Betrugsmasche

Falsche Polizisten knöpfen Zuger 170’000 Euro ab

Die Betrüger melden sich in der Regel per Telefon. (Bild: Unsplash/Sigmund)

Kurz vor Jahresende wurde ein 84-jähriger Mann im Kanton Zug von Betrügern über den Tisch gezogen. Sie hatten sich als Polizisten ausgegeben. Die echte Polizei warnt, dass die Täter meist sehr geschickt vorgehen.

Die Masche ist bekannt, dennoch schaffen es Betrüger immer wieder, von gutgläubigen Opfern Geld zu ergaunern. Kürzlich traf es einen 84-jährigen Zuger. Er hatte am 29. Dezember einen Anruf von zwei angeblichen Polizisten erhalten. Die Betrüger gaben an, dass ein Notizbuch mit den Bankdaten des 84-Jährigen gefunden worden sei und er sein Vermögen in Sicherheit bringen solle, indem er ihnen mithilfe eines Codes einen Fernzugriff auf den Computer gewährt.

Das hatte weitreichende Folgen für das Opfer: Die falschen Polizisten überwiesen in mehreren Zahlungen insgesamt rund 170'000 Euro auf ein türkisches Konto.

Mehrere Meldungen am Dienstag

Die Zuger Polizei warnt nun vor solchen falschen Polizisten. Die Betrüger würden sich regelmässig neue Geschichten einfallen lassen, um an Geld, Kontoinformationen oder Passwörter zu kommen. Meist gingen sie dabei «äusserst geschickt vor».

Auch am Dienstag seien bei der Einsatzzentrale bereits mehrere Meldungen über falsche Polizisten eingegangen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Angerufenen hätten jedoch alle sehr gut reagiert und das Gespräch umgehend beendet.

Nicht immer werden die Betrüger jedoch durchschaut. Die Zuger Polizei hat deshalb folgende Tipps:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn ein(e) Polizist/in Sie auffordert, grössere Geldsummen abzuheben und einem Fremden zu übergeben oder irgendwo zu deponieren. Die Polizei verlangt nie grössere Summen; erst recht nicht telefonisch.
  • Werden Sie misstrauisch, wenn ein Anrufer Sie zu Zahlungen auffordert oder wenn Sie heikle Daten wie Kontoinformationen oder Passwörter herausgeben sollen. Auch wenn der Anrufer sagt, er brauche diese Informationen zum Abgleich oder zu Ihrer Identifikation.
  • Gewähren Sie keinem Fremden einen Fernzugriff auf Ihren Computer. Geben Sie auch keine Zahlen- und oder Buchstabenkombinationen ein, die Ihnen von einem Anrufer angegeben werden.
  • Falls die «117» auf Ihrem Display erscheint, nehmen Sie den Anruf nicht entgegen und informieren Sie die Polizei in Ihrem Kanton. Die Polizei ruft nie mit der Notrufnummer an.
  • Bitten Sie bei Unsicherheit darum, dass Sie zurückrufen können. Wählen Sie dann aber nicht die Rückruftaste auf Ihrem Handy, sondern rufen Sie die offizielle Nummer der örtlichen Polizei an. Fragen Sie dort, ob man sie tatsächlich erreichen wollte.
  • Telefonbetrüger suchen ihre Opfer im öffentlichen Telefonbuch aus. Sie suchen gezielt nach Personen mit traditionellen Vornamen, da dieser ein Hinweis auf das Alter liefern könnte. Schützen Sie sich, indem Sie nur den ersten Buchstaben Ihres Vornamens vermerken. Ändern Sie Ihren Telefonbucheintrag direkt online.
  • Nehmen Sie Warnhinweise von Bankangestellten ernst und erlauben Sie diesen bei geringsten Zweifeln, die Polizei zu verständigen.
  • Merken Sie sich Namen und Telefonnummern der anrufenden Person und melden Sie diese der Polizei.
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