Lebensmittelkontrolle bekämpft falsche Heilmittel

Fast alle online gehandelten Lebensmittel haben Mängel

Mitarbeiter der Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz untersuchen Proben im Labor.

(Bild: zvg)

Das hätte sie besser bleiben lassen: Die Luzerner Lebensmittelkontrolle hat 17 online gehandelte Lebensmittel überprüft und 15 davon beanstandet. Das sind 88 Prozent. Viel besser sieht es in herkömmlichen Betrieben aus.

Die Lebensmittelkontrolle des Kantons Luzern hat im Jahr 2016 insgesamt 6622 Lebensmittel, Trinkwasser und Gebrauchsgegenstände wie Modeschmuck untersucht, wie sie am Donnerstag bekanntgab. Dabei mussten rund 587 Proben beanstandet werden. Dies entspricht rund 9 Prozent.

Die meisten Beanstandungen gingen auf mikrobiologische Mängel im Bereich der Hygiene zurück. Diese seien oftmals auf eine unsachgemässe Handhabung wie Lagerung bei zu hohen Temperaturen, ungenügende Warentrennung oder Überschreiten der Verbrauchsfristen zurückzuführen. «Damit wird die Qualität der Produkte vermindert, was in den allermeisten Fällen aber keinen Einfluss auf die Sicherheit der Lebensmittel hat», wird der Kantonschemiker Silvio Arpagaus, Leiter der Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz zitiert.

Wer schlampt, kann sich auf häufigen Besuch gefasst machen

Neben der Prüfung von Lebensmitteln haben die Kontrolleure auch 1650 Inspektionen auf Aspekte wie Sauberkeit und Infrastruktur, Ausbildung der Mitarbeitenden oder Verarbeitung von Lebensmitteln vor Ort durchgeführt, namentlich in Trinkwasserversorgungen sowie Industrie-, Gewerbe-, Handels- und Verpflegungsbetrieben. Dabei seien bei über 90 Prozent der Inspektionen gute bis sehr gute Verhältnisse festgestellt worden.

Bei 121 Betrieben wurden grössere Mängel vorgefunden. Für die Betroffenen bedeutet dies, dass sie zukünftig häufiger von der Lebensmittelkontrolle überprüft werden.

Sorgenkind Online-Handel

Eine unbefriedigende Situation zeigt laut Lebensmittelkontrolle sich im Online-Handel. Bei der Überprüfung von 11 Websites und insgesamt 17 Produkten wurden auf allen Websites Mängel festgestellt und insgesamt 15 Produkte (88 Prozent) beanstandet. Die Mehrheit der Beanstandungen erfolgte, da Lebensmittel illegalerweise als Heilmittel angepriesen wurden beziehungsweise der Anschein erweckt wurde, dass sie zur Behandlung oder Heilung einer menschlichen Krankheit geeignet sind. «Damit werden den Konsumenten bewusst falsche Tatsachen vorgetäuscht», sagt Kantonschemiker Arpagaus.

«Wenn diese wirkungslosen Produkte zur Therapierung von Krankheiten eingesetzt werden, wird es zudem gefährlich.» Die Vertreiber der Produkte wurden angewiesen, die illegalen Anpreisungen auf ihren Websites zu entfernen. In einem Produkt wurden zudem Zutaten festgestellt, welche in der Schweiz verboten sind, da sie die Gesundheit gefährden können. Das importierte Produkt wurde umgehend beschlagnahmt.

Grundlage für Export

Die Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz stellt mit ihren Kontrollen sicher, dass sich Lebensmittelbetriebe an die gesetzlichen Vorgaben halten. In den laut Dienststelle meist unangemeldeten Kontrollen werden die hygienischen Zustände, die Qualität der Lebensmittel und die korrekte Kennzeichnung geprüft.

Dort wo Mängel festgestellt werden, müssen diese vom Betrieb korrigiert werden. Die Kontrollen diene dem Konsumentenschutz und sind eine Grundlage, dass Luzerner Lebensmittelproduzenten ihre Waren ins Ausland exportieren dürfen, teilte die Lebensmittelkontrolle mit.

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