Ex-Bordellbetreiberin soll 6,5 Jahre ins Gefängnis

Einer 54-jährigen Frau wird vorgeworfen, mindestens 29 thailändische Frauen ausgebeutet und zur Prostitution gezwungen zu haben. Die Staatsanwaltschaft Luzern beantragt eine Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren.

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Redaktion zentralplus

Menschenhandel, mehrfache Förderung der Prostitution, Widerhandlung gegen das Ausländergesetz und Geldwäscherei. Die Liste der Anklagepunkte der Luzerner Staatsanwaltschaft wiegt schwer. Der 54-jährigen Frau wird vorgeworfen, während knapp zwei Jahren thailändische Frauen zur Prostitution gezwungen und finanziell ausgebeutet zu haben.

Thailänderinnnen mussten ihre «Reisekosten» abarbeiten

Die Opfer kamen ohne gültige Aufenthalts- und Arbeitspapiere über thailändischen Menschenhandelsorganisationen in die Stadt Luzern. Gemäss der Mitteilung der Luzerner Staatsanwaltschaft stammten die Frauen aus ärmlichen Verhältnissen. Im Glauben, damit ihre Familien in Thailand finanziell unterstützten zu können, wurden sie mit falschen Versprechungen in die Schweiz gelockt.

In Luzern angekommen zwang die Beschuldigte sie, die Reise- und Vermittlungskosten mit Sexarbeit abzubezahlen. Die 54-Jährige habe 50 Prozent des Einkommens ihrer mindestens 29 Opfer einkassiert. Laut der Anklage habe die Ex-Bordellbetreiberin die Frauen überwacht und in ihrer Handlungs- und Bewegungsfreiheit eingeschränkt.

Der Frau wird vorgeworfen, die Verletzlichkeit und Zwangslage der Frauen skrupellos ausgenutzt zu haben. Deshalb fordert die Luzerner Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren und eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen. Die Staatsanwaltschaft hat die Anklage dem Luzerner Kriminalgericht überwiesen. Wann die Verhandlung stattfindet, ist noch nicht klar. Bis zum rechtskräftigen Urteil gilt für die Beschuldigte die Unschuldsvermutung.