Dieses Quartier bestellt am meisten

Lieferdienste verraten, was Luzerner heimlich essen

Was bestellen die Luzerner, wenn keiner schaut: Pizza, Pasta, Burger, Sushi? (Bild: Unsplash)

Seit der Pandemie sind Lieferdienste auch in Luzern auf dem Vormarsch. Doch was lieben die Luzerner und was nicht? Und was ist ihnen der Spass Wert? zentralplus hat sich umgehört.

Ein gemütlicher Abend zu Hause, am Monitor läuft die Lieblingsserie – und plötzlich meldet sich der Hunger. Der Kühlschrank wäre zwar voll, aber so richtig Lust auf Kartoffeln oder Pasta kommt nicht auf. Also der Griff zum Handy: Hier wartet alles Leckere, Ungesunde nur einen Klick entfernt. Und zu Hause auf dem Sofa sieht ja keiner, welchen sündigen Genuss der Lieferbote heute nach Hause bringt.

Bis jetzt! Denn die grossen Lieferdienste wissen ganz genau, was sich Luzernerinnen bestellen. Und wann sie es bestellen. Und wie viel sie bestellen. «Just Eat» und «Uber Eats» geben einen exklusiven Einblick in die Welt des Lieferessens.

Dieser Luzerner bestellte am meisten

Vielleicht gleich zu Anfang: Die Daten der Lieferdienste sind natürlich anonym. Doch bei der einen oder anderen Bestellung wäre es doch spannend gewesen, zu erfahren, wer dahintersteckt. Wie zum Beispiel beim «treusten Kunden», den «Uber Eats» in Luzern hat.

Ganze 793-mal hat der Dauergast über die App Essen bei lokalen Restaurants bestellt. Und das, obwohl es «Uber Eats» erst seit drei Jahren in Luzern gibt. Im Durchschnitt hat der treue Kunde also jeden 1,5ten Tag den Lieferdienst genutzt. Unglaublich!

Auch beeindruckend ist die grösste Bestellung, die im Kanton über die digitale Theke ging. Mit einer Bestellliste von 19 Artikeln knackte ein Auftrag 465 Franken. Normal ist das nicht: Die durchschnittliche Bestellung in Luzern kostet gemäss «Uber Eats» etwa 40 Franken. Keiner Wunder, denn durchschnittlich ist eine Pizza schon für 19,51 Franken und ein Burger für 15,53 Franken zu haben.

Das Lieblingsessen der Luzerner ist ...

Beim Lieblingessen sind sich die Anbieter uneinig. Beim niederländischen Lieferdienst «Just Eat» führt ein Klassiker die Liste der meistbestellten Gerichte 2023 an: die Pizza Margherita. Anschliessend folgen in absteigender Reihenfolge Burger, Pizza Prosciutto, das indische Fladenbrot Garlic Naan, Pizza Hawaii, Butter Chicken, Tiramisu und Tacos.

«Burger!»

Andrea Cavelti, PR von «Uber Eats»

Der amerikanische Konkurrent «Uber Eats» hat eine einfachere Antwort: «Burger!», schreibt Andrea Cavelti von der PR-Abteilung der Firma. Auf Platz 1 liege der Cheese & Bacon Burger, dicht gefolgt vom klassischen Cheese Burger. Auf dem dritten Platz landen die Chili Cheese Nuggets – Käse gehört in Luzern also auf jeden Fall dazu.

Das beliebteste Lieferessen der Luzernerinnen ist der Burger. (Bild: Unsplash)

Auch in den offiziellen Zahlen des Lieferdiensts spiegelt sich der Burger-Hype wider. Die drei beliebtesten Essens-Kategorien auf der App sind «Fast Food», «American» und «Burger». Erst danach folgt asiatische und italienische Küche.

Wann wird bestellt und wo?

