Davos beendet die Zuger Erfolgs-Serie

EVZ verschenkt seinen Sieg

Jubel zum 3:3 bei Davos Torschütze Pettru Lindgren.

(Bild: Melanie Duchene)

Der EV Zug gibt am Samstag Abend ein Spiel, das er lange Zeit kontrolliert hat, aus der Hand und verliert nach sechs Siegen erstmals in den diesjährigen Playoffs. Statt einem klaren 3:0 steht es nun 2:1 in der Serie. Was ist schiefgelaufen und wie reagiert der EVZ auf diesen Ausrutscher?

Lange deutete alles auf den dritten Sieg der Zuger hin. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel dominierten die Zuger das zweite, zogen auf 3:1 davon und spielten fast nur noch in der gegnerischen Zone. Die Bündner waren von der Rolle und nahmen alleine in diesem Drittel fünf Strafen. Nachdem McIntyre und Klingberg zwei davon verwerten konnten, liessen die Zuger ihre nächsten Powerplays ungenutzt verstreichen. Nach Spielhälfte plätscherte die Partie vor sich hin. Das Heimteam hatte das Spiel scheinbar souverän im Griff und die Davoser waren nicht zu einer Reaktion fähig.

«Wenn man zu viel Powerplay spielt, besteht die Gefahr, dass der Fokus und die Intensität etwas nachlassen.»
Lino Martschini, Topscorer EVZ

Doch weit gefehlt. Just im fünften Zuger Powerplay des Drittels konnten die Gäste einen ihrer raren Entlastungsangriffe fahren und prompt in Unterzahl den Anschlusstreffer erzielen. Dass ausgerechnet das zuvor so starke Powerplay, den Knackpunkt dieser Partie markierte, kann Topscorer Martschini durchaus erklären. «Wenn man zu viel Powerplay spielt, besteht die Gefahr, dass der Fokus und die Intensität etwas nachlassen, da man mehr Platz als bei numerischem Gleichstand hat.»

Auch Stephan patzert

Für die Fans kam der Anschlusstreffer einem Schock gleich. Der Traum eines weiteren Sieges sollte sich in der Folge in einen Albtraum der ersten Niederlage entwickeln. Dies, obwohl der Anschlusstreffer das Team zunächst aufzurütteln schien. Trotz optischer Vorteile konnten sie den Vorsprung allerdings nicht ausbauen, da es an der letzten Konsequenz und – für einmal – der Kaltblütigkeit fehlte.

So kam, wie es in solchen Situationen oft kommt: Die Davoser glichen knapp sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit aus und konnten danach eines ihrer wenigen Powerplays ausnützen. Fünf Sekunden vor Ablauf der Strafe bezwang Dino Wieser den zuvor tadellosen und wie gewohnt souveränen Goalie Stephan mit einem haltbaren Schuss in die nahe Ecke. Diese Szene mag sinnbildlich für den Abend stehen. Lange nahm alles seinen gewohnten Lauf, bevor zuerst das Powerplay kaum mehr Zählbares zustandebrachte und schliesslich Stephan, der im ersten Drittel einen Rückstand dank einem abgewehrten Penalty verhindern konnte, erstmals ein haltbares Tor kassierte.

«Davos hat viel Druck gemacht.»
Harold Kreis, EVZ-Coach

«Wir müssen besser spielen»

Fühlten sich die Zuger nach dem Vorsprung zu sicher? Coach Kreis verneint. «Davos hat viel Druck gemacht. Und unsere Ausführung im Spielaufbau und bei den Pässen war nicht so sauber wie in den ersten beiden Partien. Wir brachten weniger Schüsse aufs Tor.» Nun betreten die Zuger Neuland. Nach sechs Siegen müssen sie erstmals auf eine Niederlage reagieren. Verändert Harold Kreis nun etwas an der taktischen Ausrichtung? «Nein, unsere taktische Variante lautet besser zu spielen.» Die Zuger führen in der Serie weiterhin, doch verspielten sie eine Vorentscheidung leichtfertig. Allerdings relativiert der Coach. «Es hat niemand ein Weiterkommen ohne Niederlage erwartet.» Nach diesem bitteren Resultat bietet sich dem EVZ nun die Gelegenheit, aus den Fehlern zu lernen und seine Reaktionsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

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