Wird auch das Bier teurer? Das sagen Luzerner Brauereien
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Bierfans müssen jetzt stark sein. Die aktuelle Wirtschaftslage macht Bierbrauereien zu schaffen. Manche reagieren bereits mit einer Preiserhöhung. In Luzern könnte das bald auch Realität werden.
Bei heissem Wetter gönnt man sich gerne ein kühles Blondes. Ein kleines Vergnügen, das bald teurer werden könnte. Denn die Bierbrauereien leiden unter der gegenwärtigen Wirtschaftslage. Seien es die Nachwehen der Corona-Massnahmen oder der Krieg in der Ukraine, der vielerorts zu Rohstoff-, Strom- und Gasengpässen führt.
Was für einen Einfluss hat die Krise auf Luzerner Brauereien? Die Leuchtenstadt wartet nämlich mit zahlreichen Bierbrauereien auf, von grossen Playern wie Eichhof bis zu Kleinstbrauereien wie beispielsweise «Reib Bier» in Kriens (zentralplus berichtete).
Alles rund ums Bierbrauen wurde teurer
Strom, Gas, Weizen, Glasgebinde: «Es ist tatsächlich ausnahmslos alles teurer geworden, diese Mehrkosten spüren wir natürlich auch», schreibt David Schurtenberger, Geschäftsführer der Brauerei Luzern AG, die das Luzerner Bier braut. Auf die aktuelle Produktion habe dies allerdings keinen Einfluss – weil sich das Unternehmen derzeit mit Anschaffungen zurückhält, die «nicht dringend notwendig sind.» Und auch, weil sie vorgesorgt hat. Sie hat sich einen grösseren Vorrat an Flaschen, Malz und Hopfen beschafft.
Bisher ist das «Luzerner Bier» nicht teurer geworden. Das könnte sich allerdings ändern, sollte sich das aktuelle Kostenniveau noch länger halten. Dann «sehen wir uns wohl ebenfalls gezwungen, die Preise anzupassen», so Schurtenberger. In welchem Rahmen eine solche Preiserhöhung ausfallen würde, kann er noch nicht sagen. «Aber allfällige Erhöhungen sollten natürlich so moderat wie möglich ausfallen.»
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Bierlage ist seit Längerem angespannt
Bei der Brauerei Eichhof in Luzern wird die Lage laufend beobachtet, wie Mediensprecher Martin Wyss auf Anfrage schreibt. «Die Schweizer Brauereien und natürlich auch die Brauerei Eichhof stellen schon seit längerer Zeit eine sehr angespannte Beschaffungslage fest», so Wyss.
Die Brauerei versuche, solche Herausforderungen und Engpässe stets mit langfristigen Lieferverträgen und internen Effizienzsteigerungen abzufedern. Ob Bügelbräu und Co. künftig teurer werden, könne noch nicht gesagt werden. Gemäss Wyss ist es momentan noch nicht vollends klar, wie es weitergehen wird und «ob tatsächlich eine akute Knappheit kommen wird und wie dann die konkreten Einflüsse auf unsere Produktion wären».
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Andere Brauereien gaben Teuerung bekannt
Andernorts sind höhere Bierpreise bereits beschlossene Sache. So schreibt die «Sonntags-Zeitung», dass der Detailhändler Coop bei einigen seiner Marken bereits die Schraube anziehen musste. Heineken verteuerte sich um 4,8 Prozent, Löwenbräu gar um 9 Prozent. Wie im Artikel weiter steht, hat die Appenzeller Brauerei Locher für die Herbstmonate bereits einen Preisanstieg zwischen 4 und 9 Prozent angekündigt – je nach Sorte. Die wachsenden Kosten hätten ihr keine andere Wahl gelassen.
Noch ist in Luzern also mehr oder weniger alles beim Alten. Wie lange dieser bierselige Frieden noch anhält, ist allerdings eine Frage der Zeit. Bis dahin kannst du sonst dein Wissen über Luzerner Biere in unserem Bier-Quiz unter Beweis stellen.
- Artikel in der «Sonntags-Zeitung»
- Schriftlicher Austausch mit Martin Wyss, Eichhof Brauerei
- Schriftlicher Austausch mit David Schurtenberger, Brauerei Luzern AG
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