Einigkeit herrscht dagegen bei der Lieblingsuhrzeit für Lieferessen. Beide Lieferdienste werden Sonntagabend ab 18 Uhr am häufigsten genutzt. Einer der beiden weiss aber noch ein wenig mehr. «Just Eat» schreibt, die meisten «nächtlichen Bestellungen» würden Samstagnacht um halb 2 eintrudeln. Dann kämen vermutlich die ersten Nachtschwärmer nach Hause.

Wo sie zu Hause sind, die fleissigen Lieferdienst-Benutzer, ist ebenso klar: Am häufigsten bestellen Menschen aus der Neustadt, dem Bruch-Quartier und beidseitig der Reuss in der Altstadt (Postleitzahl 6003). Gefolgt von Wesemlin und Würzenbach (6006). Auf dem dritten Platz folgt Emmen (6020).

Es wird vegan bei Luzerner Lieferdiensten

Die meisten Top-Gerichte teilen sich vor allem viel Kalorien, Fett, Käse und Fleisch. Doch gemäss neusten Daten von «Just Eat» scheint auch im Liefergeschäft ein Umdenken stattzufinden.

«Wir sehen eine starke Zunahme von veganen Gerichten, darunter Edamame, Kappa Maki, Miso Roll, veganer Burger sowie vegane Momos.»

Séverine Götz, Kommunikation «Just Eat»

Auf Platz eins der am schnellsten wachsenden Gerichte aktuell befinden sich Edamame. Das sind grüne Sojabohnen, die als ganze Schote gekocht und serviert werden. Früher nur in japanischen Restaurants serviert, stehen die Nährstoffbomben heute auch in einigen Szenelokals und Bars auf der Karte.

Edamame stammen ursprünglich aus der japanischen Küche. (Bild: Unsplash)

Séverine Götz von der Kommunikationsabteilung von «Just Eat» schreibt, dass auch andere vegane Gerichte immer beliebter werden: «Wir sehen eine starke Zunahme von veganen Gerichten, darunter Edamame, Kappa Maki, Miso Roll, veganer Burger sowie vegane Momos.»

Zehntausende nutzen Luzerner Lieferdienste

Die kleine Reise durch den Zahlendschungel der Liefer-Giganten zeigt: Im Durchschnitt bestellen Luzernerinnen am Sonntagabend um 18 Uhr Burger in die Neustadt, Altstadt oder ins Bruch-Quartier und zahlen dafür etwa 40 Franken.

Gemäss «Uber Eats» habe die App in Luzern eine aktive Nutzerschaft im mittleren fünfstelligen Bereich, also mehrere Zehntausende Nutzer. Dazu kommen die Nutzer von «Just Eat» und all die Bestellungen bei privaten Restaurants. Es lässt sich also ohne falsche Scheu sagen: Luzern legt gern die Füsse hoch und drückt auf «Bestellen».

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Séverine Götz, Kommunikation von Just Eat
  • Schriftlicher Austausch mit Andrea Cavelti, PR von Uber Eats
  • Food Trend Reports von Just Eat
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3 Kommentare
  • Profilfoto von Karl Mayer
    Karl Mayer, 19.05.2023, 22:07 Uhr

    Wo um Himmels Willen ist Belhalü???

    «Gefolgt von Wesemlin, Belhalü und Würzenbach (6006)»

    Neues IN Quartier???

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    • Profilfoto von M. Moser
      M. Moser, 02.06.2023, 09:48 Uhr

      Belhalü= Bellerive, Halde, Lützelmatt

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  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 19.05.2023, 18:05 Uhr

    Wieso „heimlich“? Wieso „sündiger Genuss“? Gar nichts an diesen Bestellungen ist heimlich oder unheimlich. Und sündig schon gleich gar nicht. Sünde, Scham, Reue, Schauprozess, Ablass: alte religiöse Begriffe, vom modernen Geschreibe reanimiert. „Flugscham“, „Fleischscham“, „Heizscham“, Schamscham… Das gibt es alles gar nicht, das hat niemand, das braucht niemand. Bloss Hamburger und Zürcher Medienerzeugnisse träumen davon.

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