Zuger Traditionsrestaurant wird aufgemöbelt

Der «Bären» macht für ein Jahr die Läden dicht

Die Türen des «Bären» bleiben vorläufig geschlossen. (Bild: wia)

Das altehrwürdige Restaurant Bären beim Metalli in Zug ist geschlossen. Während eines Jahres wird das Lokal umfassend saniert und behindertengerecht gemacht. Wer wird künftig darin wirten?

18.30 Uhr, Zeit fürs Abendessen. Kein einladendes Licht aber aus den Fenstern des Restaurants Bären in Zug. Nicht nur an diesem Donnerstagabend, sondern für ein ganzes Jahr. Wie man der Webseite des «Bären» entnehmen kann, liegen die Gründe dafür in einer umfassenden Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes. Erst im Frühling 2024 soll das Restaurant wieder eröffnet werden. Und zum Essen einladen.

Der Bau aus dem Jahr 1896, der dem Historismus zugeordnet werden kann, gehört dem Zuger Immobilienriesen Zug Estates, dem auch die gesamte Metalli-Überbauung inklusive Parkhotel gehört.

Wer hier ein Schnitzel essen möchte, wird an der Türe des Restaurants Bären enttäuscht. (Bild: wia)

Das Restaurant bedarf einer Generalüberholung

Der Mediensprecher Philipp Hodel erklärt auf Anfrage: «Die Sanierung ist seit längerer Zeit geplant, da das Gebäude mit dem Restaurant und den drei Wohnungen in die Jahre gekommen ist.» Die konkreten Planungsarbeiten habe Zug Estates 2021 aufgenommen. «Erarbeitet wurde das Projekt 2022 in Zusammenarbeit mit dem lokalen Architekten Patrik Röösli und in Ab- und Rücksprache mit der Zuger Denkmalpflege.»

Röösli Architekten sind in Zug keine Unbekannten. Mitunter wurden Sie mit der Instandsetzung und Modernisierung des Kolingevierts betraut (zentralplus berichtete). Für den Umbau eines Wohn- und Gewerbehauses an der Pilatusstrasse und Erlenstrasse in Zug gewannen Röösli Architekten 2019 den German Design Award.

Ein geschütztes Haus

Das Gebäude an der Baarerstrasse 30, in dem das Restaurant Bären geführt wird, ist denkmalgeschützt. Der «Bären» wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Wirtshaus erbaut. Das Zuger Amt für Denkmalpflege schreibt zum Bau: «Dem historistischen Gebäude kommt städtebaulich eine grosse Bedeutung zu.» Dies, da es die durch Grossüberbauungen stark veränderte Strassenflucht durch seinen vorgeschobenen Kubus einfasse.

Ausserdem «markiert es den geweiteten Strassenraum durch seine auffallenden, im neuen Kontexte ungewohnten Formen der Jahrhundertwende». Und weiter: «Das Gasthaus Bären bildet mit dem angebauten Wohn- und Geschäftshaus an der Metallstrasse 1 ein eindrückliches ortsbildprägendes Bauensemble des Historismus.»

Der Betrieb wird nun behindertengerecht

Auf die Frage, warum das Lokal ein ganzes Jahr geschlossen bleiben wird, sagt Hodel: «Es handelt sich um eine umfassende Sanierung der gesamten Liegenschaft unter strenger Einhaltung der denkmalpflegerischen Vorgaben, was entsprechend zeitintensiv ist.» Nebst einer Auffrischung des Gastraums werde die gesamte Gebäudetechnik saniert. «Das Restaurant wird behindertengerecht und erhält eine neue Lüftungsanlage sowie neue, behindertengerechte WC-Anlagen und eine neue Küche», so der Mediensprecher.

«Die Gasträume werden in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege aufgefrischt, behalten aber ihren ursprünglichen Charakter und Charme», sagt Hodel. Er ergänzt: «Die Wohnungen werden ebenfalls umfassend erneuert. Die Fassade, inklusive den Fenstern, werde ähnlich wie das Nachbargebäude aufwendig saniert und erscheint danach in neuem Glanz.»

Der historische Bau an der Baarerstrasse in Zug fällt auf. (Bild: wia)

Wer das Restaurant künftig betreibt, ist unklar

Betrieben wurde das Restaurant Bären bislang von der Hotelbusiness Zug AG, die zur Zug-Estates-Gruppe gehört und auch für den Betrieb des Parkhotels sowie das City Garden Hotel mit dem Restaurant Secret Garden verantwortlich ist. «Die Mitarbeitenden können entsprechend in einem der weiteren Betriebe der Hotelbusiness Zug AG eingesetzt werden», sagt Hodel.

Zum jetzigen Zeitpunkt sei unklar, ob das Restaurant Bären auch nach der Sanierung von der Hotelbusiness Zug AG betrieben werde. «Zug Estates prüft verschiedene Varianten und führt aktuell Gespräche mit möglichen Betreibern», heisst es seitens Zug Estates.

Verwendete Quellen
  • Augenschein
  • Schriftlicher Austausch mit Zug Estates
  • Inventarblatt der Zuger Denkmalpflege

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon