Lozärner Määs: Panne bei Fahrgeschäft

Fahrgäste hängen in den Sesseln fest

In dieser Position stand das Fahrgeschäft «Pegasus» am Mittwochabend plötzlich still. (Bild: les)

Und plötzlich stand alles still: Eine Panne legte das Fahrgeschäft «Pegasus» an der Lozärner Määs lahm – ein Teil der Fahrgäste hing knappe vier Minuten in ihren Sesseln. Ein serienmässiger Defekt sorgt dafür, dass dies jederzeit wieder passieren kann.

Ein kleines Schockerlebnis für einige Määs-Besucher: Am Mittwochabend stand das Fahrgeschäft «Pegasus» für knappe vier Minuten still, während die Fahrgäste in ihren Sesseln gefangen blieben – und dies teilweise gar liegend, da sich die Panne während einer regulären Fahrt ereignete. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurden die Arme, an denen die Sitze befestigt sind, schliesslich herunter gelassen und die Passagiere konnten aussteigen.

Ein Stromausfall kann nicht hinter der Panne stecken, da die Beleuchtung wie auch die «schnittige» Musik, welche die Fahrt eigentlich begleiten sollte, wie gewohnt weiter lief (siehe Video). «Sweet, sweet, sweet», hallt es aus den Lautsprechern, während die Gäste ratlos in ihren Sesseln sitzen.

Gemäss Jean-Marc Jolliet vom Schaustellerbetrieb Jolliet, dem Betreiber des Fahrgeschäfts «Pegasus», sei es nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. «Die Panne ist auf einen Defekt eines Sensors zurückzuführen, der die Sicherheit überwacht», erklärt er. Dieser sei so sensibel, dass er schon öfters ausgefallen sei. «Und dann geht natürlich nichts mehr», so Jolliet.

«Wenn nicht bald bessere Sensoren entwickelt werden, gebe ich das Ding zurück.»
Jean-Marc Jolliet, Schausteller

Das einzige, was er dann tun könne, sei, die Arme herunter zu lassen, den Sensor auszuwechseln und dann eine Probefahrt ohne Fahrgäste durchzuführen. «Eine gute Viertelstunde dauert dieses Prozedere», so der Schausteller aus der Romandie. Er habe genügend Sensoren auf Reserve dabei.

Fahrgäste dennoch begeistert 

Es handle sich zwar um eine harmlose Panne, auch für die Fahrgäste bestehe keinerlei Gefahr, trotzdem ist es eine sehr ärgerliche Angelegenheit für Jolliet. «Diese Ausfälle sind nicht gut für’s Geschäft», meint er. Der «Pegasus» sei ein deutsches Produkt, das vom TÜV in München auf seine Sicherheit kontrolliert werde. «Rund 60’000 Euro kostet die Prüfung der Maschine, bevor sie in Betrieb genommen werden kann», so Jolliet.

Jean-Marc Jolliet sitzt trotz der Pannen gut gelaunt hinter dem Schaltpult des «Pegasus». (Bild: azi)

Jean-Marc Jolliet sitzt trotz der Pannen gut gelaunt hinter dem Schaltpult des «Pegasus». (Bild: azi)

Obwohl die Fahrgäste vom «Pegasus» begeistert seien, ist er nicht ganz zufrieden damit. «Ich bin enttäuscht», sagt er. «Wenn nicht bald bessere Sensoren entwickelt werden, gebe ich das Ding zurück.»

Wer sorgt für Sicherheit?

Doch wie steht es bei den Fahrgeschäften der Määs im Allgemeinen um die Sicherheit? Wer kontrolliert, ob beim Riesenrad vielleicht nicht doch eine Schraube fehlt, sodass eine Gondel in die Tiefe stürzen könnte?

Dafür sei die Stadt zuständig, sagt Aerny Bucher, Präsident der Interessengemeinschaft Luzerner Herbstmesse und Märkte (IG LHMM). Der Platzchef der Stadt und «täglicher Beobachter des Geschehens vor Ort», war am Donnerstag jedoch nicht zu erreichen.

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