Patienten meiden Praxen

Etliche Luzerner Hausärzte melden Kurzarbeit an

Um eine Ansteckung zu vermeiden, lassen sich Patienten derzeit lieber telefonisch beraten. (Bild: Fotalia)

Trotz (oder gerade wegen) der aktuellen Corona-Krise geht den Haus- und Fachärzten im Kanton Luzern die Arbeit aus. Aus Angst vor Ansteckung kommen die Patienten nicht mehr in die Praxen.

«Einige Hausärzte haben Kurzarbeit angemeldet, das wissen wir», sagt Aldo Kramis, Co-Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Luzern. Konkrete Zahlen gibt es zwar nicht, Kramis aber schätzt, dass bei den Hausarztpraxen ein Patientenrückgang von mindestens 50 Prozent festzustellen sei. «Ärzte verdienen nur Geld, wenn sie Patienten haben», wird er in der «Luzerner Zeitung» zitiert. Das sei wie im Gastgewerbe.

Telefonberatungen lassen sich nicht abrechnen

Viele Patienten sagen Arztbesuche ab, die nicht zwingend nötig sind. Und zwar um zu verhindern, dass sie sich in der Praxis mit dem Virus anzustecken. «Viele ältere Leute gehen kaum mehr aus dem Haus und lassen die Medikamente von Angehörigen abholen», berichtet Kramis weiter.

Zugenommen hätten dagegen telefonische Konsultationen bei den Arztpraxen. Das Problem für die Hausärzte: dies sind nicht abrechnungsfähige Leistungen. Noch heftiger betroffen vom Patientenmangel sind die Fach- und Spezialärzte. Sie erhalten keine Zuweisungen mehr und viele Patienten sagen Kontrollen aus Angst vor dem Virus ab.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Egli
    Egli, 04.04.2020, 16:34 Uhr

    Den Bericht von zentralplus zu den Hausärzten im Kt. Luzern kann ich nicht vollziehen!

    Ich habe am 02.04.020 meinen Hausazt um einen Arztwechsel zu einem anderen Urologe gebeten. Worauf mir ohne Abklärung des Artes mitgeteilt wurde, das dies zur Zeit wegen Corona sehr lange dauern werde, bis mich ein anderer Arzt aufnehmen werde.
    Was macht den hier von den Finanzen her gesehen den Unterschied? Auch die Spezialisten verdienen nicht mehr wenn sie keine Patienten haben. Zum guten Glück gibt es eine freie Arztwahl

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