Ein kleiner Rückschlag gegen effiziente Finnen

EVZ-Sportchef Kläy: «Im Kopf haben wir alle drei Pokale»

Scharfschütze Grégory Hofmann freut sich über seinen zweiten Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 über HPK Hämeenlinna. (Bild: Tobias Lackner)

Der EV Zug will in der Champions League nicht nur mitmachen. Er, der noch nie über die Achtelfinals hinausgekommen ist, hat die Siegertrophäe im Visier. Das 3:4 n. P. gegen den finnischen Meister HPK Hämeenlinna zeigt, wie hoch diese Hürde ist.

In Zug freuen sie sich auf die am 13. September beginnende Meisterschaft. Darauf, einem spektakulären Titelanwärter zuschauen zu dürfen. Die Genonis, Hofmanns, Kovars, Lindbergs und Thorells haben die Attraktivität des EVZ der Saison 2019/20 deutlich erhöht. Die über 4600 Zuschauer beim zweiten Champions-League-Heimspiel sind ein Beleg dafür.

Zumal die Zuger sich auch trauen, ihre Ambitionen beim Namen zu nennen. Sportchef Reto Kläy sagt: «Im Kopf haben wir, alle drei Wettbewerbe für uns zu entscheiden.» Im Cup sind die Zuger Titelverteidiger, in der Meisterschaft Playoff-Finalist und in der Champions League bislang nie über die erste K.-o.-Runde hinausgekommen.

Kann sich der EVZ das Siegen aneignen?

«Gewinnen», weiss Kläy, «kann man sich aneignen.» Das sei ein «habit», eine Angewohnheit also.

In dieser Hinsicht kann der EVZ durchaus noch Fortschritte erzielen. Exemplarisch mag dafür das Spiel gegen HPK Hämeenlinna stehen. Sie führten dreimal mit einem Tor Vorsprung, mussten das Eis aber dennoch als Verlierer verlassen.

Die Zuger verzichteten freiwillig auf Oscar Lindberg, der erst einmal mit dem Team trainiert hatte. Den physisch herausfordernden Gegner hatten sie im ersten Drittel im Griff. Sie waren die aktivere, die bessere, die gefährlichere Mannschaft. Und führten dank Hofmann 1:0.

EVZ verliert den Faden

Mit einer sinnfreien Strafe Kovars gleich zu Beginn des Mitteldrittels verlor der EV Zug aber den Faden. Die Finnen nutzen das Überzahlspiel zum 1:1, sie kamen zu einem Lattenschuss. Die Mannschaft von Dan Tangnes begann zu wanken, aber sie fiel nicht.

EVZ-Stürmer Lino Martschini scheitert mit seinem Penalty an Hämeenlinna-Goalie Joona Voutilainen. (Bild: Tobias Lackner)

Nachdem der Zuger Jérôme Bachofner vom Zwei-Meter-Hünen Miro Karjalainen eine Tracht Prügel bezog und der Finne dafür vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde, holte sich der EV Zug die Führung zurück. Hofmann zeigte 15 Sekunden vor der zweiten Drittelspause, warum er der beste Scharfschütze in der Liga ist. Einen Querpass Martschinis nutzte er zum zweiten Powerplay-Tor der Zuger.

Genoni muss noch nicht in Topform sein

Aber Hämeenlinna zeigte im letzten Drittel, warum es das beste Team seines Landes in der abgelaufenen Spielzeit war. Klar war das 2:2 ein glückhafter Hocheckschuss von Filip Krivosik aus einem schier unmöglichen Winkel und das 3:3 als abermalige Antwort auf die zwischenzeitliche Führung durch David McIntyre nicht unhaltbar. Aber Leonardo Genoni braucht in der Saisonvorbereitung noch nicht in seiner besten Form zu sein.

Die Finnen präsentierten sich als zäher und physisch präsenter Gegner und zeichneten sich durch eine hohe Effizienz aus. Das sind Merkmale eines Spitzenteams, das gewohnt ist zu siegen.

Nach einer weitgehend ereignislosen Verlängerung verwerteten die Finnen zwei ihrer vier Penaltys. Auf Zuger Seite scheiterten hingegen Martschini, Hofmann, Thorell und Kovar.

Mit vier Punkten aus zwei Heimspielen in der Champions League werden die Zuger nächste Woche zu zwei weiteren Partien nach Dänemark und Finnland reisen. Es wird eine gute Gelegenheit sein, sich in eine bessere Position im Kampf um die Achtelfinals zu bringen und das Siegen anzueignen.

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