Schulhaus Riedmatt Zug: Erweiterungsbau gestartet

Ex-Hebamme Vroni Straub beim Spatenstich: «Zug ist offenbar fruchtbar»

Spatenstich mit Jung und Alt: V.l. Paul Knüsel vom Bauamt,  Schulvorsteherin Vroni Straub, Schulkinder, Bauvorstand André Wicki und Lehrkräfte. Im Hintergrund das Schulhaus Riedmatt.

(Bild: mbe.)

Mit einem Spatenstich startete am Montag der Erweiterungsbau des Stadtzuger Primarschulhauses Riedmatt doch noch. Der Neubau namens Lauretia soll in zwei Jahren eingeweiht werden – ein halbes Jahr später als geplant.

«Nach einer langen Leidenszeit können wir endlich loslegen», sagte der Zuger Bauvorsteher André Wicki in einer kurzen Ansprache. Gemeint sind mit dem «Leiden» die Einsprachen. Sie sind vom Stadtrat und den Einsprechern im August 2017 beigelegt und teilweise zurückgezogen worden.

Beschwert hatten sich Nachbarn aus der angrenzenden Überbauung zum Beispiel über Lärm der Schulkinder. Die eventuelle Aufstockung des Gebäudes war ein weiteres Thema. Der Stadtrat führte mit den Einsprechern intensive Gespräche und bot ihnen an, den Spielplatz zu verschieben sowie für eine Dauer von 20 Jahren auf eine Aufstockung zu verzichten. Die Einsprecher gingen schliesslich darauf ein und zogen ihre Einsprache zurück.

Zug braucht mehr Schulraum

«Nun weihen wir ein neues Zeitalter von Schulhäusern in der Stadt Zug ein», sagte Wicki. Nach dem Schulhaus Riedmatt werde das Schulhaus Herti folgen, wo man in der Planungsphase ist, langfristig müsse auch im Guthirt etwas geschehen.

Schulvorsteherin Vroni Straub freute sich darüber, dass es in Zug immer mehr Kinder gibt. «Wir sind offenbar eine fruchtbare Stadt.» In zwei Jahren werde man wieder am gleichen Ort stehen und sich doppelt freuen. Nämlich über die Einweihung. «Es ist wie bei der Geburt eines Kindes. Es ist schön, wenn das Kind da ist», meinte die frühere Hebamme.

Bis 2025 immer mehr Schulkinder

Laut Straub erwartet die Stadt Zug bis 2025 pro Schuljahr zirka eine halbe Schulklasse mehr Kinder. «Prognosen sind natürlich schwierig. Aber Zug wächst mit vielen Neubauten und den Neuzuzügern, das ist das Einzige, was wir sicher wissen», sagt sie gegenüber zentralplus. Für die Vorsteherin des Bildungsdepartements ist das auch ein Beweis, dass Zug seine Unicef-Auszeichnung als «kinderfreundliche Stadt» zu Recht erhalten hat. Straub: «Die Rahmenbedingungen für Familien sind gut.»

Das Foto von der anderen Seite. Aus der Nachbarschaft (im Hintergrund) gab es Einsprachen gegen den Erweiterungsbau.

Das Foto von der anderen Seite. Aus der Nachbarschaft (im Hintergrund) gab es Einsprachen gegen den Erweiterungsbau.

(Bild: mbe.)

Wie geht’s weiter beim Bauprojekt? Bereits im Gang sind die Arbeiten zur Verlegung der Werkleitungen für Strom, Wasser, Gas auf dem Bauareal zwischen dem heutigen Schulhaus und der angrenzenden Überbauung. Später wird der Aushub folgen, die Pfählungen, und ab Frühling 2018 sollen die ersten Wände hochgezogen werden.

Eröffnet wird die Schulhauserweiterung im Frühling 2020. Ein halbes Jahr später als geplant. Die Inbetriebnahme war eigentlich bereits im Sommer 2019 vorgesehen, verzögerte sich aber wegen der Einsprachen (zentralplus berichtete). Zeitweise sah es danach aus, dass sich Anwohner und Stadt nicht finden würden.

Gewässerschutzstreit erledigt

Laut Paul Knüsel, Leiter Hochbau bei der Stadt Zug, ist auch die Einsprache wegen des Gewässerschutzes erledigt. Drei Anwohner hatten über das Anwaltbüro Weidmann eine Einsprache eingereicht, weil die Baulinie respektive der gesetzliche Mindestabstand zum Bach ihrer Ansicht nach nicht eingehalten wird. Dies widerspreche Bundesrecht, argumentierten sie. Die Linie war vom Regierungsrat bereits 2015 festgesetzt worden, wogegen keine Beschwerde erhoben wurde (zentralplus berichtete).

Am Anfang stand eine Abstimmung: Am 21. Mai hiessen die Stimmberechtigten der Stadt Zug die Erweiterung des Schulhauses Riedmatt mit 88,7 Prozent Ja-Stimmen gut. Der Erweiterungsbau für 16,5 Millionen Franken soll ein akutes Platzproblem für Schulräume im Westen der Stadt lösen.

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