Mehr Abwechslung für den Magen

Katzen-Café? Diese Trend-Beizen fehlen in Luzern

Büsi-Cafés gibt es in Luzern bislang keines. In Japan sind sie hingegen sehr begehrt. (Bild: Reba Spike / Unsplash)

Dir hängen die gängigen Zmittag-Gerichte zum Hals raus? zentralplus hat sich international ein bisschen umgesehen, und Ideen zusammengetragen, womit die Branche in Luzern punkten könnte. Und womit wohl eher nicht.

Die Stadt Luzern ist gastronomisch sehr vielseitig. In der Stadt versammeln sich zahlreiche Landesküchen und Take-away-Angebote. Trotzdem gäbe es nebst dem «dreiunddrölfzigsten» Pizza- und Döner-Angebot auch noch Platz für Neues.

Das spürt man vor allen Dingen in der Mittagspause. Der Autor selbst ist meistens zu faul, um daheim vorzukochen – abgesehen davon sind in der Mikrowelle aufgewärmte Resten meist nur semi-geil. Und irgendwann hat man alle Gastro-Angebote in der Peripherie abgegrast.

Womit könnte man also etwas frischen Wind ins Mittagessen bringen? Hier ein paar spannende – und ein paar weniger sinnige – Ideen für Beizen und Take-away-Angebote in der Stadt Luzern.

1. Unterwasser-Restaurant

Genüsslich einen lecker zubereiteten Fisch verputzen, während seine lebendigen Artgenossen durch eine Scheibe von draussen verdutzt zuschauen? Sich quasi fühlen wie ein dekadenter Bond-Schurke im Unterwasser-Versteck? Ein solches Lokal gibt es beispielsweise auf – respektive unter – den Malediven.

Im «Ithaa» auf Rangali Island diniert man in rund fünf Metern Wassertiefe in einem liegenden Glaszylinder. Mit Ausblick auf die atemberaubende Unterwasserwelt.

Das wäre doch auch etwas für Luzern. Ein Unterwasserrestaurant im Seebecken. Fondue mit Blick auf die Stützpfeiler der Kapellbrücke. Oder Lozärner Chügelipastete im Beisein von Barschen. Klingt an sich spannend, dürfte aber an der begrenzten Sicht unter Wasser scheitern. Spektakuläre Vistas gäbe es also kaum.

Und die paar vorbeischwimmenden Eglis und Elritzen sind auch nicht ganz so beeindruckend wie Rotfeuerfische oder der Manta-Rochen auf den Malediven. Falls man doch das Reissen nach einem Unterwasser-Abenteuer bekommt, für etwa 500 Franken kann man mit dem U-Boot P-63 im See auf Tauchgang gehen (zentralplus berichtete).

Budget-Variante: Nach Zug gondeln, Take-away-Menü holen und in der Kunstinstallation «Seesicht» speisen, während man einen Ausblick in das hellgrüne Trüb namens Zugersee geniesst. Nicht ganz so episch wie Manta-Rochen und Co., dafür kosteneffizient.

Für alle Hobby-Nemos und Fischfreunde: die Installation «Seesicht».

2. Wo bleibt das Büsi-Kafi?

In Japan sind Tier-Cafés der letzte Schrei. Ob Otter, Eulen oder Katzen – im Land der aufgehenden Sonne kann man seinen Kaffee oder Tee in flauschiger Gesellschaft geniessen. Ideal für einsame Seelen mit Kuschelbedarf.

Der Trend hat es auch in die Schweiz geschafft. Die Stadt Zürich hat seit vergangenem Jahr mit dem «Café Casa del Gato» ihr erstes Büsi-Café. Vier Miezen wuseln hier herum und buhlen um die Aufmerksamkeit der Gäste.

In Japan der Hit, hier erst spärlich etabliert: Katzen-Cafés.
In Japan der Hit, hier erst spärlich etabliert: Katzen-Cafés. (Bild: Reba Spike / Unsplash)

Und Luzern? Schaut in die Röhre. Keine Kuschelbüsis, keine tapsenden Otter und keine Eulen. Die beiden Letzteren wären bei uns auch aus Tierschutzgründen untauglich als Bespassung von Gästen. Denn es sind Wildtiere. Und die gehören raus in die Natur und nicht in den Insta-Feed eines Hobby-Influencers.

Immerhin: Wer in Luzern beim Geniessen Tiernähe verspüren will, findet beim Hof Hinter Musegg flauschige Hochlandrinder oder beim Restaurant Trumpf Buur in Ebikon meckernde Gesellschaft in Form von Zwergziegen.

