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Nach jahrelangem Leerstand ist der Kiosk bei der Bushaltestelle Eichhof in Luzern wieder offen. Der Betrieb dient auch der Arbeitsintegration.
So viele Leute wie am Dienstagmorgen standen schon lange nicht mehr bei der Bushaltestelle Eichhof. Auf einen Bus warten die meisten davon aber nicht. Die weiss-blauen Ballontürme und die offenen Rollläden beim Kabäuschen selber zeigen schon, dass hier etwas im Gange ist.
Am Dienstag, 1. April, feiert der Kiosk nämlich seine Neueröffnung (zentralplus berichtete). Nebst klassischen Kioskartikeln und «Schleckzüüg» sind gemäss Menütafel auch Gipfeli, Brezel, Früchtebrote, Glacé und verschiedene heisse und kalte Getränke Teil des Angebot.
Im Sortiment sind auch Artikel, die von Arbeitsintegrationsprogrammen hergestellt wurden, etwa Backwaren von der Stiftung Dreipunkt und Produkte vom Schweizerischen Arbeiterhilfswerk. Wie die Stadt Luzern in einer Mitteilung schreibt, passe sich das Sortiment den saisonalen Gegebenheiten an.
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Als Betreiberin agiert das städtische Arbeitsintegrationsprogramm ReFIT, das seit 2014 arbeitsuchenden Personen neue Einsatzmöglichkeiten bietet. Bis anhin seien Mitglieder von ReFIT beim Betrieb und dem Strassenunterhalt des Tiefbauamts eingesetzt worden, erläutert die Stadt. Mit dem Kiosk gebe es jetzt neue Optionen.
Das angehende Personal erhalte eine «gezielte Schulung» und könne so neue Kompetenzen erwerben. Begleitet werden die Teilnehmerinnen des Programms dabei von Fachpersonen aus den Bereichen Arbeitsintegration und Arbeitsagogik.
Kioskprojekt hatte eine holprige Vergangenheit
Dem neueröffneten Kiosk ging eine turbulente Phase voraus. Seit 2019 stand das rote Häuschen bei der Bushaltestelle Eichhof leer, nachdem der damalige Kiosk den Betrieb einstellen musste. Dann war geplant, dass aus dem Gebäude ein Quartiercafé werden soll.
Ein entsprechendes Projekt wurde 2019 zum Gewinner einer Ausschreibung erkoren. Doch Mitte 2022 zog die Stadt die Reissleine: Die ursprünglichen Kostenschätzungen seien zu tief angesetzt gewesen. Die nötigen Investitionen für den Umbau in ein Café wären unverhältnismässig hoch gewesen, so die Stadt (zentralplus berichtete).
Projekt war teurer als geplant
Im Folgejahr gab die Stadt die Pläne mit dem integrativen Kiosk bekannt. Für das neue Projekt veranschlagte die Stadt im Baugesuch rund 300’000 Franken. Der Kiosk sollte in Zusammenarbeit mit der städtischen und kantonalen Denkmalpflege «sanft» weiterentwickelt werden. Letztlich kamen die Arbeiten teurer als geplant. Wie die Stadt am Dienstag in ihrer Mitteilung schreibt, betragen die abschliessenden Kosten 400’000 Franken.
Denn: Beim 1937 nach den Plänen des Architekten Carl Griot junior errichteten Häuschens kam es zu Verzögerungen. Zum einen, weil die Arbeiten im denkmalgeschützten Gebäude – es zählt gemäss kantonalem Denkmalverzeichnis zu den «bemerkenswerten öffentlichen Kleinbauten» – aufwändiger waren als ursprünglich gedacht. Aber auch, weil es beim Programm ReFIT einen Personalwechsel gegeben habe, erklärt die Stadt.
- Endlich, der Kiosk hat mir gefehlt!
- Ich glaube nicht, dass der an dieser Lage Erfolg haben wird.
- Sieht hübsch aus, vielleicht gehe ich da mal hin.
Kiosk ist innen und aussen neu
Sei es drum, das Haus ist saniert, der Betrieb steht. Die Sanierung umfasste unter anderem eine Dach- und Innensanierung sowie die Installation einer Photovoltaikanlage. Die offensichtlichste Änderung zeigt sich allerdings bei der Fassadenfarbe. Weg ist der rötliche Farbton, neu kommt der Quartierkiosk im ursprünglichen Ockerton daher.
«Was lange währt, wird gut», heisst es doch so schön. Bleibt zu hoffen, dass diese Maxime auch für den neu eröffneten Quartierkiosk bei der Bushaltestelle Eichhof gilt. In Gehdistanz wäre mit dem Alters- und Pflegeheim und dem Studentenwohnheim an der Steinhofstrasse genug mögliche Kundschaft vorhanden.
Doch: Geöffnet ist der Kiosk jeweils nur von Montag bis Freitag von 6.30 Uhr bis 14 Uhr.
- Augenschein vor Ort
- Medienmitteilung Stadt Luzern
- zentralplus-Medienarchiv zum Kiosk Eichhof