug und der Bahninfrastruktur in Millionenhöhe. Die Züge wurden in den Vorortsbahnhöfen gewendet. Über 20 Busse von sechs Unternehmen übernahmen im Dauereinsatz die Feinverteilung der Passagiere (zentralplus berichtete). Es war indes nicht das erste Zugunglück in Luzern (zentralplus berichtete).

Vorwiegend SBB-Mitarbeiter laufen unter der Ansage-Tafel im Bahnhof herum.

Vorwiegend SBB-Mitarbeiter laufen unter der Ansage-Tafel im Bahnhof herum.

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