Nach zwei Jahren Pause: Die «Chlöpfen» geht wieder auf

Der beliebte Landgasthof in Eschenbach öffnet seine Tore wieder. Am Herd steht täglich 14 Stunden ein bekanntes Gesicht – zumindest so lange, bis eine Ablöse gefunden ist.

Redaktion

Christian Bucher

Idyllisch gelegen ist er, der Landgasthof Chlöpfen in Eschenbach. Doch wer in der jüngeren Vergangenheit auf der Verbindungsstrasse zwischen Eschenbach und Rothenburg verkehrte, wurde lediglich mit einem «Geschlossen»-Schild begrüsst. Das einstige Pächterpaar verliess das Lokal 2020, seither war es still um die «Chlöpfen» (zentralplus berichtete).

Jetzt steht eine Neueröffnung bevor. Das Pächterpaar Claudia Turisser und Fabian Hartmann gaben im vergangenen Jahr bekannt, das Lokal zu übernehmen. Und das, obwohl sie zu jener Zeit mit dem «Engel» im thurgauischen Sirnach einen gut laufenden Betrieb führten.

Das Restaurant «Chlöpfen» direkt zu Füssen

«Nach dreizehn Jahren fällt einem der Weggang nicht leicht», sagt Fabian Hartmann gegenüber zentralplus. «Wir hatten es gut mit den Gästen und dem Vermieter.» Trotzdem verspürte der gebürtige Zuger den Drang zurück in die Heimat. Hier sind Hartmann und Turisser keine Unbekannten, denn das Duo, das schon ein halbes Leben gemeinsam wirtet, war beispielsweise auch im Beau Rivage in Weggis tätig.

Nun geht's also in den sanft renovierten Landgasthof in Eschenbach. 80 Gäste finden im Restaurant Platz, rund 100 weitere auf der Terrasse. Und das Wirtepaar selbst wird in die Wohnung über dem Restaurant einziehen. «Damit wir das bisschen Freizeit nutzen können, das uns bleibt», sagt Hartmann gut gelaunt.

Personalmangel sorgt für reduzierte Karte

Zum Start bietet das Gastgeberpaar noch eine reduzierte Speisekarte an. Einerseits weil sich das neu zusammengestellte Team erst einspielen muss. Andererseits weil dieses noch nicht vollständig ist. «Fachkräfte in der Gastronomie sind momentan rarer als Trüffel auf dem Pilatus», sagt das Paar. Ein Problem, das weit über die Kantonsgrenze hinausreicht (zentralplus berichtete).

Hartmann, der für die Startzeit die Küche mit einem Hilfskoch meistert, sucht nebst einem Vollzeitkoch noch weitere Küchentalente. Der Wunschtraum wäre ein Küchenteam mit drei Köchen und zwei Hilfskräften im Teilzeitpensum. «Damit ich nicht jeden Tag 14 Stunden in der Küche stehen muss.»

Obwohl die Wirte die Karte künftig erweitern werden, bleibt sie gemäss Fabian Hartmann eher klein. Zum Start serviert das Duo unter anderem Fischknusperli, Cordon Bleu und Kalbskopfbäggli. Auch Claudia Turissers Heimat wird mit Salzburger Spinatknödeln Rechnung getragen.

Alkoholfreie Getränke und Zutaten aus der Region Eschenbach

Turisser, diplomierte Sommelière, wird ihr Wissen im Rahmen von Getränkebegleitungen an die Gäste bringen. «Das haben wir schon früher gemacht und möchten das in der Chlöpfen weiter ausbauen», erklärt Hartmann. Dabei stehen nicht nur Weine, sondern auch alkoholfreie Varianten auf dem Programm. Ein Bedürfnis, das sich in den vergangenen Jahren verstärkt hat (zentralplus berichtete).

In der Küche setzt das Pächterpaar auf regionale Zutaten. «Wir legen Wert auf selbstgemachte Produkte.» Wenn bei ihm ein Jus serviert wird, könne der Gast sicher sein, dass dieser zwölf Stunden geköchelt hat und nicht aus einem Beutel komme. Diese Art zu kochen habe noch einen weiteren Vorteil: «Das macht es einfacher, auf spezifische Kundenwünsche oder Allergien zu reagieren.»

Obwohl Fabian Hartmann im Thurgau zur «Tafelgesellschaft zum goldenen Fisch» gehörte und Auszeichnungen im «Guide Bleue» verbuchen kann, setzt er einen ganz bestimmten Fokus: den Gast. Hartmann sagt: «Was der Gast möchte, bieten wir an. Wir kochen nicht für Punkte oder Plaketten. Bei uns gibt es ehrliche und gutbürgerliche Küche. Denn in Schönheit sterben nützt keinem was.»

Umsorgt werden nebst Gästen auch Enten und Ziegen

Wer die Ausflugsbeiz von früher kennt, weiss, dass nicht nur das altehrwürdige Haus und die Gastronomie einen Trip nach Eschenbach wert sind, sondern auch die tierischen Nachbarn. Eine Tradition, die unter den neuen Pächtern weitergeführt wird. Turisser, Hartmann und Co. umsorgen nicht nur ihre Restaurantgäste, sondern kümmern sich auch um das Kleinviehgehege mit Enten, Geissen und Gänsen unmittelbar neben dem Landgasthof. Die «Chlöpfen» beschert also nicht nur einen vollen Magen, sondern bedient auch den Jöö-Faktor.

Und zwar ab dem 3. Juni. Dann öffnet die «Chlöpfen» in Eschenbach wieder ihre Tore. Am Starttag öffnet das Lokal um 17 Uhr. Danach sind die regulären Öffnungszeiten Mittwoch bis Samstag von 11.30 bis 23 Uhr. Und Sonntag von 11.30 bis 21.30 Uhr.