Hochspannung in München

Der EVZ jubelt, zittert und siegt

Ein Kampf auf Biegen und Brechen in der Champions League: Die in hellen Dresses angetretenen Zuger finden mit Sven Leuenberger (kniend) und Fabrice Herzog kein Durchkommen gegen dien Münchner. (Bild: Martin Hangen/City-Press/freshfocus)

Der EV Zug hat auswärts bei Red Bull München ein kurioses Spiel 4:3 gewonnen. Damit bietet sich dem Schweizer Meister die Chance, am Mittwoch in einer Woche vor eigenem Publikum mit einem weiteren Punktgewinn den letzten Schritt in die Achtelfinals der Champions League zu machen.

Zweimal lag der EVZ in diesem dramatischen Duell, das er für ein Weiterkommen unbedingt für sich entscheiden musste, im Hintertreffen. Zum letzten Mal in der 45. Minute, als Frederik Triffis sich zum Doppeltorschützen für die Münchner machte.

Aber damit war das letzte Kapitel in diesem verrückten Spiel mit den vielen Wendungen nicht geschrieben. In der 52. Minute machte Zugs Nationalstürmer Dario Simion den Rückstand abermals wett. Und 26 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit drückte Jan Kovar eine Scheibe über die Linie, die nie zu ihm hätte kommen dürfen. Aber die desorientierten Münchner und der aufsässige Lino Martschini trugen das Ihre dazu bei.

Nun geht es für die Zuger am übernächsten Mittwoch darum, den Sack zuzumachen. Gegen den gleichen Gegner ist zumindest ein Unentschieden nach der regulären Spielzeit gefordert. Schliesslich täte der sportlichen Führung des Schweizer Meisters ein Scheitern in der Gruppenphase richtig weh (zentralplus berichtete).

München hat mehr Spielanteile – Zug führt

In dem gut 330 Autokilometer von Zug entfernten München entwickelte sich ein spannungsgeladenes Eishockeyspiel. Dem EV Zug gelang bereits mit dem ersten Angriff der so wichtige Führungstreffer. Nach 23 Sekunden hatte der Schwede Christian Djoos das Auge für seinen freistehenden Landsmann Anton Lander, der keine Mühe bekundete, den perfekt getimten Pass zu verwerten.

Der Schweizer Meister brachte den Vorsprung zwar in die erste Pause, obwohl die Münchner sich nach dem Zuger Blitzstart als die bessere Mannschaft erwiesen. Ausdruck dafür war das Plus an Torschüssen von 8:3 im ersten Drittel, sodass EVZ-Goalie Leonardo Genoni Schwerstarbeit verrichten musste.

Ohne dessen Expertise wäre die zwischenzeitliche Führung für die Zuger unmöglich gewesen. Zumal nur noch der unverwüstliche Vorkämpfer Carl Klingberg eine gute Chance auf dem Stock hatte, den Vorteil der Gäste auf zwei Einheiten auszubauen.

München muss untendurch – Zug gleicht aus

Umso beruhigender fühlte es sich aus Zuger Sicht an, dass der Gast deutlich besser ins zweite Drittel fand. Auch wenn ein weiterer Torerfolg vorerst ausblieb. Doch Luca Andrea De Nisco, abermals Klingberg und Dario Simion konnten die Schussstatistik mit ihren gefährlichen Offensivaktionen bis zur 25. Minute zumindest ausgleichen und so das Selbstvertrauen der Gäste ausbauen.

Danach folgte aber das nächste Kuriosum: Wie aus dem Nichts glichen die Münchner durch Frederik Triffis (29.) aus und nach einer sinnfreien Strafe, die sich EVZ-Captain Jan Kovar in der Mittelzone zuschulden kommen liess, ging der aktuelle Tabellenführer der DEL durch Trevor Parkes gar 2:1 in Front (35).

Doch der EV Zug schüttelte das drohende Aus in der Champions League aus den sportlichen Klamotten und setzte noch vor dem zweiten Sirenenton einen weiteren schmerzhaften Nadelstich für die Münchner. Fabrice Herzog reagierte auf einen Abpraller von Münchens Danny aus den Birken am schnellsten und markierte das zwischenzeitliche 2:2.

Danach folgte das eingangs erwähnte turbulente Schlussdrittel, in welchem sich der Gast aus Zug letztlich hauchdünn durchsetzte und sich so eine ideale Ausgangslage für das Erreichen des Achtelfinals geschafft hat.

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