Viele Nutzer, viel Aufwand

Saison vorbei: Ufschötti-Elektrogrill wird eingewintert

Wurde im Sommer rege genutzt: der öffentliche Grill bei der Ufschötti. (Bild: cbu)

Mit dem Sommer geht auch die erste Saison für den Elektrogrill bei der Ufschötti zu Ende. Das öffentliche Angebot der Stadt Luzern stiess auf grosse Gegenliebe – verursachte aber auch viel Aufwand.

Die Ufschötti verwandelt sich über die Sommermonate jeweils zu einem beliebten Treffpunkt in Luzern. Idyllisch im Grünen am See gelegen, finden sich hier an schönen Tagen hunderte Luzernerinnen zusammen, um zu plaudern, zu baden und zu picknicken. Oft dabei: Einweggrills.

Aus ökologischer Sicht sind die praktischen Einweggrills äusserst fragwürdig. Sie verbrennen den Grasboden und werden liegen gelassen. Sie waren auch der Stadt Luzern ein Dorn im Auge, weswegen sie dieses Jahr im Rahmen eines Pilotprojekts einen öffentlichen Elektrogrill aufgestellt hat (zentralplus berichtete).

Die erste Saison des Elektrogrills ist geschafft

Rund 45'000 Franken hat das Gerät gekostet, das nach einem jahrelangen Hickhack zwischen der Stadt und Motionären um eine Lösung für das Grillproblem umgesetzt wurde. In dieser Summe nicht eingeschlossen sind die Aufwendungen für Reinigungs- und Reparaturarbeiten.

Denn der Grill ist auch mit Eigenverantwortung verbunden. Obwohl die Anlage täglich von der Stadt gereinigt wird – ein Aufwand von rund 1,5 Stunden pro Tag –, sollen die Benutzer die Oberfläche mit eigenem Reinigungsmaterial selbst putzen. Das klappte mal mehr, mal weniger gut, wie ein Selbsttest zeigte (zentralplus berichtete). Jetzt ist die erste Saison für den Elektrogrill durch. In diesen Tagen wird er abgebaut und eingewintert.

Abschliessendes Fazit steht noch aus

Ein abschliessendes Fazit zum Projekt könne noch nicht gezogen werden, schreibt Projektleiter Claudio Läng von der Stadt Luzern auf Anfrage: «Es fehlen noch diverse Abrechnungen und Rückmeldungen der Projektbeteiligten.» Klar ist aber: «Der Grill wurde rege genutzt» und sei ein Treffpunkt für die Leute vor Ort geworden. Wie sich die Situation im Hinblick auf die Unterhaltskosten entwickelt hat, ist derzeit noch unklar. Auch ob die steigenden Strompreise einen gravierenden Einfluss haben. «Sie dürften im Vergleich zum Reinigungsaufwand aber nicht sehr stark ins Gewicht fallen», äusserte sich Läng im September gegenüber «CH Media».

Eine Handvoll kleinerer Zwischenfälle hat es über den Sommer gegeben. So schreibt Läng, dass der Startknopf und das Schloss zeitweilig defekt waren. Auch das bereitgestellte Grillwerkzeug sei entwendet worden, «wobei nicht immer klar ist, ob das mutwillig entstanden ist».

Der Grill bleibt noch eine Saison bei der Ufschötti – mindestens

Und die Einweggrills? Hat das städtische Angebot den handlichen Umweltsündern einen Riegel geschoben? Auch hier fehlen noch abschliessende Auswertungen der Stadt. Aber «vor Ort haben wir noch immer mehrere Einweggrills gesehen», so Läng.

Über die Zukunft des Elektrogrills entscheidet die Stadt in rund einem Jahr. Das Pilotprojekt läuft nämlich über zwei Sommer. Danach prüft die Stadt das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Fällt dieses zugunsten des Grills aus, bleibt er den Luzernerinnen erhalten. Im «Wurst-Case-Szenario» bliebe es beim zweijährigen Gastspiel.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Claudio Läng, Projektleiter Stadt Luzern
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Marc Wieser
    Marc Wieser, 19.10.2022, 20:07 Uhr

    Du weisst, dass du in einem glücklichen Land mit glücklichen Menschen mit marginalen Problemen lebst, wenn das lokale Newsportal auf dutzenden Zeilen von der „Einwinterung eines Gasgrills“ berichtet.

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