Wo setzt der Mittelstürmer seine Karriere fort?

EVZ-Albrecht: «Mein Agent ist mit einigen Teams in Kontakt»

Yannick-Lennart Albrecht (vorne: hinter ZSC-Noreau) droht beim EVZ wegen der Corona-Krise durch die Maschen zu fallen, obwohl seine Leistungen eine Vertragsverlängerung rechtfertigten. (Bild: Marc Schumacher/freshfocus)

Der EV Zug muss beim Budget der ersten Mannschaft für die nächste Saison Einsparungen vornehmen. Darum stehen Yannick-Lennart Albrecht (26) und Jesse Zgraggen (27) auf der Abschussliste von Sportchef Reto Kläy. Jetzt redet Albrecht über seine berufliche Situation.

Die Exklusiv-Geschichte von zentralplus, dass sich der EV Zug Center Albrecht und Verteidiger Zgraggen nach dieser Saison nicht mehr leisten kann, bewegt die Fans inner- und ausserhalb von Zug und beschäftigt auch die Sportchefs in der National League.

Das Kuriosum ist: Albrecht hat in den über zwei Jahren eine gute Entwicklung gemacht und gehört aktuell mit zwei Toren und vier Assists zu den teamintern vier produktivsten Stürmern der Zuger. Zudem rangiert er in der Plus-Minus-Bilanz, die die Präsenz bei Plus- und Minus-Toren während numerischem Gleichstand auf dem Eis misst, mit plus 4 auf Platz 2 im EVZ.

Aber das Problem ist: Keiner der anderen vier Schweizer Stürmer (Livio Langenegger, Sven Leuenberger, Sven Senteler und Yannick Zehnder), deren Vertrag mit den Zugern ebenfalls per Saisonende ausläuft, verdient mehr als Yannick-Lennart Albrecht. Bei ihm ist also das Sparpotenzial für den EVZ am grössten.

Leuenberger und Zehnder wissen bereits, dass der EVZ sie weiter beschäftigen will (zentralplus berichtete).

Noch keine Absage vom EVZ

Wohin zieht es den mit 1,90 Metern gross gewachsenen Walliser nächste Saison? Es sei noch alles offen, sagt Yannick-Lennart Albrecht zu zentralplus. «Mein Agent ist in Gesprächen mit anderen Vereinen.»

«Ich bin bereit, nächste Saison für weniger Geld als bisher zu spielen.»

EVZ-Stürmer Yannick-Lennart Albrecht

Aber auch die Option, eine berufliche Zukunft bei EV Zug zu haben, hat der 26-Jährige noch nicht abgeschrieben. «Ich habe bis jetzt keine Absage vom EVZ betreffend Vertragsverlängerung bekommen.»

Das hat seinen guten Grund: Sportchef Reto Kläy muss taktieren, bevor er sich eine Türe zuschlägt. Will heissen: Er muss zuerst schauen, ob sich seine Optionen auf dem Transfermarkt realisieren lassen. In der Not kann Kläy immer noch auf die Variante Albrecht zurückgreifen.

Albrecht: «Schwierige Zeit für alle»

Aber wohl kaum zum bisherigen Lohn. Laut «watson» liegt der Jahresverdienst von Yannick-Lennart Albrecht bei «kräftig über 300'000 Franken».

Der Viertlinien-Center sagt, dass er betreffend Höhe des Salärs mit sich reden lasse. «Es ist eine schwierige Zeit für uns alle und erst recht für Spieler mit auslaufenden Verträgen. Darum macht es keinen Sinn, auf das bisherige Gehalt zu beharren. Ich bin bereit, nächste Saison für weniger Geld als bisher zu spielen.»

Albrecht hat sich keine Frist gesetzt, bis wann er wissen will, wer sein nächster Arbeitgeber ist. «Wegen der Corona-Krise haben wir eine noch nie da gewesene Situation auf dem Transfermarkt, die mit keinem vorangegangenen Jahr vergleichbar ist», hält er fest.

Saläre für Schweizer unter Druck

Vielleicht wird sich Albrecht noch eine Zeitlang gedulden müssen, bis er einen neuen Vertrag zur Unterschrift vorgesetzt bekommt. Er geht davon aus, dass «die Klubs irgendwann in der Kaderplanung unter Zugzwang geraten werden».

Allerdings stehen die zwölf Klubs der National League ein paar Wochen davor, die bisher gültige Ausländer-Regelung über Bord zu werfen und neu zehn Söldner pro Match zuzulassen. Damit würden gleichzeitig auch die Schweizer Lizenzen für ausländische Spieler entfallen.

Wird diese neue Regelung eingeführt, geraten die Saläre von Schweizer Spielern erst recht ins Rutschen. Albrechts Verhandlungsposition würde zusätzlich geschwächt.

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