Luzern: Hektik vor dem grossen Knall

Fasnächtler rüsten sich gegen Hudelwetter

Ein «richtiger» Fasnächtler lässt sich vom Wetter nicht die Laune verderben. (Bild: zentral+)

Regen, Schnee und Kälte: Die Wetterprognose für die rüüdigen Tage sieht nicht gerade rosig aus. Wie stattet man sich als Fasnächtler aus, damit sich der Grind nicht schon nach zehn Minuten in seine Bestandteile auflöst? Wir haben nachgefragt – und dabei auch einige kreative Ideen für «Last-Minute»-Kostüme in Erfahrung gebracht.

Die rüüdigen Tage stehen unmittelbar bevor: Die letzten Vorbereitungen werden getroffen und die Vorfreude auf das bunte Fastnachtstreiben in den Strassen und Gassen der Stadt Luzern ist gross. Wenn da nur eines nicht wäre – das Wetter. Die Prognosen für die Fastnachtstage sehen leider nicht gerade rosig aus.

Am SchmuDo ist Schneeregen angesagt, auch ansonsten bleibt es trüb und nass. Einziger Lichtblick ist der Güdismontag, denn dann sollte sich die Sonne trotz Wolkenfeldern hin und wieder mal zeigen.

Die Wetteraussichten für die rüüdigen Tage könnten besser sein.

Die Wetteraussichten für die rüüdigen Tage könnten besser sein.

Die Detailprognosen für die einzelnen Fasnachtstage finden Sie hier

«Sicher werden einige ‹Schönwetter-Fasnächtler› morgen lieber im Bett liegen bleiben.»
Bruno Spörri, Luzerner Fasnachtskomitee

Trüben diese Aussichten auch die Fasnachtsstimmung? «Richtig hartgesottene Fasnächtler freuen sich auf die Schmudo-Tagwache und lassen sich durch Wetterkapriolen nicht aufhalten», ist Bruno Gisi von der Maskenliebhabergesellschaft Luzern überzeugt. Ähnlich tönt es seitens des Luzerner Fasnachtskomitees: «Klar hätten wir es lieber trocken, aber das Wetter gehört einfach zum Spiel», meint Bruno Spörri von der Wey-Zunft. «Die Fasnächler haben sich Monate lang auf diese Tage vorbereitet – die Luzerner Fasnacht fällt wegen ein paar Regentropfen sicher nicht ins Wasser», lacht er.

Seitenhieb gegen Aargauer

Doch befürchtet man nicht, dass die Besucherzahlen heuer nicht ganz mit dem vergangenen Jahr mithalten können? Zur Erinnerung: 2015 waren während den Fasnachtstagen gemäss der Luzerner Polizei rund 150’000 Personen in der Stadt unterwegs. Bruno Gisi von den Maskenliebhabern stichelt: «Dieses Jahr werden wohl einige Zürcher und Aargauer fehlen.» Auch Spörri meint, dass am Urknall am SchmuDo wohl nicht ganz so viele Fasnächtler in die Altstadt strömen werden: «Sicher werden einige ‹Schönwetter-Fasnächtler› morgen lieber im Bett liegen bleiben.»

Doch Angst, dass man deshalb zu wenig Plaketten verkaufen werde, habe man nicht. «Der Verkauf auf der Strasse und an den Vorfasnachtsanlässen ist bereits sehr gut angelaufen», sagt Spörri. Dass die Besucherzahlen drastisch einbrechen werden glaubt er nicht. Viel mehr würden sie sich einfach anders verlagern. «Wem die Bedingungen am Schmudo zu schlecht sind, der wird einfach am Montag an die Fasnacht gehen.» Ausserdem gäbe es noch es noch den «Rüüdigen Samstag» mit der längsten Bartheke unter der Egg – dort ist man einigermassen vor dem Wetter geschützt. 

«Ein guter Fasnächtler trägt immer mehrere Schichten Kleidung.»
Bruno Spörri 

Mit Schelllack gegen Hudelwetter

Gute Vorbereitung sei das A und O für eine gelungene Fasnacht, da sind sich Spörri und Gisi einig. Der Wagen der Maskenliebhabergesellschaft sei perfekt wettersicher unterwegs – mit gedecktem Kasperlitheater. Den vielen «Grinde» und Masken könne das schlechte Wetter nicht viel anhaben. «Selbstverständlich haben die lieber Sonnenschein als Regen», sagt Gisi, «aber damit die Masken sich auch bei ein bis zwei Stunden Regen am Umzug nicht auflösen, sind diese aber mit dem einzigartigen und fabulösen Schelllack in Fasnachtsqualität innnen und aussen lackiert.» Dies schütze die empfindliche Papierschicht.

«Verkleidet euch als Regenschirme, Dachrinnen oder Ähnliches.»
Bruno Gisi, Maskenliebhabergesellschaft 

Aber auch sonst wissen sich «richtige» Fasnächtler vor den klimatischen Bedingungen während den rüüdigen Tagen zu schützen, wie Sprörri erklärt. «Ein guter Fasnächtler trägt immer mehrere Schichten Kleidung, die er nach Bedarf ausziehen kann.» Dieses Jahr sei es wohl notwendig unter dem Kostüm auch eine Pelerine zu tragen. Richtig gehört: unter dem Kostüm. Denn: Eine Pelerine über dem Kostüm zu tragen, das sei ein «No-go», lacht Spörri. «Schliesslich hat man anschliessend bis zum Montag Zeit, die Kleider trocknen zu lassen.»

Auch Bruno Gisi hat ein paar Tipps für Fasnächtler parat: «Verkleidet euch als Regenschirme, Dachrinnen oder Ähnliches und besucht mit euren tollen Kostümen und Masken nicht nur die Strassenfasnacht sondern auch all die schönen Bälle und die Maskenprämierung am Goldige Grind.» Und weiter verrät Gisi: «Der Nummern-Boy, der bei den Maskenliebhabern am Umzug voraus marschiert, wird eine durchsichtige Pelerine tragen.»

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