Telefonbetrüger treiben in Zug ihr Unwesen

Falsche Polizisten schlugen erneut zu

Um ein Haar ist eine Rentnerin Telefonbetrügern auf den Leim gegangen, die sich als Polizisten ausgaben. Die echten Polizisten konnten die Geldübergabe von 30’000 Franken in letzter Minute verhindern.

Eine 69-jährige Frau erhielt am Donnerstag einen Anruf von einem angeblichen Zuger Polizisten mit einer offiziellen Telefonnummer der Polizei. Die Frau wurde während des Telefonats in hochdeutscher Sprache mehrmals gefragt, ob sie Schmuck und Wertgegenstände besitze, teilt die Zuger Polizei mit. Zudem erzählten die Betrüger der Seniorin, dass sich in ihrem Quartier am Morgen ein Raubüberfall ereignet habe und dass Einbrecher unterwegs seien.

In weiteren Telefonaten erhöhten die Kriminellen den Druck auf die Frau, in dem sie ihr sagten, ihr Bankkonto sei gehackt worden und dadurch sei ihr Geld nicht mehr sicher. Kurz darauf meldete sich eine angebliche Polizistin bei der Frau und forderte sie auf, 30’000 Franken von ihrem Bankkonto abzuheben. Dieses Geld sollte sie anschliessend der Polizei zur Spurensicherung überbringen.

Um ein Haar 20’000 Franken verloren

Die Geschädigte begab sich daraufhin zu ihrer Bank und hob trotz eindringlicher Mahnungen durch den Bankangestellten 20’000 Franken ab. Auf dem Weg zum Geldübergabeort rief die falsche Polizistin wieder an – diesmal mit einer unterdrückten Rufnummer.

Weil auf dem Handy des Opfers «Anonym» auf dem Display erschien, wurde sie misstrauisch, worauf sie sich bei der echten Zuger Polizei meldete. Eine Geldübergabe konnten die Spezialisten der Zuger Polizei dank raschem Einschreiten verhindern.

Seit Wochen aktiv

Seit Wochen sind in Zug Telefonbetrüger aktiv. Ihr Ziel: ihren Opfern Geld, Schmuck und andere Wertgegenstände abzuknüpfen. Die Betrüger geben sich dabei als Polizisten aus, missbrauchen offizielle Telefonnummern von Behörden und täuschen Straftaten vor, um potenzielle Opfer zu verunsichern oder zu verängstigen.

In den vergangenen Wochen haben mehrere Kantone vor den Telefonbetrügern gewarnt. In den Kantonen Luzern, Obwalden und Zug waren die Betrüger am Donnerstag erneut aktiv.

Trotz grosser Vorsicht sei niemand gänzlich vor diesen Betrügern gefeit, schreibt die Zuger Polizei. Die Tatsache, zum Betrugsopfer geworden zu sein, könne das Ende der emotionalen und finanziellen Unabhängigkeit bedeuten. Die Polizei warnt: «So freundlich und nett der Anrufer auch klingen mag – werden Sie hellhörig, wenn Sie unerwartet angerufen und nach persönlichen Informationen gefragt werden.

Die Polizei spricht Schweizerdeutsch

Die Polizei gibt zudem folgende Tipps gegen Telefonbetrüger:

  • Die Polizei ruft Sie nie mit der Notrufnummer 117 an.
  • Seien Sie skeptisch bei unbekannten Anrufen und vergessen Sie nicht: Die Nummeranzeige  auf Ihrem Telefon kann manipuliert sein.
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich eine Hochdeutsch sprechende Polizistin oder Polizist bei Ihnen meldet. Polizisten im Kanton Zug sprechen nie Hochdeutsch, sondern Schweizerdeutsch.
  • Überprüfen Sie, ob es sich um einen echten Polizisten handelt, indem Sie den Notruf 117 wählen und nach dem entsprechenden Polizisten fragen. Die Zuger Polizei ruft insbesondere auch die jüngeren Generationen dazu auf, alle Senioren im persönlichen Umfeld über diese Betrugsmasche zu informieren.

 

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