Und seien wir ehrlich: Haare im Kafi? Heruntergeworfene Tassen? Schliesslich wissen wir alle, dass Katzen diesbezüglich ziemlich gemeine Biester sein können. Muss darum nicht sein. Auch den Tieren zuliebe. Aber «schnüsig» wärs schon, finden einige Kolleginnen. Sieht der Autor anders. Aber der hat auch eine Katzenhaar-Allergie.

3. «Richtig geiler Brunch!»

Obiges Zitat eines Kollegen fusst auf der Tatsache, dass Luzern zwar zahlreiche sehr gute Brunch-Angebote hat – die meisten sich aber dennoch sehr ähneln. Brot, Konfi, Käse, Fleisch und das obligate Rührei. «Wo bleibt der Avocado-Toast? Oder das Torten-Buffet, das in österreichischen Gefilden zu finden ist?»

Gute Frage, wo bleiben die verdammten Torten, liebe Brunch-Restis? Und überhaupt, wer hat festgelegt, dass ein cooles Frühstücksbuffet um 10 Uhr abgebaut werden muss?

Wenn wir schon dabei sind: Während wir uns Erdbeerkonfi aufs Butterbrot schmieren, wird in England zum Frühstück ein ganz anderes Kaliber aufgetischt. Nämlich Bohnen, gebratene Würstchen, Kartoffeln, Pilze und Tomaten. Ein klassisches «English breakfast» fände sicher auch hier seine Fans. Oder wäre zumindest ein gutes «Katerzmorge».

4. Wok to go

Das Konzept: Hungrige Mäuler betreten das Lokal, wählen aus verschiedenen Zutaten – Fleisch, Gemüse, Sauce usw. – die Favoriten aus und sehen zu, wie ein geübter Koch das Ganze direkt vor der eigenen Nase frisch im Wok brät.

Kein aufgewärmtes Süss-sauer, keine labbrigen Nudeln oder pampiger Reis. Stattdessen frisch, knackig und heiss zubereiteter Asia-Food. Tatsächlich gab es mit «Jet's Wok» an der Pfistergasse schon einmal einen ähnlichen Imbiss. Im 2020 wich es jedoch dem «Yun Nan Tea House» (zentralplus berichtete). Wer ein solches Konzept ausprobieren möchte, wird ausserhalb der Stadt in Kriens fündig. Das «Mister Khan» ist ebenso für seine zahlreichen Namenswechsel bekannt wie für seine mongolische Küche. Denn hier werden die Speisen live vor den Gästen zubereitet (zentralplus berichtete).

5. «Heisse Hunde» braucht die Stadt

Ein Hot Dog ist eine simple Sache. Brot, ein Würstchen und eine Sauce. Fertig ist die Laube. Dass der beliebte Take-away-Snack mehr bietet, sieht man mit einem Blick über die Grenze – wenn man denn genau hinschaut. Wurstalternativen (anderes Fleisch oder gar vegane Varianten), diverse Brotsorten und vor allen Dingen: mehr Beilagen zum Reinstopfen! Gemüse, Salat und mehr Saucen.

Nur fehlt in Luzern ein passendes Lokal, das die (im positiven Sinne) völlig überladenen Hot Dogs publikumswirksam anbietet.

Kann viel mehr sein als nur Brot, Wurst und Senf: ein Hotdog. (Bild: Daniel Lloyd Blunk Fernandez / Unsplash)

6. Street Food – die Klappstuhl-Beiz

Eine Reise durch Asien begeistert nicht nur mit vielseitigen Natur-Panoramen, sondern auch auf kulinarischer Ebene. In vielen Ländern ist Street Food eine gängige und äusserst beliebte Art der Verpflegung. Aufwändige Restaurants braucht es da nicht. Oft reichen ein umgebautes Velo, ein oder zwei Gerichte zur Auswahl und in der Luxusausführung noch ein paar Klappstühle und Tische für die Gäste.

Hiesige Lebensmittelkontrolleure bekämen ob solch einer Aufmachung wohl einen Herzkasper. Aber: Oft sind diese Stände authentischer im Geschmack als «offizielle» Restaurants. Ganz fremd ist Street Food in Luzern nicht, radelt beispielsweise das Team von «MeinRad» durch die Stadt und verkauft an öffentlichen Orten ihre Mittagsmenüs (zentralplus berichtete). Auch das Street Food Festival findet seit einigen Jahren erfolgreich in der Tribschen statt (zentralplus berichtete) – heuer vom 22. bis 24. April. Darum finden wir: gerne mehr davon.

Hast du auch noch Ideen, was in Luzern an Essens-Angeboten fehlt? Schreib es in die Kommentare.

Verwendete Quellen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon