Versiegelte Türe

Luzerner Shisha-Bar Mindblowers ist konkurs

Die beliebte Shisha-Bar «Mindblowers» in Luzern ist geschlossen. (Bild: cbu)

«Mindblowers» in Luzern gilt als erste Shishabar in der Zentralschweiz. Wer sich heute eine Wasserpfeife gönnen möchte, steht allerdings vor verschlossenen – und teils versiegelten – Türen.

Mit dem «Mindblowers» in der Stadt Luzern hatte die Zentralschweiz ihre erste Shishabar. 1999 gegründet, erfreute sich der Betrieb grosser Beliebtheit bei Shishafans. Nebst der Bar an der Zürichstrasse 67 boten die Eigentümer zusätzlich Rauchwaren zum Verkauf an.

Später betrieben sie eine weitere Bar unter dem Namen «Hubbly Bubbly Lounge» an der Ecke Baselstrasse/Gibraltarstrasse (zentralplus berichtete). Wer derzeit in einem der Lokale seiner Lust nach einer Shisha nachkommen will, stösst jedoch auf verschlossene Türen.

Genau genommen auf verschlossene und vom Konkursamt versiegelte Türen. Versiegelt zumindest im Falle der «Hubbly Bubbly Lounge», wie ein Augenschein vor Ort zeigt. An der Zürichstrasse bleiben Besucherinnen während der auf Google noch eingetragenen Öffnungszeiten vor einer verschlossenen Schiebetüre stehen.

Die Türe zur «Hubbly Bubbly Lounge» ist geschlossen und versiegelt. (Bild: cbu)

Hinter den Schaufenstern herrscht Dunkelheit. Keine Musik, keine genüsslich qualmenden Gäste. Auch die Website ist nicht mehr aktiv – stattdessen wird man auf eine Plattform für Voodobeschwörungen umgeleitet, die ihren Sitz in Emmen hat.

Konkursverfahren wurde eröffnet

Wie ein Blick ins Luzerner Handelsregister zeigt, wurde Anfang Oktober 2022 der Konkurs über die Mindblowers GmbH eröffnet. Gefordert wurde von der Stiftung Auffangeinrichtung BVG, eine Non-Profit-Vorsorgeeinrichtung, die im Auftrag des Bundes agiert, eine Summe von insgesamt 11'994.10 Franken. Am 16. Dezember wurde das Konkursverfahren mangels Aktiven eingestellt. Heisst: In der Firma steckte nicht mehr genug Geld, um das Konkursverfahren zu bezahlen; geschweige denn, um die Gläubiger zu befriedigen. Wer also abgesehen von der Stiftung Auffangeinrichtung BVG auch noch offene Forderungen gegenüber der Mindblowers GmbH hat, bleibt darauf sitzen.

«Mindblowers» stand schon einmal vor dem Konkurs. Aus den Unterlagen des Handelsregisters geht hervor, dass die Axa-Vorsorgestiftung 2018 ein Konkursbegehren über eine Summe von insgesamt 7146.05 Franken gestellt hatte. Damals hat «Mindblowers» Rekurs gegen den Entscheid des Bezirksgerichts Luzern eingelegt und konnte eine Zahlungsfähigkeit glaubhaft machen. Das Kantonsgericht hat in der Folge den Konkursentscheid aufgehoben. Das scheint dieses Mal nicht der Fall zu sein.

Auch wenn es in Luzern noch andere Shishabars gibt, scheint das Kapitel des ersten Vertreters seiner Art beendet zu sein. Warum die beliebte Bar in eine finanzielle Schieflage geriet, ist bisher unklar. Anfragen seitens zentralplus blieben bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt unbeantwortet.

Verwendete Quellen
  • Website «Mindblowers» (inaktiv)
  • Unterlagen des Handelsregisteramts Luzern
  • Facebook-Seite «Hubbly Bubbly Lounge»
  • Augenschein vor Ort
  • Kontaktaufnahme mit Betreibern (unbeantwortet)
  • Website Stiftung Auffangeinrichtung BVG
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 14.01.2023, 18:44 Uhr

    Tja, dann kann jetzt natürlich niemand mehr den Corona-Kredit zurückzahlen.

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    • Profilfoto von Roli Greter
      Roli Greter, 15.01.2023, 09:53 Uhr

      Das übernimmt der Steuerzahler doch gerne.

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