«Kaffeekranz» am Bahnhof Zug ist bereits wieder Geschichte

In Luzern ist die Kaffeerösterei Kaffeekranz etabliert und sehr gefragt. Ihre erste Filiale im Kanton Zug war leider nur ein kurzes Gastspiel. Ende März eröffnet, musste die Rösterei ihren Standort in Zug Anfang Oktober bereits wieder schliessen.

Redaktion

Christian Bucher

Auf dem Weg zur Arbeit noch kurz einen Kaffee schnappen, damit man überhaupt aufnahmefähig ist? Für viele Menschen ist das ein tägliches Ritual. Das zeigt sich auch in den Statistiken. In der Schweiz werden jährlich rund 78'000 Tonnen Kaffeebohnen verbraucht – das entspricht etwa 9 Kilo Kaffee pro Kopf und Jahr, wie Procafé schreibt, die Vereinigung zur Förderung von Kaffee.

Darum findet sich wohl auch an praktisch jedem Bahnhof mindestens ein Geschäft, das frischen Kaffee verkauft. Im Bahnhof Zug haben Pendlerinnen sogar die Qual der Wahl. Starbucks, Caffè Spettacolo, Coop to Go und bis vor Kurzem «Kaffeekranz» in der nördlichen Unterführung.

Zu wenig Umsatz generiert

Bis vor Kurzem? Kaffeegeniesser und Koffeinbedürftige müssen jetzt stark sein. Denn die Filiale der Luzerner Kaffeerösterei Kaffeekranz in Zug ist bereits wieder Geschichte. Erst Ende März wurde der erste Zuger Standort der Luzerner Rösterei eröffnet und versorgte Pendlerinnen unter der Woche mit frischem Kaffee und kleinen Snacks (zentralplus berichtete).

Zuvor war in der Räumlichkeit eine Aperto-Filiale und später ein Lagerraum von Coop untergebracht gewesen. Wer allerdings heute an dem kleinen Lokal in der nördlichen Unterführung beim Bahnhof Zug vorbeigeht, sieht verschlossene Türen.

Seit dem 1. Oktober ist der Betrieb nämlich geschlossen, wie eine Notiz an der Glasfront besagt. Wir haben nachgefragt. «Leider haben wir in Zug die erwarteten Umsatzzahlen nicht erreicht», schreibt «Kaffeekranz»-Mitgründer Florian Junker auf Anfrage. «Wir haben uns daher entschlossen, den Standort wieder aufzugeben.»

In Zug war das Geschäft mit seinem Standort in der nördlichen Passage, die vom hinteren Parkplatz zur Baarerstrasse führt, vielleicht auch einfach zu versteckt. Die meisten Einkaufsgeschäfte befinden sich nämlich in der Bahnhofshalle selbst im Erdgeschoss und auf Gleishöhe.

Nachmieter sind im Gespräch

Das Stelldichein von «Kaffeekranz» in Zug war zwar nur von kurzer Dauer, die Lokalität wird in nächster Zeit aber neu vermietet. Wie die SBB als Vermieterin auf Anfrage erklärten, hat sie die Fläche zwischenzeitlich neu ausgeschrieben. «Wir sind bereits im Gespräch mit möglichen Interessenten für eine Übername der Fläche», schreibt Mediensprecher Martin Meier. Tiefer wolltne sich die SBB noch nicht in die Karten schauen lassen. Auch über die Mietpreise der Fläche halten sie sich bedeckt.

Wer Kaffee von «Kaffeekranz» geniessen möchte, wird vorerst nur in Luzern fündig. Zurzeit sind nämlich keine neuen Geschäfte in Planung, schreibt Junker. Immerhin: In Luzern ist die Rösterei gleich an zwei Standorten vertreten. Zum einen mit einem Bistro an der Claridenstrasse im Himmelrich und zum anderen in der Ende April eröffneten Filiale der Buchhandlung Orell Füssli am Bahnhof Luzern.